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Barakuda der Wächter 1&2 - Pasdan (Die Waffenschmuggler von Shilgat & Die Mördermütter von Pasdan)

Barakuda der Wächter 1&2 - Pasdan (Die Waffenschmuggler von Shilgat & Die Mördermütter von Pasdan)

Titel: Barakuda der Wächter 1&2 - Pasdan (Die Waffenschmuggler von Shilgat & Die Mördermütter von Pasdan) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisbert Haefs
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Illusionen. Dante zeigte ihm auf einer Karte, wo sie sich befanden.
    »Die Wege der Vögel«, sagte der alte Shil, »sind geradliniger als die der Fische, aber in der Weite fallen Gerades und Ungerades zusammen.«
    Die Korporalin meldete eine weitere Gruppe von Zentauren, diesmal etwa 10.000. Es waren Gortahorks Jäger; ihr Vorsprung vor den Banditen betrug etwa 50 Kilometer.
    Sie flogen dicht über die Shil hinweg und landeten in der Savanne. Begleitet von einigen älteren Reitern näherte sich der Fürst dem Fahrzeug. »Bärenbruder«, sagte er laut und herzlich, als Dante ihm entgegenging. Er sprang vom Pferd, und die beiden Männer umarmten einander.
    Der große, kraftvolle Shil steckte ganz in Leder. Aus einer Tasche an seinem Sattel lugte ein Karabiner. Dante nahm den Fürsten beim Arm und zog ihn von den anderen fort. Das letzte, was die Leute im Gleiter hörten, war eine Frage. »Ich dachte, du wärst in der Steppe, aber mir scheint, du schleppst ein Kielwasser von Räubern Richtung Pasdan, oder?«
    Die Gleiterbesatzung und die älteren Shil tranken gemeinsam Tee und redeten; zwischendurch blickten sie dorthin, wo der Fürst und der Sekretär im Gras saßen.
    Schließlich kamen Barakuda und Gortahork zurück. Der Fürst der Banyashil wirkte unverändert; Barakuda sah ein wenig bleich drein.
    »Auf«, rief Gortahork. »Wer der Eile nicht verfallen will, sollte sich in der Langsamkeit sputen.«
    »Moment.« Dante winkte dem Kiemen. Der alte Mann kam näher und neigte den Kopf leicht vor Gortahork. Er murmelte etwas, was die Umstehenden nicht verstanden. Der Fürst runzelte die Stirn, lachte dann plötzlich und nickte.
    »Es ist gut, mich daran zu erinnern. Nichts ist von Dauer, und meine Aufgabe ist es, überflüssig zu werden. Du weißt, was zu tun ist?«
    Der alte Mann murmelte wiederum etwas. Dante ging zum Gleiter, ließ sich die Karte des Nordkontinents herunterreichen und hielt sie dem Fürsten hin.
    Gortahork beendete sein mysteriöses Gespräch mit dem Kiemen, warf einen schnellen Blick auf die Karte und deutete dann auf einen Punkt in der Steppe. »Wir sind hier?«
    Dante nickte. Der Fürst rümpfte die Nase und deutete auf eine hakenförmige Bucht weit oben im Norden.
     
    Nach Sonnenuntergang erreichten sie die Blutgrafschaft Vagaván. Von der Stadt am Meer war nicht viel zu sehen. Als Barakuda und der Kiemen ausstiegen, drang die eisige Nachtluft des nördlichen Winters in den Gleiter.
    Eine Stunde verging, bis die beiden Männer zurückkehrten. Dante erteilte Fahrtanweisungen und hüllte sich fröstelnd in Schweigen und eine Decke. Bondak brachte ihm Kaffee mit einem Schuß Obstschnaps; nachdem er daran gerochen hatte, bat auch der Kiemen um dieses Getränk.
    In der eisigen Polarnacht landete der Gleiter neben einem halben Dutzend Hütten nahe einer Bucht. Barakuda stieg allein aus, nachdem er aus der schweren Kiste im Unterdeck viele Münzen genommen hatte. Man blickte hinter ihm her, und der Kiemen wandte das Gesicht ab, als die Tür einer der Hütten sich öffnete. Im unsicheren gelben Licht, das aus der Behausung fiel, wirkte der Schatten des Bewohners, der Barakuda entgegensah, riesig und ungeschlacht.
    Sie tranken Kaffee und rätselten; der Kiemen, der als einziger etwas hätte sagen können, tat, als ob er schliefe. Nach einer halben Stunde öffnete sich die Hüttentür wieder, und Barakuda trat zusammen mit einem wahren Riesen heraus. Sie gingen zur nächsten Hütte.
    Dann bildete sich über dem eisigen Meer Nebel, der in langen Schwaden landeinwärts zog und alles verhüllte. Bondak und Learoyd sahen einander an; der Sergeant murmelte etwas von »Hexerei« und schlug den Kragen seiner Jacke hoch; ihn fröstelte, obwohl die Luft heiß und stickig war.
    Mindestens eine weitere Stunde verging. Durch den dichten Nebel stapften große, schwere Gestalten. Barakuda war bei ihnen und führte sie zum Heck des Gleiters; dann kam er nach vorn, blau von Kälte, und bedeutete Bondak durch Zeichen, die Ladeklappen zu öffnen.
    Schwere Gegenstände wurden eingeladen. Niemand sah, um was es sich handelte. Nebel; Frost; das Wissen, an einem Ort zu sein, an den es vermutlich in dreihundert Jahren niemals einen Cadhrassi verschlagen hatte; die nur vom Rumpeln des Ladens unterbrochene Stille der Polarnacht; Barakudas Schweigsamkeit; all das trug nicht dazu bei, an Bord für eine frohe Stimmung zu sorgen.
    Schließlich war der Ladevorgang beendet. Bondak betätigte die Schaltungen, um das Heck wieder zu

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