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051 - Die Hexe und ihr Henker

051 - Die Hexe und ihr Henker

Titel: 051 - Die Hexe und ihr Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Das kleine Cornwalldorf hieß Monwyth und war so unscheinbar, daß es nur auf guten Karten zu finden war. Ein paar verwitterte Häuser, eine alte Steinkirche, ein Friedhof außerhalb, Menschen, die Fremden mißtrauten und vom rauhen Klima geprägt waren - das alles machte Monwyth aus.
    Es war ein Ort, an dem die Zeit vorbeigegangen zu sein schien. Das Computerzeitalter mit seiner Hektik und all den unschönen Auswüchsen war hier unbekannt.
    Monwyth war so etwas wie eine Insel, fernab von allem, was das zwanzigste Jahrhundert prägte. Jedenfalls war das der erste Eindruck derer, die zum erstenmal in dieses düstere Dorf an den schroffen Klippen kamen.
    Es gab trotz der wenigen Kinder, die hier lebten, eine Schule, und Monwyth besaß sogar eine eigene Polizeistation, was man nicht für möglich hielt, wenn man die geringe Ansammlung von Häusern überblickte.
    Es schien auch nicht nötig zu sein, denn die Menschen, die in diesem unscheinbaren Dorf lebten, kamen so gut wie nie mit dem Gesetz in Konflikt.
    Doch mit Farley Walpo kam das Böse nach Monwyth.
    Er blieb im Windschatten eines Hauses stehen und blickte sich suchend um. Ein nervöses Zucken lief über sein abstoßendes Gesicht mit den nassen Lippen.
    Er stieß ein tierhaftes Knurren aus und schlich an der Hauswand entlang. Bei jedem Schritt schwang die schwere Axt vor und zurück. Er konnte gut mit diesem Mordwerkzeug umgehen, und er würde noch in dieser Nacht ein Opfer finden.
    Kieselsteine knirschten unter seinem Schuh, doch niemand hörte es, denn das Heulen des Sturms war lauter. Walpo lief zur Rückfront eines alten Bretterschuppens.
    In der Nähe schlug ein Hund an und zerrte wild an der Kette, an der er festgemacht war. Der Mörder kniff die grausamen Augen zusammen und hob die Axt.
    Er haßte Hunde, und er war nahe daran, diesen Köter zum Schweigen zu bringen, aber dann zog das Licht des Wirtshauses seine Aufmerksamkeit auf sich.
    Er beschrieb einen Bogen, um nicht auf das kläffende Tier zu stoßen, und pirschte sich an die erhellten Fenster heran. Sie waren geschlossen, dennoch hörte Walpo das schallende Gelächter der Männer, die dort drinnen die Nacht zum Tag machten.
    Als Farley Walpo an einem Stall vorbeischlich, wurden die Pferde darin unruhig. Sie schienen das personifizierte Böse zu spüren, wieherten laut und schlugen mit den Hufen gegen das Holz der Boxen. Wie verrückt gebärdeten sie sich, und damit holten sie ihren Besitzer aus seinem Haus.
    Der vierschrötige Bursche erschien mit einer Handlampe, die an einem Drahtbügel hing und im Sturm heftig hin und her schaukelte. Farley Walpo zog sich rasch hinter einen Stapel frisch geschnittenen Brennholzes zurück.
    Er richtete sich auf, preßte sich an die Stallwand und umklammerte den Stiel der Axt nun auch mit der zweiten Hand. Sollte der Mann ihn entdecken, dann würde sein Leben ein jähes Ende finden.
    Das Licht der Handlampe schnitt schaukelnd durch die Dunkelheit. Farley Walpo hörte Schritte näherkommen und bereitete sich auf den Angriff vor.
    Die Pferde beruhigten sich nicht. Walpos Nähe regte sie zu sehr auf. Erst wenn er sich entfernte, würden sie still sein. Der unheimliche Geselle mit der Axt vernahm, wie ein Riegel zur Seite geschoben wurde.
    Dann riß der Sturm die breite Holztür auf. Der Flügel knallte gegen den Brennholzstapel, hinter dem sich Farley Walpo verbarg.
    »Was habt ihr denn?« fragte der Pferdebesitzer mürrisch. »Was macht euch so verrückt? Ist da jemand?« Er hob die Lampe.
    Eines der Tiere, normalerweise ein lammfrommes Pferd, zitterte und starrte den Mann verstört an. Es blähte die Nüstern und schnaubte ängstlich.
    »Hallo!« rief der Mann aggressiv. »Wer ist da?«
    Er bekam keine Antwort, bewaffnete sich mit einer Heugabel und ging vorsichtig weiter. Draußen kribbelte es Farley Walpo in den Fingern. Aber er betrat den Stall nicht, um den Mann zu töten. Das Opfer sollte eine Frau sein.
    Unbemerkt stahl er sich davon, und je weiter er sich vom Pferdestall entfernte, desto ruhiger wurden die Tiere. Als sie ihn nicht mehr witterten, kehrte Stille im Stall ein.
    Farley Walpo stolperte über das ausgewaschene Kopfsteinpflaster einer finsteren Gasse. Ein feuchter Film überzog die Steine, ließ sie glänzen und machte sie rutschig.
    Geduckt näherte sich der Frauenmörder von Cornwall einem der erhellten Wirtshausfenster. Er sah einen Mann, der Wurfpfeile nach einer Zielscheibe warf, und Männer an runden Tischen. Sie rauchten, tranken Bier, grölten

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