Baedeker Reiseführer London
17.00 Uhr (Kassenschluss jeweils 1 St. früher); Eintritt 14,50 £; Tickets unter www.hrp.org.uk oder Tel. 004420 31 66 60 00
Kensington Palace, von 1689 bis 1760 die Privatresidenz der englischen Herrscher, liegt am Westende der Kensington Gardens. Prinzessin Margaret, Schwester der Queen, lebte hier 42 Jahre lang. Er ist vor allem aber weltweit bekannt als letzter Wohnort von Prinzessin Diana , nach deren Tod Zehntausende Blumen an den Palasttoren ablegten. Im Frühjahr 2012 zog Britanniens neues Traumpaar William und Kate ein.
Nachdem Wilhelm III. das 1605 gebaute Landhaus gekauft hatte, beauftragte er Christopher Wren, es zu seiner Privatresidenz umzuwandeln. Georg I. machte eine offizielle Residenz daraus, ließ sie von Colen Campbell umbauen und von William Kent ausstatten. Der letzte hier residierende König war Georg II. Königin Viktoria wurde in diesem Palast geboren, ebenso Königin Maria. In diesen Räumen starben Wilhelm III., seine Gemahlin Maria II., Anna und Georg II. Vor der Südseite des Palasts steht die Statue Wilhelms III., ein Geschenkdes deutschen Kaisers Wilhelm II. an Eduard VII. Die Statue von Königin Viktoria vor der Ostseite schuf deren Tochter Prinzessin Louise zum 50-jährigen Thronjubiläum ihrer Mutter.
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Olympische Spiele 2012
Triathlon im Hyde Park
Langstreckenschwimmen im Serpentine-Teich, Radrennen auf der Mall, Reiten in Greenwich, Beachvoleyball auf Horse Guards: Die Planer setzten auf einen Mix aus bestehenden und neuen Wettkampfstätten
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und hatten überwältigenden Erfolg. Die Spiele von London gingen als die »Spiele im Herzen der Welt« in die Geschichte ein.
Groß war der Jubel in Britanniens Kapitale, als das Olympische Komitee auf seiner Sitzung in Singapur am 6. Juli 2005 den Austragungsort für die XXX. Olympischen Sommerspiele 2012 bekanntgab: London. Die Themsestadt hatte sich gegen Paris durchgesetzt. Mit dieser Nominierung hat London olympische Geschichte geschrieben: Es ist bislang die einzige Stadt, in der zum dritten Mal Olympische Spiele stattfinden . London war schon 1908 und 1948 Gastgeber.
Teure Angelegenheit
Als die Spiele am 27. Juli 2012 eröffnet wurden, stand bereits fest, dass ein vier Jahre alter Rekord nicht fallen würde, denn Peking 2008 hat mit 42 Mrd. $ schwindelnde Höhe erreicht. Jedoch: Dem 2005 verabschiedeten Londoner Budget von 4,5 Mrd. $ standen tatsächliche Ausgaben von über 17 Mrd. $ gegenüber – ohne Infrastrukturprojekte für den Verkehr. Durch die größte Mobilisation von Polizei und Militär seit dem Zweiten Weltkrieg explodierten die Sicherheitskosten auf 850 Mio. $, d.h. ca. 500 $ pro Athlet und Tag. Das meiste Geld wurde natürlich für Neubauten ausgegeben. Im nordöstlichen Stadtteil Stratford im Lower Lea Valley entstand auf alten Industrie- und Gleisflächen (und Schrebergärten, was große Proteste hervorrief) die 250 ha großen Olympic Zone . Ihr Mittelpunkt war das 80 000 Zuschauer fassende Olympiastadion von der auf Sportstätten spezialisierten Architekturfirma Populous. Dort fanden die meisten Leichtathletikwettkämpfe statt. Für den Wasserport baute Zaha Hadid in ihrem unverkennbaren Stil das Aquatic Centre mit 17 500 Plätzen; weitere Neubauten waren der London Velopark für Bahnrad- und BMX-Wettbewerbe, die Riverbank Arena für Hockey, vier Hallen für Ballsportarten und Fechten und natürlich das Olympische Dorf für 17 000 Gäste. Etwas weiter südlich des Olympiaparks nutzte man in der River Zone auf beiden Ufern der Themse bereits existierende Bauten und Anlagen: das ExCel Exhibition Centre u. a. für Boxen, Gewichtheben und Ringen und den O 2 -Dome u. a. für Basket- und Handball.
Geniestreich
Soweit das übliche Vorgehen aller Olympiaplaner: riesige Neubauten an der Peripherie. In London aber hatten sie noch eine andere, geniale Idee – sie holten einen Teil der Wettkämpfe mitten in die Stadt . Und so machten die Londoner die Spiele zu ihren Spielen und nicht zu einer Veranstaltung von Funktionären,Politikern und Sporttouristen: Volksfeststimmung auf den letzten Kilometern der Radrennfahrer durch C helsea und Kensington bis zum Ziel auf der Mall , Picknicklaune von Zehntausenden bei den Reitwettbewerben im Park von Greenwich vor der wunderbaren Kulisse von Queen’s House und ein phantastisches olympisches Happening beim Beachvolleyball auf Horse Guards Parade – und mittendrin oft genug die Royals. Selbst die coolsten Profisportler waren überwältigt von dieser Atmosphäre.
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