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Barakuda der Wächter 1&2 - Pasdan (Die Waffenschmuggler von Shilgat & Die Mördermütter von Pasdan)

Barakuda der Wächter 1&2 - Pasdan (Die Waffenschmuggler von Shilgat & Die Mördermütter von Pasdan)

Titel: Barakuda der Wächter 1&2 - Pasdan (Die Waffenschmuggler von Shilgat & Die Mördermütter von Pasdan) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisbert Haefs
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Tänzerin eine lila Blume hervor, aus dem Ausschnitt des Pullovers ein wabbelndes Gummikrokodil, eine Zigarette hinter dem anderen Ohr. Dann schnippte er mit den Fingern. Es knallte, Rauch stieg auf, und Fimfinella stieß einen Schrei aus.
    »Der Große Magadonga!« Mit spitzen Fingern entfernte sie die Schlange von ihrem Hals, ein geflecktes Kunststoffband, das aus dem Nichts aufgetaucht war.
    »Der ist tot, im Niemandsland verschollen«, sagte Pinto. »Und was ist mit einer gewissen Fiona geschehen, die einmal Antigravakrobatin und Hochseiltänzerin war?«
    »Sie ist über Bord gefallen«, sagte Barakuda. Er setzte sich zu Pa’aira und Begheli. »Die Eier werden kalt.«
    Aber die beiden am Fenster hörten nicht auf ihn.
    »Zehn Jahre?«
    »Elf«, murmelte Fimfinella; sie sah den hageren Mann an, blickte dann auf ihre Hände, die sich an den Heizkörper klammerten. »Seit dem Orbitkasino.«
    Pinto seufzte und legte eine Hand auf ihre Schulter. »Die Große Tour; das beste Publikum der Milchstraße, die besten Gagen, und jenseits der Bullaugen die Meere und Kontinente von Gaia.«
    »Das ist vorbei. Wach auf, Magier; man bietet uns ein Frühstück an.«
    Er nickte. »Erinnerungen sättigen nicht.« Er warf Barakuda einen Blick zu. »Ich hab was vergessen. Das Wichtigste. Moment.« Er verließ den Raum.
    Fimfinella setzte sich, starrte in die Kaffeetasse. Dann hob sie die Augen und sah Dante an.
    Barakuda nickte langsam.
    Die Tänzerin lächelte schwach und stocherte auf ihrem Teller herum, begann dann aber doch zu essen. Pa’aira und Begheli sagten gleichzeitig: »Schönes Wetter heute.«
    Pinto kehrte zurück; er hielt einen Umschlag in der Hand, legte ihn auf den Tisch und setzte sich neben Fimfinella.
    Barakuda schob schließlich seinen leeren Teller fort, zündete sich eine Zigarette an und klopfte auf den Tisch. »Bei unverhofften Wiedersehensfreuden stören Zeugen nur. Ich werde deshalb gleich an meinen Schreibtisch eilen. Ihr könnt machen, was ihr wollt.«
    Die Tänzerin hob eine Braue und sah Pinto an. »Haben wir uns was zu erzählen?«
    Pinto grinste plötzlich; sein hageres Gesicht legte sich in Falten, die wie konzentrische Ringe Mund und Nase umgaben. »Ich habe ein Boot auf der Reede liegen. Mit Kajüte und Kochnische. Vielleicht magst du es besichtigen?« Dann hob er den Umschlag und reichte ihn Dante quer über den Tisch. »Und ich hab Cargo an Bord, der dich interessieren könnte.«
    Barakuda nahm den Umschlag entgegen, öffnete ihn aber nicht. »Was denn?«
    Cuthbert lehnte sich zurück. »Ich war in Golazin. Im Landhafen.«
    Dante nickte. Die alte Stadt am Nordrand des Binnenmeers bestand aus zwei Teilen, einem sehr alten mit Zitadelle auf einer Felseninsel vor der Küste und einem neueren an Land, auf dem Ostufer des größten Mündungsarms eines Stroms. »Ja. Und weiter?«
    »Ein paar Männer, Mulis, sind abends zu mir gekommen, in einer Taverne. Sie müssen mich schon länger beobachtet haben; sie haben mir genaue Auskünfte über das Fassungsvermögen meines Schiffs gegeben. Einer von ihnen hatte Kerben in beiden Ohren.«
    Barakuda beugte sich vor. »Das ist eine feine Geschichte, Cuthbert. Ich glaube, ich will sie ganz hören.«
    »Hab ich’s mir doch gedacht. Sie haben mir fünfhundert Foldar { * } für eine Ladung nach Cadhras angeboten. Ich sollte aber nachts mit dem Boot ein paar Kilometer flußauf segeln und den Kram am Westufer des Golzain übernehmen.«
    »Das klingt«, sagte Begheli, »als ob jemand Wert darauf legt, nur ja klarzumachen, daß er was Verbotenes tut.«
    Dante runzelte die Stirn. »Könnte stimmen. Und?«
    Pinto breitete die Arme aus. »Was und? Ich hab sie auf siebenhundert hochgehandelt und nachts die Ladung übernommen. Im Umschlag ist eine Liste.«
    Dante nahm die Papiere heraus und überflog sie. »Fein.« Er verzog keine Miene.
    Pa’aira kicherte. »Sagenhaft geheimnisvoll. Dürfen wir erfahren, was es ist?«
    »Zum Beispiel Eiskatzenpelze«, sagte Pinto.
     
    Im Büro fand Barakuda einen weiteren Umschlag vor. Er kam von der Gendarmerie und enthielt Abzüge der Bilder, die Sarela McVitie in Thaggo gemacht hatte; ferner Kopien von Schriftstücken und einen handschriftlichen Kommentar des Präfekten: »Sieht nach einem feinen Wespennest aus. Arbeiten wir zusammen? V. A.«
    Die Unterlagen - Vernehmungsprotokolle und ein Urteil in Abwesenheit - betrafen ebenso wie die Fotos vor allem den toten Cadhrassi aus Thaggo. Er war identifiziert, und das Ergebnis machte

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