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BattleTech 21: Kalkuliertes Risiko

BattleTech 21: Kalkuliertes Risiko

Titel: BattleTech 21: Kalkuliertes Risiko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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Davions Tod eine akzeptable Konsequenz der Aktion war. In mancherlei Hinsicht war Peter für Ryan nur eine ungeschützte Figur mitten auf einem Schachbrett. Er war nur insofern von Wert, als er bedroht, zum Rückzug gezwungen oder geschlagen werden konnte, wobei Victor in jedem Fall geschädigt wurde. Die meisten Personen in einer ähnlichen Lage konnte man ›umdrehen‹, aber Peter zu einem Anhänger Ryans zu machen, war unmöglich. Außerdem war Peter ein Davion. Hätte man ihn umgedreht, hätte das der Rebellion ihre Stoßrichtung genommen.
Die gesamte Botschaft, die Sven Newmark absenden mußte, lautete ›Auster III Fenster Objekt Fatal‹.
In sich völlig unverständlich, wie es sich für eine Geheimbotschaft gehörte. Gleichzeitig konnten unverständliche Botschaften wie diese, gerade weil sie möglicherweise wichtige Geheimnisse enthielten, unerwünschte Aufmerksamkeit erregen. Herzog Ryan schloß die Möglichkeit nicht aus, daß Victor Davions Geheimdienstsekretariat über Möglichkeiten verfügte, seine Sicherheitsvorkehrungen zu unterwandern, aber das hinderte ihn nicht daran, weiter zu versuchen, ihm die Beschaffung von Informationen so schwierig wie möglich zu machen – und ihre Entschlüsselung praktisch unmöglich.
Einer der interessantesten Aspekte der Arbeit Sven Newmarks für Herzog Ryan Steiner bestand im Studium der zahllosen Katalogdisks von Welten in der ganzen Inneren Sphäre. Er war ständig auf der Suche nach Kleinverlagen, Universitätsdruckereien und Privatfirmen, die Informationsdisks in limitierter Auflage oder Sonderausgaben klassischer oder hochmoderner Belletristik veröffentlichten. Je obskurer ein Werk war, desto mehr war Sven hinter ihm her.
Durch eine Serie von Scheingesellschaften organisierte er den Kauf von einhundert Exemplaren jeder dieser Buchdisks. Das Vereinigte Commonwealth legte genug davon auf, um ihn monatlich ein Dutzend Titel erstehen zu lassen. Diese Disks wurden dann an Großhändler verschickt, zusammen mit einer Beschreibung, die sie in ihre Literaturkatalog-Datenbanken einspeisten. Sven verfaßte die Beschreibungen persönlich und bemühte sich, den Eindruck von Werken zu erwecken, die zu lesen dem Versuch ähnelte, mit der bloßen Stirn einen Nagel in Stahlbeton zu schlagen, und so spannend, wie Fingernägeln beim Wachsen zuzusehen.
Jede Beschreibung enthielt ein Schlüsselwort aus einer früheren Botschaft, nach dem die Zellenführer den Buchkatalog monatlich absuchten. Sobald eine Beschreibung dieses Schlüsselwort enthielt, bestellte er die fragliche Disk. Zwei Monate später wurde sie ›aktiv‹ und zur Basis des gesamten Codesystems, über das sich Ryan mit seinen Leuten verständigte.
Sven schaltete den Computer an und gab die zu verschlüsselnde Botschaft ein. Der Computer suchte den Wortbestand der zwölf Bücher für diesen Monat durch. Nur drei von ihnen enthielten alle benötigten Wörter. Er wählte eine Krimi-Anthologie mit dem Titel Mörderperlen der Autorenvereinigung Bonsai. Fast augenblicklich lieferte der Computer das Ergebnis der Verschlüsselung:
16-2-36 223-1-45 143-0-3 45-5-32 88-6-2.
Die Zahlen bezogen sich auf Seite, Absatz und Nummer des betreffenden Wortes. Sven wußte, wenn er die entsprechende Buchdisk einladen und sich den sechsten Absatz der Seite 88 ansehen würde, konnte er als zweites Wort ›fatal‹ finden. Ohne die korrekte Buchdisk war die Botschaft sinnloses Kauderwelsch.
Sven schrieb die Zahlen ab, dann schaltete er den geschützten Computer in seinem Büro ab und setzte sich an das vernetzte Gerät. Es war kaum mehr als ein spezialisiertes Terminal, allerdings waren einige seiner Chips hochspezialisiert. Als das System hochgefahren war, schaltete Sven eine Verbindung mit der örtlichen Nachrichtenstation und arbeitete sich durch die Menüschirme, bis er die interplanetarischen Nachrichtenleitungen erreicht hatte.
Mit einem bestimmten Paßwort gelangte er aus dem öffentlichen Bereich tief ins Innere des Systems. Er betätigte eine Funktionstaste und rief damit ein Festspeicherprogramm auf, das ihn noch tiefer ins Innenleben des Systems beförderte. Der Schirm wurde leer, und nur noch ein einzelner Cursor blinkte ihn an.
Sven legte das Blatt mit den Ziffern auf die Tastatur und tippte sorgfältig die Kennziffer des ausgewählten Buches und die fünf Zahlensequenzen ein. Das System akzeptierte die Eingabe, lieferte aber keinerlei Hinweis auf deren weitere Verwendung. Als er mit der Eingabe fertig war, drückte er zweimal

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