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BattleTech 10: Blut der Kerensky 1 - Tödliches Erbe

BattleTech 10: Blut der Kerensky 1 - Tödliches Erbe

Titel: BattleTech 10: Blut der Kerensky 1 - Tödliches Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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Niemand, der einigermaßen bei Verstand ist, jongliert mit scharfer Munition.
    Als Phelan über das verschneite Kopfsteinpflaster der Straße ging und den Weg zurück zum Stadtrand von Stortalar City antrat, erwachte der Holoschirm an einer nahen Gebäudewand mit einer neuen Reklame zum Leben. Das Bild eines weißhaarigen, graubärtigen Mannes formte sich auf dem Schirm. Der in eine Uniform gekleidete Mann strahlte Macht und Lebenskraft aus. Er grüßte die nahezu menschenleere Straße mit einem zuversichtlichen Lächeln, aber die gezackte Narbe, die sich von seinem linken Auge hinab in den Bart zog, raubte dem Lächeln jede Wärme.
Sein Gesichtsausdruck wurde ernster, als der Mann zu sprechen begann und am unteren Bildrand die Übersetzung erschien. Auch wenn Phelan den in Schwedanisch - dem in Rasalhaag üblichen Sprachengemisch aus Schwedisch und Japanisch - geschriebenen Text nicht verstand, wußte er genau, worum es ging.
    Es handelte sich um eine Ermahnung des Militärgouverneurs an das Volk von Rasalhaag, am Aufbau einer noch stärkeren Einheit zu arbeiten.
    Ist das so einfach? dachte Phelan bitter, während die Botschaft abgespult wurde. Ist es so einfach für Menschen, sich für eine große Sache selbst aufzugeben? Hinterfragen sie denn nie die Motive ihrer Führer? Sind sie sich nie selbst der Nächste? Was macht man, wenn die Loyalität zu einer großen Sache in Konflikt mit dem eigenen Interesse steht?
    Während des Films weitete sich das Bild gerade genug, um allen Zuschauern klar zu machen, daß der Mann in einem Rollstuhl saß. Phelan schüttelte den Kopf, als der Schirm langsam dunkel wurde. »Tor Miraborg läßt keine Gelegenheit aus, alle daran zu erinnern, daß er beim Kampf um ihre Freiheit die Herrschaft über seine Beine verloren hat.« Phelan runzelte die Stirn, als der Dunst seines Atems sich wie ein Schleier über sein Gesicht legte. »Tor Miraborg läßt sie nie vergessen, daß es Söldner waren, die ihn verraten und seine schwere Verwundung auf dem Gewissen haben.«
    Das Echo von Miraborgs Stimme erinnerte Phelan an seine erste Begegnung mit dem Varldherre Günzburgs, als er mit Hauptmann Gwyneth Wilson in einer Raumfähre auf den Planeten gekommen war, um Miraborg um das flüssige Helium zu bitten, das sie zur Reparatur der Cucamulus brauchten. Wahrscheinlich dachte der Hauptmann, es würde bei einem Besuch der hiesigen Führung helfen, den Sohn eines legendären MechKriegers dabeizuhaben. Damit läßt sich so schön das Eis brechen: »Ach, Morgan Kell ist ihr Vater?« Wilson wollte nur genug flüssiges Helium für einen der Tanks des Kearny-Fuchida-Triebwerks, aber sie hatte die Rechnung ohne den Eisernen Jarl gemacht.
    Phelan spuckte in den Schnee. Tor hat reagiert, als wären wir die Peripherie-Piraten, für deren Bekämpfung die Kell Hounds angeheuert wurden. Mich hatte er besonders auf dem Kieker, so als würden die Leistungen meines Vaters irgendwie seine Tapferkeit beeinträchtigen. Und wie ich mich dann aufgeführt habe, als er meine Eltern beleidigte, habe ich natürlich auch nicht gerade geholfen.
    Phelan starrte auf das Gesicht des Varldherre, als es ein paar Häuser weiter auf einem anderen Holoschirm erschien. »Warum konntest du uns nicht einfach den Frostsaft geben? Dann wäre nichts von alledem passiert.« Sein Brust schnürte sich zusammen, als er über die verschneite Straße auf einen Reihe von Backsteinbauten zuging. »Ich hätte Tyra nie getroffen, und die Kell Hounds hätten gegen die Piraten der Peripherie gekämpft, anstatt hier drei Monate festzusitzen.«
    Als er in eine Gasse trat, mit der eine von ihm entdeckte Abkürzung begann, zog er die Schultern so hoch er konnte und stieß die behandschuhten Hände tief in die Taschen. »Aber das wäre zu einfach gewesen, nicht wahr?«
    Sterne explodierten in schimmernde blaue und goldene Leuchtkugeln vor seinen Augen, als der Schwinger Phelans linke Gesichtshälfte traf. Der Schlag warf seinen Kopf zur Seite, und Phelan taumelte zurück auf die Straße. Völlig überrascht suchte er nach einem Halt. Seine Füße glitten auf dem Eisfilm unter dem Pulverschnee der Straße aus, und er krachte hart auf die Fahrbahn. Schneeflocken brannten auf der bloßen Haut seines Gesichtes. Während er versuchte, seine Glieder unter den Körper zu ziehen, schüttelte er den Kopf, um seine Gedanken zu ordnen.
    Himmel, so hart bin ich seit ... seit ... Blake! So hart bin ich noch nie geschlagen worden. Ich muß mich konzentrieren.
Phelans

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