BattleTech 02: Gray Death Trilogie 2 - Der Söldnerstern
einmal für einen kurzen Flug zu unserem Mond.«
Grayson nickte wieder. Es paßte in das Bild einer Lostechwelt, daß Verthandis Bewohner für Transport und Handel auf andere angewiesen waren. Und er wußte, daß Haus Kurita sie sicherlich nicht darin bestärkt hatte, unabhängiger zu werden. Ganz im Gegenteil. Je abhängiger die Verthander von Kurita waren, desto besser für die Draconier. Welten, die technologisch und wirtschaftlich auf das Kombinat angewiesen waren, pflegten nicht zu rebellieren.
Erudin atmete tief durch. »Kaum wußten wir, was uns geschah, da landeten sie Truppen, Ingenieure und schwere Ausrüstung. Ihre Untersuchungen hatten ergeben, daß Verthandi reiche Vorkommen an bestimmten Metallen haben könnte und sie begannen, das Zeug abzubauen.« Er zuckte die Achseln. »Wir haben uns um so etwas nie gekümmert. Wir haben uns mit unseren eigenen Angelegenheiten und unserer Selbstverwaltung beschäftigt. Die galaktische Politik und die Nachfolgekriege waren uns immer weit entfernt erschienen, muß ich leider zugeben.«
Graysons Mundwinkel hoben sich, mehr in einer Grimasse als einem Lächeln. »Das Draconis-Kombinat hält nicht viel von Selbstbestimmung. Sie ziehen Entwicklungshilfe vor.«
»Du meinst, Hilfe für ihre eigene Entwicklung«, stellte Tor klar.
»Darauf lief es hinaus«, gab Erudin zu. »Unsere planetaren Truppen haben sich dem Kampf gestellt, aber man hat einfach zusätzliche Soldaten eingeflogen und den Raumhafen und unsere Hauptstadt Regis besetzt. Dann wurden neue Wahlen angeordnet, bei denen das Kombinat dafür sorgte, daß seine Leute die meisten Ratssitze errang. In der Südwüste haben sie Bergwerke eröffnet, in denen Arbeiter eingesetzt werden, die mit Waffengewalt aus ihren Heimatorten geholt werden. Wir haben uns natürlich gewehrt.« Seine schmalen Schultern hoben sich in einem hoffnungslosen Achselzucken. »Wir haben uns gewehrt. Wir haben nicht aufgegeben ..., aber als sie BattleMechs einsetzten, konnten wir den Kampf nicht weiterführen. Die Dracos haben ganze Städte und Dörfer dem Erdboden gleichgemacht. Jedes Haus, in dem man Rebellen vermutete, wurde niedergebrannt, und die Familien von Rebellen wurden erschossen oder in die Bergwerke des Südens geschickt.
Schließlich entschied der Revolutionsrat, daß es hohe Zeit wurde, auf anderen Welten nach Hilfe zu suchen. Ich habe es geschafft, hierher zu kommen, indem ich mich einer verthandischen Frachterbesatzung angeschlossen habe, deren Kapitän offiziell die loyalistische Regierung und das Kombinat unterstützt, insgeheim aber mit uns zusammenarbeitet. Sein Schiff brachte mich nach Volders und von dort konnte ich einen Flug nach Galatea organisieren. Wir hatten gehört, hier gäbe es Söldner, die man zu unserer Unterstützung anheuern könnte und Funkgeräte, Waffen und andere Ausrüstung, die wir dringend benötigen.«
Die Serviererin kam mit ihren Drinks. Die Eiswürfel klirrten, als sie die Gläser auf den Tisch stellte. »Das macht fünf Haus fünfzig für die Lugens und drei fünfundzwanzig für das Eiswasser.«
»Ich will ehrlich sein, Herr Hauptmann«, erklärte Erudin ernst, während er das Geld für die Getränke abzählte. »Der Revolutionsrat hat mich hergeschickt, um eine kleine, kampferprobte Truppe als Ausbildungskader zu finden. Unsere Einheiten sind zerstreut... ach was, sie sind praktisch zertreten worden, wann immer sie versucht haben, sich den Kuritisten zu deren Bedingungen zu stellen. Im Augenblick müssen wir uns im Dschungel und Gebirge verstecken und den Dracos Ärger machen, so gut es geht.«
Erudin betrachtete das Glas in seiner Hand. »Auf diese Weise können wir den Kampf nicht gewinnen. Das wissen wir. Wir brauchen jemand, um den sich unsere Leute sammeln können ... jemand, der ihnen zeigt, wie wir unsere Mittel so einsetzen können, daß wir die Braunröcke schlagen. Mir ist gleich, wie viele BattleMechs sie haben. Wenn sich genug Verthander erheben, kann keine MechTruppe der Galaxis gegen sie bestehen!«
»Heroische Proklamationen, Bürger ...«
Erudin wurde rot. »Ich erwarte nicht, daß ein Söldner das versteht.«
»Auch Söldner können für eine Sache kämpfen, mein Freund, aber ich trage Verantwortung für meine Leute«, erwiderte Grayson leise. »Was können Sie mir sonst noch sagen?«
Der Rest war nicht gerade ermutigend. Auf Verthandi waren Teile von vier Kurita-BattleMechregimentern stationiert. Wenn auch nur eines davon Sollstärke erreichte, würde die Legion sich Hunderten
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