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Barakuda der Wächter 1&2 - Pasdan (Die Waffenschmuggler von Shilgat & Die Mördermütter von Pasdan)

Barakuda der Wächter 1&2 - Pasdan (Die Waffenschmuggler von Shilgat & Die Mördermütter von Pasdan)

Titel: Barakuda der Wächter 1&2 - Pasdan (Die Waffenschmuggler von Shilgat & Die Mördermütter von Pasdan) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisbert Haefs
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Küstenhändler und Boote aus Orten am Oberlauf des Avrak. In einem Kramladen kaufte Dante einen Stift, der alt und seltsam genug aussah, um vielleicht einer der fehlenden Schlüssel für die Tür im Keller der Residenz in Vagaván zu sein. Barakuda schleppte Gerames durch mehrere Tavernen, bis sie endlich Leute fanden, die auf Avrak-Kähnen arbeiteten. Dante fragte sie nach Gerüchten und Informationen, erfuhr aber nichts Neues.
    Ein junger Mann mit mürrischem Gesicht, der an einem Nebentisch gesessen, Fischsuppe gelöffelt und gelauscht hatte, kam schließlich zu ihnen. Sein Name, sagte er, sei Ang’har. »Ich bin Maat auf einem Frachter aus Biyang.« Sein Gesicht hellte sich während des Gesprächs keineswegs auf. Er war schlank, beinahe zierlich gebaut, hatte halblange schwarze Haare und merkwürdig bräunlich schillernde Augen. Seine Haut verriet, daß er ursprünglich aus dem Norden, aus den Steppen stammte; den metallischen Unterton im dunklen Oliv fand man nirgends sonst auf Shilgat. »Wenn ihr bereit seid, mit uns zu fahren, kann ich euch in einem Dorf nahe Biyang mit Leuten zusammenbringen, die mehr wissen. Weitgereiste Frauen und Männer.«
    Gerames schnaubte. Barakuda beendete die Übersetzung und verzog geringschätzig das Gesicht. »Was sollen die schon wissen? Sicher bist du am Gewinn beteiligt und willst für den Bootsbesitzer zahlende Passagiere ködern.«
    Ang’har hob die schmalen Schultern. »Wenn du meinst, Cadhrassi.« Es schien ihn nicht weiter zu interessieren. Dann beugte er sich jedoch vor und flüsterte, so daß niemand außer Barakuda es hören konnte: »Interessieren dich auch Nachrichten über Beziehungen zwischen Großer-Töter und seinen Banditen und den Müttern von Pasdan nicht?«
    Dante winkte ab. »Daß die Beziehungen existieren, weiß ich längst. Es müßte schon mehr dabei herauskommen.«
    »Ja. Ich habe etwas von Feuerwaffen gehört. Aber viel weiß ich nicht. Forsal, ihm gehört das Schiff, kann euch sowohl sagen, wo das Dorf genau liegt, als auch, was er gehört hat.«
    Das Boot lag an der westlichen Mole und war gebaut wie die meisten Kähne der Gegend - geringer Tiefgang, ein breiter Rumpf, hochgezogene Bordwände, ein großer und ein kleiner Mast, am Heck eine Kajüte, über dieser das Steuerrad. Ladung wurde einfach um die Masten herum gestapelt und festgezurrt; es gab keine Laderäume. Der Eigner verlangte 50 Foldar für Fahrt und Informationen; Barakuda handelte ihn auf 30 herunter. »Über das Dorf werden wir aber erst reden, wenn wir dort sind«, sagte der Mann. »Und dann müssen wir auch noch einmal den Preis bereden. Auf der Fahrt gibt es nichts zu erzählen.« Während des ganzen Gesprächs hatte Forsal immer wieder zum Achterdeck geblickt; dort lag eine junge Frau auf den Planken. Sie trug nur einen kleinen Lendenschurz und sonnte sich.
    Gerames war unerträglich. Er wußte alles, konnte alles, hatte alles schon vorher geahnt und langweilte sich. An einem Arkadenplatz in Hafennähe ließen sie sich vor einer Taverne nieder; Barakuda bestellte ein leichtes Mahl. Gerames schwieg angesichts der aufgetischten Köstlichkeiten und begann vorsichtig zu essen. Die Vorspeise, gebackenen Cava-Rogen in einer scharfen, grellgelben Tunke, bewältigte er mit Hilfe vielen Biers; der anschließend servierte Cava, ein armlanger Fisch mit vier Glotzaugen, in einer milden Kräutersoße gekocht und serviert, mundete ihm prachtvoll, wenn er auch Abstand nahm von der Beilage, faulig riechendem Tang. Als Barakuda ihn auf die Vorzüge der Algenplätzchen, garniert mit gelierten Schlickwürmern, hinwies, verzichtete er dankend. Den von Barakuda milde lächelnd bestellten Verdauungsschnaps, Bhalat, kippte er hinunter; dann schnappte er nach Luft, und seine Augen traten aus den Höhlen. Andere Gäste auf der Arkadenterrasse, ausnahmslos Shil, kicherten.
    »Was ist das für ein entsetzliches Zeug?« Der Konstrukteur rieb sich die Augen und ächzte.
    »Kleine abfallfressende Schalentiere. Sie werden lebend geröstet, zerstampft und danach mit Tran gesotten. Das Ganze seiht man durch, versetzt es mit Fruchtzucker, läßt es gären und brennt es dreimal. Das Ergebnis ist Bhalat, der widerlichste Schnaps des Universums.«
    Gerames lachte matt. »Okay, Barakuda. Ich verstehe, was Sie wollen. Ich hoffe aber, daß Sie mit Ihren originellen Initiationsscherzen vor dem Totschlag aufhören.«
    Auf dem Platz rempelten spielende Kinder einen alten Shil an, der nach ihnen trat und dabei etwas rief,

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