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Band 5 - Blutlied

Band 5 - Blutlied

Titel: Band 5 - Blutlied Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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ihn beißen?

    Bei dem Gedanken schoss Adrenalin in meine Adern, und im selben Moment, als ich seine Lippen auf meine zwang, verkrampften sich auch meine Hände. O Gott, ich wil ihn beißen, ging mir auf. Ich wol te ihn nicht ausbluten lassen oder sein Blut schmecken. Aber ich konnte ihn mit dieser geisterschütternden Ekstase fül en, die direkt unter seiner Haut auf ihn wartete. Das Gefühl von Macht war ein Rausch, fast so stark wie Angst. Und ich war es nicht gewöhnt, mir etwas zu versagen.
    »Kisten«, keuchte ich, als ich mich zurückzog. »Versprichst du mir, mich nicht zu beißen, wenn ich dich beiße?«
    Die Hände, mit denen er mich hielt, zitterten. »Ich verspreche es«, flüsterte er. »Du hast gefragt, und ich habe Ja gesagt. Oh Gott, Rachel. Du könntest. . Du könntest ein Echo meines Hungers spüren. Aber es ist nicht deiner. Hab keine Angst.«
    Eine Wel e der Emotion schlug über uns beiden zusammen. Ich fühlte die Stärke und Befriedigung von Macht. Angst vor morgen tauchte auf und verschwand wieder. Meine Hände glitten um seinen Nacken, ich bewegte mich gegen ihn und fühlte ein neues Kribbeln von Beherrschung und Verlangen.
    Mein Puls raste. Der Geruch von Leder und Wein spielte mit meinen Erinnerungen und zog mich zu ihm. Er öffnete die Lippen, und mit seinen Bewegungen in mir, die jede Körperzel e lebendig werden ließen, brachte ich die Stimme in mir zum Schweigen, die sich dagegen wehrte, das Blut eines anderen zu schmecken. Meine Lippen trafen seine.

    Kisten keuchte in schmerzhafter Erregung. Ich lehnte mich in den Kuss und fuhr vorsichtig mit der Zunge über seine Zähne, während wir uns bewegten, doppelt verbunden. Ich konnte ihn nicht mit den Händen berühren, weil ich sonst fal en würde, und ich wol te bleiben, wo ich war, ihn weiter mit meinen Beinen umschlingen, ihn in mir spüren. Wild vor Verlangen bewegten sich unsere Münder aufeinander, und in einem Moment der totalen Hingabe fand ich seine Lippe. Es brauchte nicht viel.
    Blut floss. Mein Körper zuckte. Oh Gott. Es war al es, es war al umfassend.
    Glühend und lebendig kostete ich Vampirblut. Es schoss durch mich, und ich klammerte mich an Kisten, unfähig zu atmen, unfähig, mich zurückzuziehen, vor reiner Ekstase.
    In einem Blitz durchfuhr mich Hunger, und ich wusste, was Kisten und Ivy jeden Tag unter Kontrol e zu halten versuchten. Es war Kistens Hunger, der mich durchfloss, ohne Angst.
    Das ist nicht falsch, dachte ich, während Kistens Hände sich in mich kral ten. Der Hunger verlangte mehr, und ich vertiefte unseren Kuss. Es gab nur das. Das war al es. Es war der Funken des Lebens, gesammelt und zu einem Gefühl kristal isiert. Und mit Kistens Hunger in mir sog ich sein Blut aus ihm und nahm es als mein eigenes. Vampirblut würde mich nicht stärker machen, oder schnel er, oder unsterblich.
    Aber es war ein Rausch. Ein High wie kein anderes. Und ich konnte fühlen, wie sich seine Aura mit meiner vermischte und denselben Raum fül te, während ich ihn in mich aufnahm.
    Ein Stich von weißglühendem Verlangen tauchte aus seinem Blut auf. Er stöhnte, und als ich wieder sein Blut in mich sog, packte ich ihn noch fester und wol te nie wieder loslassen. Ich konnte fühlen, wie wir auf den Höhepunkt zurasten. Er war dort und tanzte kurz außerhalb meiner Reichweite.
    Seine Arme zitterten. Ich rang um Luft. Er gab ein wildes Geräusch von sich und presste mich eng an sich. Sein Blut war flüssige Gedanken, die mich durchflössen und in Brand steckten. Ich konnte ihn in mir fühlen und presste mich verzweifelt an ihn.
    Und dann fanden wir es.
    Ich kniff die Augen zu und warf den Kopf zurück. Ich konnte nichts tun, als eine Wel e von Gefühlen in mich schoss, in uns. Jede Zel e sang befreit und versetzte mich in einen Zustand, der so unglaublich war, dass er keinen anderen Gedanken zuließ, als dass er ewig währen sol te.
    Kistens Griff zitterte, und er stolperte. Ohne einen klaren Gedanken hingen wir aneinander in dem Taumel, der uns erschütterte. »Mein Gott«, stöhnte er, gleichzeitig befriedigt und verzweifelt, als er versuchte, das Gefühl zu halten. Aber mit seinen Worten verschwand es und war weg.
    Ich holte keuchend Luft und sackte in mich zusammen.
    Meine Muskeln wol ten mich nicht mehr halten, und ich fiel.
    »Oh Gott«, sagte er wieder, diesmal besorgt, als er mich auffing und zum Bett brachte. Ich fühlte, wie er mich daraufsetzte und sein Gesicht vor meines schob. »Rachel. .«, sagte er fragend, und

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