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Bartimäus 04 - Der Ring des Salomo

Bartimäus 04 - Der Ring des Salomo

Titel: Bartimäus 04 - Der Ring des Salomo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Stroud
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Ring zurückhatte und seine Autorität wiederhergestellt war, sah die Sache völlig anders aus. Sein Palast lag in Trümmern, sein Volk war verängstigt. Die meisten seiner Zauberer waren tot. Das schrie nach Vergeltung.
    Asmira hatte keine Angst. Sie war ganz ruhig.
    Die goldbestickte Robe raschelte. Asmira sah nicht auf.
    »Du bietest mir den Ring und deine Entschuldigung an«, sagte Salomo. »Ersteres nehme ich an – wenn auch ungern, denn er ist wahrhaftig eine Bürde.«
    Kühle Finger streiften Asmiras Handfläche, der brennende Schmerz ließ nach. Als sie den Kopf hob, sah sie Salomo den Ring anstecken. Sein gealtertes Gesicht verzerrte sich flüchtig.
    »Erhebe dich!«, sagte er. Asmira gehorchte. Der Schatten neben ihr flimmerte und verwandelte sich in den dunkeläugigen Jüngling. Asmira und Bartimäus standen vor dem König und warteten auf ihr Urteil.
    »Deine Entschuldigung dagegen«, fuhr Salomo fort, »kann ich nicht so einfach annehmen. Dafür ist der angerichtete Schaden zu groß. Ich werde dir meine Entscheidung sogleich mitteilen, vorher jedoch…« Er schloss die Augen, berührte den Ring und sprach eine Formel. Ein Blitz umzüngelte ihn und erlosch wieder, und der König stand verwandelt vor ihnen. Sein Gesicht war nicht mehr rußverschmiert, auch die Falten waren verschwunden. Sein wieder glatt herabhängendes Haar war schwarz und glänzte. Er glich seinem jugendlichen Abbild im Speisesaal, und Asmira musste sich beherrschen, um nicht noch einmal auf die Knie zu sinken.
    »Ich bitte dich«, sagte Salomo, »du weißt doch, dass es nur Blendwerk ist.« Er drehte den Ring, und die mächtige Wesenheit stand vor ihm. »Ich bin wieder da, Uraziel.«
    Ich habe nie daran gezweifelt.
    »Wir haben viel zu tun.«
    Womit fangen wir an?
    Salomos Blick fiel auf den ächzenden Khaba, der offenbar allmählich wieder zu sich kam. »Schaff mir den Kerl aus den Augen. Wirf ihn ins Verlies unter dem Turm. Ich befasse mich später mit ihm.«
    Ein Blitz und Khaba war verschwunden.
    »Seine verängstigten Sklaven magst du entlassen. Ich hege keinen Groll gegen sie.«
    Es blitzte viermal und die Affendämonen verflüchtigten sich.
    »Ich fürchte, mein Palast hat ziemlich gelitten. Uns stehen aufwendige Reparaturarbeiten bevor, Uraziel. Verschaff dir einen Überblick über die Schäden, berechne, wie viele Geister wir benötigen, und warte auf mein Zeichen. Ich habe noch einen Augenblick hier zu tun.«
    Die Luft erbebte, die Wesenheit verschwand. Asmira klingelten die Ohren, sie wischte sich mit dem Ärmel das Blut von der Nase.
    Bartimäus und Asmira standen wieder allein vor dem König.
    »Ich verkünde nunmehr mein Urteil. Zuerst zu dir, Bartimäus von Uruk. Deine Verbrechen sind Legion. Du hast Dutzende meiner Diener auf dem Gewissen und hast ganz Jerusalem in Aufruhr versetzt. Abgesehen davon hast du dir immer wieder beispiellose Unverschämtheiten gegenüber meiner königlichen Person erlaubt. Deine Nilpferdgestalt…«
    »Das war ein Missverständnis! Es sieht überhaupt nicht aus wie Eure Frau!«
    »…zeugt von erschütternder Missachtung gegenüber meinem heiligen Tempel, wollte ich sagen!«
    »Ach so.«
    »Obendrein hast du allem Anschein nach diese junge Frau auf die Idee gebracht, meinen Ring ins Meer zu werfen.«
    »Aber doch nur, damit er nicht Euren Feinden in die Hände fällt! Ist es nicht besser, der Ring ruht auf dem Meeresgrund, als dass die Königin von Saba sich seiner Macht bedient? Wenn ihn der Große Salomo nicht haben kann, dachte ich mir, dann soll ihn doch lieber die verschwiegene Koralle in ihren Gewahrsam nehmen, bis dermaleinst…«
    »Lass das Gefasel, Bartimäus. Du hast dir einiges zuschulden kommen lassen, das steht fest. Andererseits bist du ein Sklave und handelst nicht aus freiem Willen. Darum kann ich dich nicht für diese Handlungen verantwortlich machen, so gern ich es auch täte.«
    Der Dschinn war hörbar erleichtert. »Puh! Das nenne ich weise!« Er knuffte Asmira in die Rippen. »Na denn… Jetzt bist du an der Reihe.«
    »Asmira aus Saba«, hob König Salomo an. »Was du getan hast, muss ich hier nicht einzeln aufzählen. Du hast beträchtliches Unheil angerichtet. Es zu beheben, wird mich einen Gutteil der mir verbliebenen Kräfte kosten. Darüber hinaus hast du mich in meiner Verletzlichkeit erlebt und hinter meine Maske geschaut. Das kann und darf nicht ungestraft bleiben. Sind wir uns da einig?«
    Asmira nickte stumm.
    »Zu deinen Gunsten spricht jedoch Folgendes«,

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