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BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

Titel: BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland / Timothy Stahl / Adrian Doyle
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entscheidender Verlust, der den Plan des Bösen gefährden konnte.
    Es sollte mich nicht kümmern
, dachte Rona – vergebens: denn sie konnte nicht anders, als sich um das Erreichen des Zieles zu sorgen. Sie war Satans Hand, sein verlängerter Arm, und sie konnte sich seinem Willen nicht widersetzen. Denn sein Wille war ihr Wille –
    – und so rief sie
ihn
. Flehte den Leibhaftigen um Hilfe an, dass er etwas unternehmen möge gegen die Waffengewalt des Feindes.
    Und Satan reagierte.
    Er kam als Sturm über Jerusalem und nutzte die verschmolzene Macht seiner Kinder, die nach wie vor in weitem Kreis erhöht um Jerusalem standen.
    Mit purer Geisteskraft griffen die Archonten Anleitung in die Schwärze, ballten sie wie mit unsichtbaren Titanenfäusten. Überall dort, wo Helikopter in der Luft hingen und Kampffahrzeuge fuhren, veränderte sich die Struktur der Finsternis, formte sich zu konturlosen Kokons, wob Menschen und Maschinen ein – und zog sich zusammen, immer weiter, enger, fester.
    Metall knirschte und kreischte unter unvorstellbarer Krafteinwirkung. Funken sprühten, Treibstoff entzündete sich, Feuerbälle wollten auflohen, doch die kompakte Schwärze erstickte sie – und entließ am Ende nur Trümmer...
    ... von Maschinen – und Menschen.
     
     
    Rona wollte aufatmen, aber es blieb beim Versuch. Es war, als stecke in ihrem Rachen eine knöcherne Faust, die nichts daraus entließ.
    Die Wölfin lauschte, in sich wie um sich herum, auf ein Zeichen des Satans.
    Nichts. Er schien sich zurückgezogen zu haben, überließ Rona das Feld, auf das er sie gesetzt hatte, eine Schachfigur in seinem Spiel.
    Unweigerlich dachte sie wieder an Sardon. Wo mochte er sein? Konnte sie ihn finden, so wie sie ihn früher stets zu finden vermocht hatte, egal, wo auf der Welt er sich auch befand? Sie hatte sich nur treiben lassen müssen, und eine nicht wirklich wahrnehmbare Witterung hatte sie zu ihm geführt.
    Rona versuchte es. Schloss die Augen, schaltete ihr Denken ab. Wollte nur gehen, irgendwohin, in die richtige Richtung...
    ... aber sie stand bewegungslos. Nichts lenkte sie, nichts trieb sie an.
    Was bedeutete das? Hieß das, dass Sardon –?
    Wie im Reflex verwandelte sich Rona in ihre menschliche Gestalt.
    »Nein!«, entfuhr es ihr. »Nicht wieder! Nicht noch einmal, Sardon. Ich habe dich schon einmal verloren geglaubt. Ich ertrage diesen Schmerz nicht noch einmal –«
    Glaubst du?
Die Stimme hämmerte förmlich zwischen Ronas Gedanken.
    »Was hast du ihm angetan?«, fragte sie zischend. Sie ahnte, dass Gabriel über Sardons Schicksal Bescheid wusste. »Was ist mit Sardon?«
    Er sollte dich nicht mehr interessieren
, antwortete der Satan in ihrem Kopf.
    »Das tut er aber«, erwiderte Rona. »Und du wirst nichts daran ändern!«
    Sei dir da nicht zu sicher. Deine Bestimmung ist nicht länger die, die Hure eines Vampirs zu sein. Du stehst und gehst fortan an meiner Seite!
    Rona ignorierte Gabriels Worte.
    »Wo ist er?«, verlangte sie zu wissen.
    Wie du willst. – Geh zu ihm...
    Und plötzlich wusste Rona, wo sie Sardon finden würde. Die Spur zu ihm war deutlicher denn je zuvor, wie markiert mit einer Farbe, die nur ihre Augen sahen.
    Rona folgte ihr, rannte wie kaum zuvor in ihrem Leben!
    Als säße ihr der Teufel im Nacken.
     
     
    Nur der Tod wohnte noch in diesem Haus. Die Menschen, die darin gelebt hatten, lagen in ihrem Blut, ihre Körper waren zerrissen, und Rona bedauerte jenen unter ihnen, der als letzter gestorben war – weil er den Tod zuvor dutzendfach hatte erleben müssen.
    Aber einer
, durchfuhr es sie,
einer
MUSS noch leben in diesem Haus!
    Sardon...
    Sie wusste, dass sie ihn hier finden würde. Wusste es einfach, obwohl sie seine Nähe nicht auf dieselbe Weise spüren konnte wie früher. Es war schlichte Gewissheit, und Rona ahnte, wo sie herrührte – wer sie ihr eingab.
    Tat er es nur, um sie zu narren?
    Sicher nicht... Oder doch?
    Sie stieg die Stufen empor, erreichte die letzte Etage und erkannte, dass sie noch weiter hinauf musste.
    Über eine wacklige Leiter und durch eine Luke erreichte sie den Dachboden des Hauses. Rötliches Licht fiel wie erstarrter Nebel durch ein Loch im Dach. Etwas musste durch den Krater dort hereingestürzt sein – jemand...
    »
Sardon!«
    Rona sah nur die Umrisse der Gestalt, aber sie kannte sie gut, so lange schon, dass sie die Konturen unter Tausenden erkannt hätte.
    Neben dem Liegenden warf sie sich auf die Knie. Mit fliegenden Händen wollte sie den

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