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BattleTech 08: Woelfe an der Grenze

BattleTech 08: Woelfe an der Grenze

Titel: BattleTech 08: Woelfe an der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Charette
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Minobu biss sich auf die Lippe, als der Pinsel über die Vase schmierte und dadurch Stunden geduldiger Arbeit ruinierte und die dunkle Haut seiner Hand mit goldenen Farbklecksen besprenkelte. Er hatte Muga heute nicht erreicht. Wieder nicht. Seit den verhängnisvollen Kämpfen auf Dromini VI war er nicht mehr dazu fähig gewesen, jenen Zustand des >Einsseins von Denken und Handeln< wahrhaft zu erreichen.
    Nachdem die Falle Haus Steiners zugeschnappt war und sich dessen reguläre Truppen den Söldnern von Wolfs Dragonern angeschlossen hatten, wurden die draconischen Entsatztruppen für Dromini von ihnen geradezu zerlegt. Die Kombinatstruppen hatten den Planeten gehalten, dabei aber große Verluste erlitten. Einen Monat nach dem Debakel war Minobu nicht nur seines Kommandos enthoben worden, sondern man hatte ihm auch das Recht abgesprochen, in Zukunft -- bis auf weiteres — seinen Panther zu steuern. Damit war er kein MechKrieger mehr. Die Befehle waren ohne Erklärung und von höchster Stelle, dem Büro des Koordinators, ergangen. Sie waren vom Koordinator persönlich unterzeichnet, von Takashi Kurita, dem Herrscher des Draconis-Kombinats. Eine Beförderung hatte die neuen Befehle begleitet, aber Minobu fühlte sich immer noch beschämt und wurde von dem Gedanken heimgesucht, er habe das Ideal verraten, er habe nicht dem Codex des Bushido gemäß gelebt. Diese Sorgen und Bedenken waren es, die es ihm verwehrten, Muga zu erreichen.
    Vor Dromini hätte etwas so Geringfügiges wie ein Schrei niemals seinen Pinselstrich beeinträchtigt. Er stellte die Vase weg. Rein äußerlich war sie ruiniert, doch sie würde ihren Zweck dennoch erfüllen, so wie er auch. Abgesehen von der Verzierung war die Vase immer noch das, was sie war: robust und stark. Wie auch er es sein musste.
    »Bruder!« Minobu war noch mit der Reinigung seiner Werkstatt beschäftigt, als Fuhito von der Anstrengung des Rennens in der dünnen Luft des Plateaus keuchend ins Zimmer platzte. Das Lächeln auf seinem Gesicht verriet Minobu, dass er diese Störung wenigstens guten Neuigkeiten zu verdanken hatte.
    »Deine Hast ziemt sich nicht für einen Samurai, kleiner Bruder. Setz dich und beruhige dich!« Fuhito tat, wie ihm geheißen wurde, und nahm sich die Zeit, ruhiger zu atmen und eine gelassene Haltung anzunehmen. Minobu saß regungslos, sein Gesicht verriet nichts von seinem Wunsch zu erfahren, welche Neuigkeiten seinen Bruder dazu veranlasst hatten, über den Besitz zu ihm zu rennen. Schließlich hatte Fuhito seine Selbstkontrolle wiedererlangt und verbeugte sich vor Minobu.
    »Älterer Bruder, ich habe einen Brief vom Verwaltungsamt erhalten. In zwei Wochen muss ich fortgehen, um meinen Dienst als MechKrieger anzutreten.« Fuhitos Lächeln entzog sich seiner Kontrolle, seine Freude war zu groß, um sie bezähmen zu können. Er suchte auf dem Gesicht seines Bruders nach einem Zeichen der Anerkennung, aber sein Lächeln verschwand, als diese Anerkennung nicht unmittelbar sichtbar wurde. »Ich bin ein Dummkopf, älterer Bruder. Verzeih mir. In meiner Freude über meine Chance habe ich an deinem Kummer gerührt. Du solltest derjenige sein, der ein Kommando erhält.«
    Nach unten schauend, fiel Minobus Blick auf die ruinierte Vase. Seine mangelhafte Selbstkontrolle bekümmerte ihn. Sogar sein wenig feinsinniger kleiner Bruder konnte den inneren Aufruhr in ihm erkennen. Die langen Monate der Isolation hier auf Awano forderten einen Tribut, der sich von Tag zu Tag vergrößerte. Er schien unfähig, die Gelassenheit wieder zu finden, die ihm als MechKrieger immer vertraut gewesen war. Er zwang seine Gesichtsmuskeln zur Entspannung. »Meine persönlichen Gefühle sind nicht von Bedeutung, obwohl ich mich freue, dass du diese Chance bekommst. Du wirst unserer Familie Ehre bereiten. Katana Kat ist jetzt dein Mech.«
    Fuhito erhob sich abrupt. »Nein. Ich werde nicht gehen. Du solltest den Panther steuern. Ich werde darauf bestehen.« Er ging in Richtung Tür, blieb aber zusammenzuckend stehen, als Minobu ihm nachrief.
    »Jetzt bist du ein Dummkopf. Der Mech ist seit über einem Jahr auf deinen Namen registriert. Du hast bei deinen Übungsstunden mit mir keine Abneigung erkennen lassen, ihn zu steuern, und deine Fortschritte sind ordnungsgemäß vermerkt worden. Eine Verweigerung zu diesem Zeitpunkt würde nur die Familie in Verlegenheit bringen.«
    »Aber ich habe gedacht, du würdest den Mech schließlich wiederbekommen. Die ganze Sache ist unfair. Du bist ein

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