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Des Doktors Spielchen

Des Doktors Spielchen

Titel: Des Doktors Spielchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Ostrawskie
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»Komm, Kleiner! Ich mach dich mit deinen Kollegen bekannt« Mit diesen Worten öffnete Holger die Tür zum Privatbereich des Hauses.
    Martin empfand diese Bezeichnung als äußerst unpassend für einen Mann in seinem Alter, zumal sein neuer Vorgesetzter ihn um kaum mehr als eine Kopflänge überragte. Doch ob ihm gefiel, wie der Vertreter des Direktors ihn nannte oder ob es das nicht tat, das durfte jetzt keine Rolle mehr spielen. Er hatte seinen Körper und vermutlich auch ein Stück seiner Seele gegen Bares an diese Leute hier verkauft. Im Stillen hoffte er selbstverständlich darauf, dass diese Rechnung für ihn aufgehen wird, dass sich sein Engagement bald auszahlt. Er ging davon aus, dass sein Gehaltsscheck Ziffernfolgen aufweisen wird, die er so vorher noch nie als Eingang auf seinem Konto verbuchen durfte.
    Doch auch seine Einsatzbereitschaft wird sich in anderen Dimensionen bewegen müssen, als das bisher notwendig gewesen war. Sein Job wird es sein, die sexuellen Wünsche der anspruchsvollen Kunden, die diese Institution aufsuchen, zu erfüllen. Das Ganze ohne jegliche Einschränkung. Jede Person, egal ob Mann oder Frau, deren Portemonnaie sich dick genug anfühlte, konnte ihn buchen und damit über seinen Körper verfügen, wie ihm es beliebt. Das war das Herzstück des Vertrages, unter den Martin gestern seine Unterschrift gesetzt hatte.
    Wer weiß, auf welche Art Menschen er dabei in Zukunft treffen wird? Dass die Klienten der Einrichtung wohlhabend und gebildet sind, bedeutet nicht gleichzeitig, dass so mancher der gut situierten, hochgestellten Persönlichkeiten, sich nicht doch ab und an in sexuellen Tiefen ergeht, die sich weit außerhalb der üblichen Gepflogenheiten befinden. Martin lief zwar manchmal fast über, auf Grund seiner unbändige Lust auf Sex, aber auf Knopfdruck und in jeder Situation ...?
    Wird ihm das möglich sein? Doch nicht nur das war ein bedenkenswerter Aspekt dieses Jobs. Auch seine Kollegen haben, bedingt durch ihre längere »Betriebszugehörigkeit« das Recht, sich seiner zu bedienen, wann immer ihnen danach ist.
    Chef-Assistent Holger hatte ihm das vor ein paar Minuten hier im Flur unmissverständlich demonstriert. Martin durfte sein Sperma kosten, und er erhielt das Versprechen, dass sich dieser Vorgang wiederholen wird. Das war eindeutig.
    Die Befugnis fast aller Bewohner des Hauses, quasi grenzenlos von seinem Körper Gebrauch machen zu dürfen, wird in Zukunft, neben Martins professionellen Aufgaben, eine nicht zu unterschätzende Rolle spielen. Er fragte sich, ob er diesen Ansprüchen gewachsen sein wird.
    »Martin - der Callboy auf Zeit! Ficken Sie ihn, wann immer Sie wollen.«
    Dieser Spruch lief gerade vor seinem geistigen Auge ab. Er war sich nicht sicher, ob er in der Lage sein wird, diese Art Zugriff auf sein Äußeres begrenzen zu können.
    Vermutlich werde ich nicht als derselbe Mann herausgehen, als der ich hereingekommen bin , dachte er, und mit einem Mal wurde er sich seiner Blöße, die nicht nur von der Nacktheit seines Körpers herrührte, bewusst. Denn Holger hatte ihm nicht gestattet, sich etwas überzuziehen.
    Falls er gut aufpasste, könnte er sein Gefühlsleben vielleicht vor den Begehrlichkeiten der Leute schützen, die dafür bezahlen, tabulos ihre sexuellen Neigungen an ihm auszuleben. Martin nahm sich vor, sein Inneres zu bewahren, seine Seele nicht mit zu verhökern.
    Die gepolsterte Tür hinter den beiden Männern fiel mit einem sanften, aber unüberhörbaren »Plopp« ins Schloss. Dieses Geräusch riss Martin aus seinen Überlegungen. Ihm kam es in diesem Moment so vor, als würde es das Unumkehrbare des selbst gewählten, neuen Lebensabschnittes unterstreichen wollen.
    Holger zog ihn erbarmungslos mit sich, in den Raum hinein.
    Die ihm noch fremden Mitstreiter hatten es sich in einer behaglich aussehenden Sitzgruppe vor dem Fernseher gemütlich gemacht. Martin konnte nicht erkennen, was sie sich gerade ansahen.
    Aber auch keiner der Männer interessierte sich jetzt noch für das laufende Fernsehprogramm. Alle acht Augenpaare waren nur auf Holger und seinen nackten Begleiter gerichtet, nein sieben. Einer der Jungs kroch soeben mühsam auf allen vieren unter dem Couchtisch hervor. Er verzog sich hastig in die hinterste Ecke der Sitzgruppe.
    Manche der Typen musterten den Neuankömmling mit abschätzenden Blicken. Andere nahmen ihn eher unvoreingenommen in Augenschein, vielleicht neugierig, aber nicht unfreundlich. Alle jedoch ganz und gar

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