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BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

Titel: BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland / Timothy Stahl / Adrian Doyle
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dem Fremden!
    Emerson schrie gedämpft auf und zuckte zurück, als hätte er eine stromführende Leitung berührt.
    Leanns Schrei war viel lauter, obwohl sie nur
sah
, was da drüben seinen Lauf nahm.
    Die Gestalt dort, sie begann zu...
leuchten
?
    Leann fand kein anderes Wort dafür.
    Aber es war eine Art von Licht, wie die junge Frau es nie zuvor gesehen hatte. Düster, seltsam schmutzig wirkend und – beinahe
materiell
. Wie Nebel kam es ihr vor, und es schien, als schwitze der Fremde dieses dunkle Leuchten aus, denn es drang aus seinem Körper und durch den Kuttenstoff, der daraufhin so durchscheinend wurde, als löse er sich auf.
    Ganz ähnlich verhielt es sich mit dem hageren Leib unter der Kutte. Die Haut war leichenbleich, beinahe weiß, und zugleich schien sie wie aus milchigem Glas, denn darunter zeichneten sich schemenhaft Knochen und Organe ab – und etwas, das definitiv nicht in einen menschlichen Körper gehörte!
    Ein unförmiges, dunkles
Ding
war es, das sich in der Leibesmitte des Unheimlichen befand. Es blähte sich, wuchs, wucherte wie ein Geschwür im Zeitraffer.
    Und eben dieses Etwas war die Quelle des unmöglichen Lichts. Je größer es wurde, desto weiter breitete sich das nebelhafte Leuchten um die bizarre Gestalt herum aus.
    Aber noch immer regte sich der Fremde nicht. Ob das eigenartige, fast verzückte Lächeln schon zuvor auf seinen Lippen gelegen hatte, wusste Leann nicht...
    Und sie wollte es auch nicht wissen.
    Sie wollte nur weg!
    Etwas, das sie nicht selbst bestimmte, übernahm die Kontrolle über ihr Tun. Mit drei, vier Schritten war sie bei Emerson, der wie gelähmt neben der leuchtenden Gestalt stand. Sein Mund formte unhörbare Worte.
    Leann packte seine Hand und riss ihn mit sich, genau in dem Moment, da die Wolke aus dunklem Licht sich bis zu dem Punkt ausbreitete, an dem Emerson eben noch gestanden hatte.
    Was wäre geschehen, wenn...?
dachte Leann.
Egal!
schrie etwas dagegen.
Lauf!
    Leann lief – oder wollte es zumindest tun. Aber Emerson stoppte sie, indem er erneut stehenblieb.
    »Mein Gott, schau doch nur!«, entfuhr es ihm, erschrocken und ehrfürchtig in einem.
    Ohne es wirklich zu wollen folgte Leann mit ihrem Blick seinem ausgestreckten Finger. Er wies über die Aussichtsplattform hinaus, über die Stadt, und sie sah, was Emerson meinte –
    An elf weiteren, erhöht liegenden Stellen entlang einer gedachten Kreislinie um Jerusalem gloste Licht von der gleichen düsteren Art wie jenes, in das die unheimliche Gestalt hier gehüllt war. Und die Tatsache, dass sie jene anderen Lichter über die Distanz ausmachen konnten, bestätigte ihnen nur, dass sie es mit etwas ganz und gar Abnormem zu tun haben mussten.
    »Ich verstehe nicht, was –«, setzte Emerson Fitzgerald an.
    »Und ich will es gar nicht verstehen!«, unterbrach ihn Leann.
    Sie wollte weiterlaufen, Emerson mit sich ziehen, aber er rührte sich nicht vom Fleck.
    Als sie sich nach ihm umwandte, in der Absicht, ihn anzuschreien, erstickte ihr schon der erste Ton im Hals. Und sie stand so starr wie ihr Mann –
    – fasziniert und entsetzt zugleich von dem, was
jetzt
geschah!
    Das wuchernde Etwas hatte den ganzen Leib des Fremden erobert, füllte ihn aus wie dunkel fluoreszierendes Gas...
    ... und explodierte!
    Der Unheimliche riss den Mund so weit auf, dass es ihm die Kiefer ausrenken musste, und was in ihm steckte, entlud sich. Es schoss ihm in einem urhaften Schrei über die Lippen, mit irrsinniger Gewalt. Er spie dieses düstere, flüssig wirkende Glosen über die Brüstung der Aussichtsplattform, wo es allerdings nicht niederging, sondern jedem Naturgesetz hohnsprach –
    – denn es raste förmlich hinaus in die Nacht! Und über Jerusalem!
    Wie gelähmt sahen Emerson und Leann Fitzgerald mit an, wie an den elf weiteren Punkten um die Stadt herum dasselbe geschah: Auch dort entluden sich solche Lichtfluten und schossen auf das Zentrum Jerusalems zu, so dass das stilisierte Bild eines zwölfstrahligen Sterns entstand.
    Für zwei, drei Sekunden jedenfalls...
    ... dann wurden die glosenden Leuchtspuren zu etwas wie einem körperlosen Moloch, der nicht länger Licht
war
, sondern Licht
fraß
! Alles Licht der Stadt sog dieses Etwas in sich auf.
    Binnen weniger Augenblicke lag Jerusalem unter völliger Dunkelheit.
    Erstickende Schwärze hatte sich wie eine dichte Wolkendecke darüber gebreitet, war in die Straßen und Gassen gesunken, füllte jeden Winkel.
    Unwillkürlich sah Leann nach oben. Und fror.
    Selbst

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