BattleTech 14: Jade Phoenix-Trilogie II - Blutrecht
ganze Ritual nicht einfach streichen und ihn und Megasä ihren Kampf gleich hier und jetzt austragen lassen konnte.
»Pryde ist ein ehrenvoller Blutname«, donnerte Megasa weiter. »Auch wenn wir uns noch nicht das Recht erworben haben, ihn zu tragen, verehren diejenigen unter uns, die seiner Blutlinie angehören, seine Geschichte. Generationen unserer Blutnamensträger haben in Tausenden von Schlachten gekämpft und häufig glorreich den Tod gefunden. Sie sind nicht gestorben, damit unsere Linie von einem Krieger befleckt werden kann, der trotz seiner wahren Geburt mehr freigeboren als wahr ist. Auf dem Planeten Hektor wurden mehrere gute Krieger meines Sterns in einem harten Kampf gegen den Clan Satansroß getötet. Um sie zu rächen, haben wir den gesamten Sternhaufen ausgelöscht, dem diese Satansrösser angehörten. Das bedeutet es, ein Jadefalken-Krieger zu sein. Warum sonst werden die Blutnamen unseres Clans weithin respektiert? Warum sonst versuchen andere Clans so häufig, Jadefalken-Generbschaften zu erobern? Weil wir von allen Clans die besten Krieger produzieren. Wir können nichts dulden, was uns statt Ehre Schande einbringen würde. Wir wollen nicht dulden, daß dieser Krieger uns noch länger beschämt.«
Mit einem Nicken beendete Megasa seine Ansprache und wandte sich wieder der Eidmeisterin zu. Obwohl öffentliche Kundgebungen während des Blutrechtrituals verboten waren, stieg lauter Jubel aus der Menge auf. Risa Pryde riß augenblicklich die Hand hoch, um für Stille zu sorgen, aber Megasa hatte seine Haltung vertreten, und die Krieger des Clans Jadefalke hatte ihm beigepflichtet. Aidan war der Feind. Ihn galt es zu besiegen. Einen Moment lang glaubte Aidan es beinahe selbst.
Aber er war nicht so weit gekommen, nur um sich unmittelbar vor dem entscheidenden Blutrechtskampf von einer Ansprache entmutigen zu lassen. Aidan schwor sich, Megasa die äußerste Grausamkeit anzutun. Wenn er ihn besiegt hatte, würde er Megasa das Leben schenken und ihn dazu verdammen, mit dieser Schande zu leben.
Megasa war ein berühmter BattleMech-Pilot, daher überraschte es niemanden, daß er sich für ein Mechgefecht entschied. Er und die Eidmeisterin drehten sich zu Aidan um und erwarteten seine Wahl des Kampfplatzes.
Aidan hielt seine Stimme unter Kontrolle, um die Zuhörer nicht noch weiter aufzuhetzen. »Ich wähle Rhea.«
Seine Worte wurden mit gemischten Reaktionen aufgenommen. Einige Krieger gaben ihrer Verärgerung Ausdruck, während andere sichtlich beeindruckt waren. Rhea war Ironholds Mond. Marthe hatte errechnet, daß die auf ein Sechstel des Normalen reduzierte Schwerkraft dieses Austragungsortes Megasas Gefechtsfähigkeiten so weit mindern würde, daß sich der Unterschied zu denen Aidans auf ein Minimum reduzierte. Aidan blieb der Schwächere der beiden, aber zumindest hatte er so eine reelle Chance.
Nach Risa Prydes Entscheidung erhielten die Krieger eine Stunde Zeit, sich an Rheas geringe Schwerkraft zu gewöhnen. Aidan wußte um die geringe Erfahrung Megasas bei Minimalschwerkraftgefechten — und daß der Bluthund Megasas auf die geringe Gravitation des Mondes und das Fehlen einer Atmosphäre eingerichtet worden war.
Nomad hatte die Waffen und Steuersysteme in Aidans Nemesis ebenfalls neu justiert, aber er hatte sich dazu auf die Anleitungen der Handbücher verlassen müssen. Nomad hatte Mechs noch nie auf Gefechte in Minimalschwerkraft vorbereitet.
Aber das machte ihm wenig aus. »Es wird sich anfühlen als ob Sie auf Kissen gehen«, erklärte er Aidan. »Oder durch einen Traum fliegen. Aber das ist nicht schlimm. Für Ihren Gegner sind die Bedingungen kein bißchen natürlicher. Sie werden sich gut schlagen.«
»Seltsame Worte von einem Tech, Nomad.«
»Im Dienst von Sterncaptain Joanna habe ich meine Kenntnisse um psychologische Fähigkeiten erweitert. Unter ihr zu dienen, ähnelt manchmal dem Kampf in einer extrem feindlichen Umwelt. Ganz ähnlich dem Gefecht, das Sie jetzt erwartet.«
»Du solltest nicht so von deiner Vorgesetzten sprechen, besonders nicht vor einem anderen Offizier.«
»Ja, stimmt schon, aber ich bin nicht leicht zu bestrafen. Fragen Sie Sterncaptain Joanna.«
Aidan kannte Nomad noch aus seiner Kadettenzeit. Der Tech war alt geworden. Besonders seit er auf Glory verletzt worden war. Aber obwohl er den Arm unnatürlich abwinkelte, schien sein Können bei der Arbeit an der Nemesis nicht beeinträchtigt.
Die Stunde der Akklimatisation war beinahe vorüber. Aidan fand
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