BACCARA MAGISCHE MOMENTE Band 01
zu. Sie rannte nicht weg, aber sie vermied es, ihm zu nahe zu kommen.
„Sehr witzig“, sagte sie, als sie zusammen zurück ins Haus gingen.
Eigentlich war es überhaupt nicht witzig. Dass er diese Frau in seinem Bett wollte, war nicht zum Lachen. Sie war eine dieser Frauen, die alles endlos hinterfragten. Das machte aus ihr einen großartigen Detective. Aber was ihn betraf, waren solche Fähigkeiten eine Katastrophe. Er hatte immer versucht, neugierige Frauen zu meiden.
„Sie können wieder allein gehen.“
„Die Droge war schlimmer als die Wunde. Die Wirkung lässt langsam nach.“
„Gut.“ Für den Augenblick sagte Hope nichts mehr. Aber dann brach es aus ihr heraus: „Okay, Sie können also so komische elektrische Sachen. Ich bin mir sicher, dass es eine vollkommen logische, medizinische Erklärung für alles gibt.“
„Warum muss es logisch sein?“
„Muss es eben.“
„Nichts ist vollkommen. Logik ist subjektiv.“
„Logik ist nicht subjektiv.“
Er wollte sie vor sich die Treppe hinaufschieben, aber wollte nicht, dass er hinter ihr ging, wo sie ihn nicht sehen konnte. Also stieg er vor ihr die Treppe hinauf. Wenigstens folgte sie ihm, statt in der Dunkelheit der Nacht zu fliehen. Gideon betrat sein dunkles Schlafzimmer. Er glühte wirklich in der Dunkelheit. Ein bisschen.
Hope schloss die Terrassentür hinter sich. Gideon stand am Fußende seines Bettes. Der Sturm und die elektrische Energie, die immer noch durch seinen Körper tanzte, hatten ihn ermüdet. „Die logische Erklärung lautet, dass meine Familie anders ist. Mehr, als du dir vorstellen kannst.“
„Das ist nicht …“
Er ließ sie nicht ausreden. „Mein Bruder kann Feuer kontrollieren. Er ist Dranir, der Anführer unseres Clans, der König der Raintree. Meine Schwester Mercy hat empathische und telepathische Fähigkeiten, und sie ist eine begabte Heilerin. Ihre kleine Tochter Eve scheint mit mehreren Gaben gesegnet zu sein. Unsere Cousine Echo ist eine Prophetin. Ich spreche mit Geistern. Soll ich weitermachen?“
„Das ist nicht nötig.“
„Du glaubst mir immer noch nicht.“
Hope schüttelte den Kopf. Sie würde eine Versetzung beantragen, wie er es sich noch gestern gewünscht hatte, und es niemandem erzählen. Sie wusste mit Sicherheit, dass niemand ihr glauben würde.
Aber er wollte sie nicht gehen lassen. Er wollte Hope. Sie war schön, klug, konnte auf hohen Absätzen rennen – und war noch so viel mehr. Wenn er mit ihr schlief, würde sie um eine Versetzung bitten. Sie war nicht der Typ, der gerne die Regeln brach.
Er löste den Verband. Endlich kam Hope näher zu ihm. „Das solltest du wirklich noch nicht …“ Sie streckte die Hand aus und berührte die fast verheilte Wunde. Dann zog Hope die Finger weg, und schon im gleichen Moment vermisste er ihre Berührung. „Was hast du …?“
„Ich bin ein Raintree. Wenn du eine bessere Erklärung willst, brauchen wir eine Kanne Kaffee.“
Diesmal saßen sie nicht an gegenüberliegenden Ecken des Raumes. Gideon saß neben ihr auf der Couch. Im Licht der Wohnzimmerlampen sah Hope nicht, ob er noch glühte. Ein Teil von ihr wollte immer noch darauf bestehen, dass ihre Fantasie mit ihr durchgegangen war. „Du willst mir also erzählen, dass alles, was meine Mutter mir mein Leben lang beigebracht hat, wahr ist?“
„Ich weiß nicht, was sie dir alles erzählt hat.“ Gideon trug nur eine Jeans und den silbernen Talisman.
„Aura?“ Immerhin hatte sie sich darüber am meisten mit ihrer Mutter gestritten.
„Ich kann sie nicht sehen, aber es gibt sie.“
„Deine soll angeblich funkeln“, sagte sie düster. „Geister?“
„Die gibt es auf jeden Fall.“
Hope hatte nur ihre Jacke und ihre Schuhe ausgezogen. Was würde sie nicht darum geben, endlich … Sie sollte furchtbare Angst vor dem haben, was sie in dieser Nacht gesehen hatte. Und jetzt machte sie sich darüber Gedanken, wie unbequem ihr BH war. „Leben nach dem Tod?“
„Ja.“
Hope schloss die Augen. Gideons schlichte Antworten … Sie glaubte ihm, und das fühlte sich unerwartet gut an. „Wie ist es dort?“
„Ich weiß es nicht.“
„Was soll das heißen, du weißt es nicht? Erzählen dir die Geister nichts davon?“
„Es gibt Dinge, die wir nicht verstehen sollen.“
Komischerweise war ihr klar, was er meinte. „Zeichen?“
„Was meinst du genau?“
„Wenn man zum Beispiel ein Kaninchen über die Straße hoppeln sieht. Vielleicht ist es ein Zeichen, ein Kaninchen zu einer
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