BattleTech 05: Warrior 1 - En Garde
fraß sich der Zwergstern, der dem Victor seine Energie geliefert hatte, durch die Eingeweide nach draußen. Die Strahlungsdetektoren auf Dans Armaturen schossen in den roten Bereich, und eine weiße Hitzesilhouette des Victor erschien auf seinem Bildschirm. Die KSRs in seiner linken Schulter wurden von der Hitze entzündet, und es dauerte nicht lange, bis sich ihnen das Stakkato der Detonationen der verbliebenen Autokanonenmunition des Victor anschloß.
Die Visierplatte des Victor explodierte, aber Dan jubelte, als er Patricks Pilotensessel erkannte, der sich aus seinem zum Untergang verurteilten Mech löste. Der Stuhl richtete sich mit Hilfe seiner winzigen Steuerdüsen auf, konnte aber nicht schnell genug an Höhe gewinnen. Eine furchtbare Explosion ließ den Victor erzittern, und eine Fontäne aus Feuer und Stahlsplittern brach durch das offene Gesicht des überschweren Mech ins Freie. Sie erfaßte den Pilotensessel und schleuderte ihn zu Boden.
Nein! Dan wandte sich von dem sterbenden Victor ab und holte trotz der Tränen, die seine Sicht behinderten, den breiten Rücken des Kriegshammer in die Mitte seines Sichtschirms. Du verdammter Hurensohn! Ich werde dir zeigen, was Vergeltung ist! Dan löste seine Sprungdüsen aus und drehte den Kopf der Valkyrie um 180 Grad. »Ausstieg!«
Das Kanzeldach der Valkyrie wurde von Explosivbolzen abgesprengt. Unerträgliche Hitze füllte das Cockpit, als sich hinter dem Pilotensessel die Raketen entzündeten. Dan wurde vom Andruck brutal in seinen Sessel gepreßt, als die Raketen ihn aus seinem Mech schleuderten. Der Computer meldete: »Alle Systeme grün«, aber durch den Flugwinkel der Valkyrie schlug der Sockel des Schleudersitzes gegen das Kinn des Mechs und geriet außer Kontrolle.
Der leichte, einarmige Mech schlug mit einem Tosen kreischenden Metalls und zersplitternder Keramikpanzerplatten gegen den breiten Rücken des Kriegshammer. Der schwere Kurita-Mech stolperte zwei Schritte vor und fiel auf ein Knie, als er die Valkyrie abzuschütteln versuchte. Er drehte sich nach rechts, aber die Bemühungen erwiesen sich als fruchtlos. Der linke Arm der Valkyrie hatte sich über die linke Schulter des Kriegshammer gelegt und klemmte nun zwischen dem Kopf des Mechs und dem Scheinwerfer auf seiner Schulter fest.
Plötzlich detonierte tief im Innern der Valkyrie der von Dan ausgelöste Selbstzerstörungsmechanismus und löste eine Kettenreaktion im LSR-Magazin aus. Da die Valkyrie an den Rücken des Kriegshammer gepreßt war, bohrten sich die Raketen durch die dünngepanzerte Brust des leichten Mechs und hämmerten mit explosiver Gewalt auf das Rückgrat der Kurita-Maschine ein. Der Kriegshammer krümmte wie im Todesschmerz den Rücken und brach an der Taille auseinander.
Die Gyrojets an Dans Pilotensessel erwachten zum Leben und wirbelten ihn außer Sicht des Kriegshammer. Sie sorgten für einen geradlinigen Flug und beförderten ihn in eine sichere Landezone am anderen Ende des Schlachtfelds. Die Magnetfelder, von denen die Bifrost gehalten wurde, warfen die Stabilisatoren jedoch aus der Balance.
Dans Schleudersitz krachte zu Boden. Er hüpfte und rollte weiter, immer noch von den Düsen angetrieben, bis er gegen eine Stahlbetonwand schlug. Er prallte ab und schoß erneut auf die Wand zu. Dan, der bereits halb aus dem schützenden Halt des Sessels gerissen war, schrie laut auf, als seine Schulter gegen die Wand krachte. Er hörte ein trockenes Knacken, dann schlug eine dunkle Woge des Schmerzes über ihm zusammen und fegte ihn in die Bewußtlosigkeit.
Als der Arzt der Silberadler die Schlinge um Dans Brustkorb anzog, schossen erneut Schmerzen durch seinen linken Arm. »Zum Teufel, Doktor«, stieß er wütend hervor und ignorierte den Schmerz. »Lassen Sie mich zu ihm!«
Der Doktor runzelte die Stirn. »Sie können nichts für ihn tun.«
Dan zwang den Kloß in seinem Hals hinunter. »Das ist mir egal, Sie Bastard! Lassen Sie mich!« Dan riß sich los und stand auf. Wogendes Schwindelgefühl drohte ihn zu überwältigen, aber er kämpfte es nieder. Er stolperte hinüber zu der kleinen Kabine, die mit Seilen und Laken zwischen zwei Kell Hounds Panthern abgetrennt worden war. Dan schob sich durch die Öffnung und drängte die Tränen zurück.
Patrick Kell lächelte ihm aus einem aschfahlen Gesicht entgegen. Salome und Cat standen auf der anderen Seite der Koje. »Freut mich zu sehen, daß du wieder auf den Beinen bist, Dan.« Kells Worte wurden von schmerzlichen Grimassen und
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