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Ich glaube, ich sollte heute wieder mal fernsehen. Nicht zuletzt um zu schauen, ob die MILF aus dem aktuellen Billa (REWE) Werbespot tatsächlich so heiss ist, dass man sie googeln muss! - Das klang jetzt dreckiger als beabsichtigt.
47. TAG: SCHALL UND RAUCH
Hoho, der Bub ist weg! Die Wohnung scheint plötzlich überraschend säuglingsfrei. Ich stehe alleine im Wohnzimmer, drehe mich einmal um die eigene Achse und lausche misstrauisch der Stille. Es grunzt hinter mir, aber das ist nur die Katze, die sich - vom Hitzeschlag gezeichnet - antriebslos auf den Rücken rollt. Tatsächlich, der Junge ist weg. Ich vermute, die Mutter hat ihn mitgehen lassen. Zum Durchbrennen scheint er mir noch zu klein, kein Grund also die Polizei mit einer Vermisstmeldung zu behelligen. Na gut, wenn das so ist, dann mach ich mal Pause vom Babykram und schreibe zur Abwechslung über was erwachsenes und verpöntes. ("Verpönt" - Eines dieser komischen Worte, die ohne Vorsilbe gar keinen Sinn mehr machen. Hat zum Beispiel schon mal jemand etwas pöntes getan oder gesagt? Wäre das dann wünschenswert und gut gewesen?
"Unter Spitzenköchen sind frische Zutaten (ge)pönt."
Können Dinge oder Umstände gepönt sein? Ich weiss nicht so recht. Keinesfalls gepönt ist jedenfalls die Unart des Tabakrauchens. Schon gar nicht, wenn man im Eigenheim ein Baby rumliegen hat.
Bislang umging ich das Problem mittels Selbsteinkerkerung im Büro, also dem kleinsten und stickigsten Zimmer in unserer Wohnung. Aber womöglich sind diese Zeiten jetzt für mich vorbei, denn seit heute habe ich die Elektrische Zigarette! Man muss sich das wie einen schmalen zylindrischen Akku vorstellen, an dessen Ende ein Aroma- und Nikotindepot angeschraubt ist. Das ganze kommt dann schick bepinselt in weiss und filter-gelb und sieht tatsächlich aus wie ein Glimmstengel. Apropos Glimm: Vorne dran haben die E-Cigs auch noch eine rötliche Leuchtdiode, die beim Ziehen an der Zigarette täuschend echt aufleuchtet. Was die Optik angeht, gibt's mal nichts zu meckern. Laden kann man die Teile sogar mit einem USB Stecker, z. B. bei der Arbeit an der Tastatur.
Das Beste an der Geschichte ist natürlich, dass, mit Ausnahme des Nikotins (welches man graduell bis zur Entwöhnung reduziert), nichts dreckiges oder giftiges in die bzw. aus der Lunge kommt. Geschmacksrichtungen gibt's von Kirsche über Zigarre bis hin zu Kaffee und grünem Tee. Kein Scherz. Auch bekannte Tabaksorten werden von den Liquid Herstellern geschmacklich geklont und kommen dann unter leicht abgeänderten Markennamen wie Marolorborlo, Goloauxies, Camerel, Shmart oder Chästärfüld auf den Markt.
Der Ausdruck "rauchen" ist, wie ich schnell kapiert habe, in E-Cig Kreisen verpönt. Gepönt hingegen wird der Begriff "dampfen" (oder "vapen" - das kommt vom Englischen Wort vapour, also Dampf) und das ganz zurecht, weil ja im Unterschied zum Tabak nichts verbrannt wird. In den letzten 24 Stunden habe ich nur eine einzige Zigarette geraucht, mein Durchschnitt lag bislang bei 20 pro Tag. Das sollte auch den Skeptikern zu denken geben, nicht wahr? Passivrauch ist somit von heute auf morgen kein Thema mehr, der Gestank in der Bude weicht zartem Kirschduft und meine bislang strapazierte Lunge beginnt gutgelaunt auszumisten. Über meine Erlebnisse mit dem Vapen werde ich in kürze weiter berichten und zwar sobald mein neues cooles Zubehör und die qualitativ hochwertigeren Liquids vom italienischen Aromenhersteller bei mir eintrudeln. Bis dahin vertreibe ich mir die Zeit, indem ich auf öffentlichen Plätzen - lässig mit einer Kippe im Mundwinkel - Wasserdampf in den Kinderwagen blase. Muahahaha!
48. TAG: HOME OFFICE INTERRUPTUS
Hier sitze ich nun wieder, wie jeden Tag, zuhause am Computer und bereue es zum x-ten mal, selbständig Erwerbstätig zu sein. Das Kind kräht wie besessen im Schlafzimmer, es ficht gerade ein erneutes Scharmützel im Magen-Darm-Trakt aus. Meine Massage-Versuche haben offensichtlich nicht gefruchtet. Leider, denn ich hätte gerne wieder mal ein paar Minuten Ruhe, um mich konzentrieren zu können, wie z. B. die Angestellten in den Büros. Natürlich will ich, dass es dem Buben gut geht und ihm nichts weh tut,
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