Baedeker Reiseführer London
Dass es so kommen würde, konnte man bei der Eröffnungsfeier ahnen: Locker und ironisch präsentierte sich Großbritannien. Zwar brachte David Beckham die Olympische Flamme zum Stadion, entzündet wurde sie aber von sieben unbekannten jugendlichen Sportlern. Und auch die Queen machte mit: Sie ließ sich von 007 Daniel Craig im Buckingham-Palast abholen, bestieg mit ihm einen Hubschrauber und sprang per Fallschirm über dem Stadion ab – zumindest sah es so aus …
Farbenrausch bei der Eröffnungsfeier
Und danach?
Eine wichtige Frage vor Olympischen Spielen ist immer: Was passiert, wenn alles vorbei ist? In Athen (2004) verfallen die Olympiastätten, und auch Peking (2008) weiß nicht so recht etwas damit anzufangen. London will auch das anders machen: Aus dem Olympischen Park soll eine neue Grünzone am Wasser werden – im Norden naturnaher Lebensraum für viele Tiere und zur Themse hin ein Park, der die Reisen berühmter britischer Botaniker gärtnerisch umsetzt. Das Olympiastadion wird auf 25 000 Plätze zurückgebaut, und auch das Aquatics Centre wird auf 2500 Plätze reduziert und für Schul- und Vereinssport genutzt. Für den London-Besucher bleiben die 115 m hohe Aussichtsturm-Skulptur »Arcelormittal Orbit« , eine Gondelbahn, die in 50 m Höhe die Themse vom O 2 -Dome zum ExCel-Ausstellungsgelände überquert und die neue U-Bahn-Station Stratford, eine riesige Shopping-Mall.
Orangery
Die Orangerie an der Nordseite wurde Christopher Wren zugeschrieben, doch schuf sie wohl Nicholas Hawksmoor im Jahr 1704. Sie ist ausgestattet mit Schnitzereien von Grinling Gibbons, die man heute bei einem Kaffee oder Fünfuhrtee studieren kann.
Neugestaltung
Im April 2012, nach einer umfangreichen Renovierung und teilweisen Neugestaltung, eröffnete der Palast mitsamt seinen Gärten wieder. Ziel war eine völlig neue, vor allem weniger »steife« Präsentation des Palasts und seiner Bewohner in den vergangenen 300 Jahren. Der Zugang zu den State Apartments (Räume von Wilhelm III. und Königin Maria) erfolgt wie im frühen 18. Jh. über die King’s Staircase , die Wandmalereien von William Kent aus dieser Zeit mit lebhaften Darstellungen von Botschaftern, Höflingen und anderen Figuren am Hof schmücken. Auch die lange King’s Gallery , ein mit Porträts (z. B. ein Bildnis Karls I. von van Dyck) behangenen Saal zum Promenieren bei schlechtem Wetter, zeigt sich im Zustand des Jahres 1727. Die Geschichten der Trauer um Prinzessin Diana und der 18-jährigen Prinzessin Viktoria, die am 20. Juni 1837 in Kensington Palace mit der Botschaft geweckt wurde, dass sie nun Königin sei, zeigen die menschlichen Schicksale der Palastbewohner.
HYDE PARK CORNER
Wellington Arch · Wellington Monument
An Hyde Park Corner an der Südostecke des Parks treffen mit Knightsbridge, Park Lane und Piccadilly drei heftig befahrene Straßen zusammen. Gegenüber vom Parkeingang ragt Wellington Arch auf, ein von 1828 bis 1830 von Decimus Burton geschaffenes Triumphportal, das den Sieg von Arthur Wellesley, Herzog von Wellington (1769 – 1852) bei Waterloo feiert. Den monumentalen Bogen krönt die größte Bronzeskulptur Europas , eine Friedensquadriga, die 1912 das bis dahin dort thronende, über 9 m hohe des Herzogs ersetzte. Ein neues, bescheideneres wurde gegenüber von Apsley House aufgestellt: Es zeigt Wellington auf seinem Pferd »Copenhagen«; am Sockel flankiert von einem englischen Grenadier, einem schottischen Highlander, einem walisischen Füsilier und einem nordirischen Dragoner.Die Quadriga Gallery zeigt Ausstellungen zu Englands Denkmälern; zu Füßen der Quadriga kann man von der Aussichtsplattform. zum Buckingahm Palace und in den Hyde Park schauen. Drei weitere Denkmäler stehen rundum: das Royal Artillery War Memorial (1928), das Machine Gun Corps Memorial (1927) mit einer Figur des biblischen Königs David und die neue Gedenkstätte (2003) für die australischen und neuseeländischen Gefallenen beider Weltkriege.
Mi. – So. 10.00 – 17.00 Uhr, Eintritt: 4 £
BAEDEKER WISSEN ?
Strafversetzt?
Das riesige Reitermonument des Herzogs ist schon bald nach seiner Aufstellung bespöttelt worden. Selbst Queen Victoria störte sich daran. Seit 1885 steht das Denkmal vor der Royal Garrison Church in Aldershot, ca. 65 km südwestlich von London.
Apsley House • Wellington Museum
Von seinem Denkmal hat der Sieger von Waterloo und spätere Premierminister Apsley House im Blick, seinen Londoner Wohnsitz. Von Robert Adam für Baron
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