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Die Nanokriege 4 - Die Flucht

Die Nanokriege 4 - Die Flucht

Titel: Die Nanokriege 4 - Die Flucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner John; Bauer Heinz; Ringo Zwack
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Prolog
    Ork Tur-uck, gemeiner Soldat, hatte keinen guten Tag. Angefangen hatte der Tag damit, dass man ihn im Lager gelassen und damit beauftragt hatte, das Gepäck zu bewachen, und als dann die Menschen ihren Gegenangriff gestartet und die Portale erobert hatten, war es noch schlimmer geworden. Er hieb mit seinem Schild auf den menschlichen Schwächling ein, trieb ihn zurück und schlug dann mit aller Kraft mit seinem breiten Krummschwert zu. Sein Schlag schlüpfte an der Abwehr des Menschen vorbei, doch Blut spritzte aus einer tiefen Wunde, die wie ein blutiges Grinsen aussah. Dann stach der Ork blitzschnell zu, trieb dem Menschen das Schwert in die Kehle und riss es gleich wieder, begleitet von einem Blutschwall, heraus.
    »Die Tore!«, brüllte Unterführer Grath. »Vergesst die Menschen! Richtet die Tore auf!«
    Tur-uck schob sein Schwert in die Scheide, ließ den Schild fallen und griff unter den Rand des umgekippten Tors. Die Portale hatten die siegreichen Horden der Meister ausgespien, bis dann die Menschen sie erobert hatten. Niemand konnte die Horde aufhalten; sie hatte schließlich noch in jeder Schlacht den Sieg davongetragen. Nur, wie ihm eine leise Stimme zuflüsterte, in dieser nicht. Die Menschen waren aus ihren eigenen Toren aufgetaucht und hatten die Tore der Meister umgeworfen, und die Horde war im blinden Gehorsam aus dem Lager gerannt und hatte es den menschlichen Invasoren überlassen.

    Das Tor war schwer, und der Angriff hatte Graths Gruppe schwere Verluste zugefügt. Leben hatten nichts zu bedeuten; man musste sie in jeder Hinsicht für die Meister opfern. Aber sie hatten kaum genug Leute, um das Portal auf Kniehöhe von Grath anzuheben, geschweige denn, um es wieder aufzustellen. Es bestand aus schwerem Metall mit einem Betonsockel, und so sehr sie sich auch anstrengten, sie schafften es nicht, es höher als einen Meter zu stemmen.
    Tur-uck ließ plötzlich los, ließ sich auf Hände und Knie fallen und kroch unter dem Tor durch.
    »Komm sofort zurück, du Feigling!«, schrie Grath. Die Wandlungen an seiner Kehle und die mächtigen Fänge in seinem Mund ließen seine Stimme kehlig klingen.
    »Ich werde Hilfe holen!«, schrie Tur-uck, wusste aber, dass es dafür zu spät war. Schon griffen immer mehr Menschen Graths noch verbliebene Orks an, und von der anderen Seite aus war es unmöglich, das Portal wieder aufzustellen.
    Tur-uck sprang in die Höhe, kam oben aus dem Portal heraus und plumpste auf der anderen Seite auf den Boden, ohne dabei einen Laut von sich zu geben. Die Schreie Tausender Orks, die die gestürzten Portale zum Stehen gebracht hatten, drangen an seine Ohren. Einer von ihnen versetzte ihm einen Tritt, als er noch über den Boden rollte, aber das war eher eine Art Begrüßung als ein Ausdruck von Zorn. Jemandem einen Tritt zu versetzen, wenn er auf dem Boden lag, war ein Akt der Höflichkeit.
    »Du!«, schrie einer der Niedrigen Meister, trat auf ihn zu und winkte die Orks weg, die sich um das einem riesigen Spiegel ähnelnde Portal gesammelt hatten. »Wo kommst du her? Was zum Teufel läuft da ab?«
    »Meister!«, stieß Tur-uck demütig hervor, warf sich auf den Boden und senkte den Kopf. »Die Menschen haben die Portale erobert und sie umgekippt! Wir haben versucht, sie wieder aufzurichten, aber die sind dabei, die Oberhand zu
gewinnen. Ich bin zurückgekehrt, um das zu melden, Meister! «
    »Wie zum Teufel konnte das passieren?«, schrie der Niedrige Meister.
    »Was zum Teufel läuft da ab?«, brüllte eine andere Stimme, und die Orks verstummten, gingen auf die Knie und beugten den Kopf, als ein Echter Meister auftauchte.
    »Lord Chansa«, sagte der Niedrige Meister und verbeugte sich so tief, dass seine Gewänder den Boden streiften. »Der da ist durch das Portal zurückgekehrt. Er sagt, die Menschen hätten das Lager auf der anderen Seite übernommen und kippen die Portale. Wir kommen da nicht durch.«
    »Verdammt!«, schrie Chansa. »Verdammt, verdammt und noch mal verdammt!«
    Chansa Mulengela war ein hünenhafter »natürlicher« Mensch. Er war beinahe drei Meter groß, breit und entsprechend dick, gerade an der Grenze dessen, was ein normaler Mensch tragen konnte. Riesig, finster und furchteinflößend wirkte er wie eine menschliche Schreckensgestalt, ganz besonders, wenn er wie gerade jetzt seiner Wut freien Lauf ließ.
    Tur-uck hatte sich beim Herannahen des Echten Meisters flach auf den Boden geworfen, die Nase auf der Erde, Arme und Beine ausgebreitet. Als sie

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