BattleTech 21: Kalkuliertes Risiko
positive Publicity bringen könnte.«
Im Innern des Umkleideraums erwartete Fuh Teng die beiden zusammen mit zwei anderen Männern, die er als seine Großneffen vorstellte. Es lagen zwei Ganzkörperoveralls für sie bereit. Die Anzüge waren durchgehend schwarz, bis auf goldene Seitenstreifen, die sich von der Unterseite des Handgelenks zur Armbeuge und von dort den Körper hinab bis zum Knie zogen. Dort verliefen sie an der Vorderseite des Anzugs hinüber auf die Beininnenseite und endeten am Knöchel. Das Kopfteil war über der Stirn abgeschnitten, und wurde von einem goldenen Stirnband abgeschlossen.
Galen sah sich um, dann schüttelte er den Kopf. »Bekommen wir Kühlweste und Neurohelm erst im Cockpit?«
»Nein, das erledigen alles diese Anzüge.« Kai hob seine Kapuze hoch und stülpte sie nach außen. »Diese silbernen Stellen sind die Neurorezeptoren, die normalerweise an der Innenseite des Neurohelms sitzen. Die Kapuze hat sogar ein eingebautes Kehlkopfmikrofon und Lautsprecher. Die Innenschicht besteht aus SkinTex-Gewebe, das den Schweiß vom Körper ableitet. Der ganze Anzug ist von Kühlleitungen durchzogen, aber weil er den gesamten Körper bedeckt, sind sie dünner und erheblich leichter als in normalen Kühlwesten. Es sind auch MedoSensoren eingearbeitet. Du brauchst nur die Buchse an der rechten Hüfte mit der Pilotenliege zu verbinden. Das ist alles.«
Galen verzog das Gesicht. »Kein Neurohelm?«
»Der Helm ist ein Überbleibsel aus der Zeit, als ihn der Pilot noch zum Schutz im Kriegsgetümmel außerhalb des Cockpits benötigte. Wir werden Schutzhelme tragen, aber auf das Gewicht und die sperrige Größe eines konventionellen Neurohelms können wir verzichten.« Kai zuckte die Achseln. »Für die dicke Kühlweste gilt dasselbe. Wir können es uns leisten, leichtere Ausrüstung zu benutzen, weil hier Hilfe sehr viel eher möglich ist als im Krieg. Die gesamte Situation ist hier weit besser unter Kontrolle.«
Als Galen ein angemessen beeindrucktes Gesicht machte, konnte sich Kai ein Grinsen nicht verkneifen. »Aber um die Wahrheit zu sagen, der Hauptgrund für die Wechsel zu dieser Art Ausrüstung ist, daß wir hier im Showgeschäft tätig sind. Die Kämpfer machen in diesen Klamotten einfach mehr her.«
»Und ich dachte, die leichte Kluft wäre nur für die Simulatoren bestimmt, die wir die ganze Woche benutzt haben.« Galen öffnete seinen Overall und setzte sich auf den Tisch. Einer von Fuh Tengs Großneffen zog ihm blitzschnell die Stiefel aus und half ihm beim Umziehen. Kai setzte sich auf die andere Seite des Tisches.
Keiner sprach, während sie sich vorbereiteten, und Kai nutzte die relative Stille, um sich auf den kommenden Kampf zu konzentrieren. Dies war der wichtigste Vorteil bei Arenakämpfen auf Solaris im Gegensatz zu realen Feldschlachten: Er brauchte sich keine Sorgen um andere Mitglieder seiner Einheit zu machen. Sicher, er hatte versprochen, auf Galen aufzupassen, aber der würde kaum Hilfe benötigen. Die Simulatortests, die sie durchgezogen hatten, um ihn mit dem Höhlensystem im Innern der Kurita-Arena vertraut zu machen, hatten die beiden zu einem Team geschmiedet, das beinahe instinktiv zusammenarbeitete. Larry Acuff und die anderen Zenotaphkämpfer hatten in den Simulationen die Rollen von Vandergriff und Edenhoffer übernommen, aber Galen und Kai hatten sie konstant besiegt.
Kais Wahl war ohne große Überlegung auf Ishiyama gefallen, aber sie hatte sich trotzdem als klug erwiesen. Vandergriff kämpfte in einem 80 t schweren vierbeinigen Goliath. Dieser Mechtyp war, was Maschinen dieser Klasse anging, gut bewaffnet und gepanzert, doch vor allem für offene Feldschlachten entwickelt worden, in denen Langstreckenfeuerkraft eine große Rolle spielte. Sein Gaussgeschütz und die Maschinengewehre würden auch in der Enge Ishiyamas gute Dienste leisten, aber seine Langstreckenraketen waren relativ nutzlos.
Für Edenhoffers 85t schweren Pirscher galt das gleiche. Ishiyamas kurze Schußdistanzen und enge Tunnel machten die Vorteile durch die beiden enormen LSR-Lafetten dieses Mechtyps zunichte. Der schwere Extremreichweitenlaser würde auch in Ishiyama seinen Dienst tun, ebenso die Kurzstreckenraketen und die vier mittelschweren Laser, aber Edenhoffer konnte Schwierigkeiten haben, zu seiner üblichen Brillanz aufzulaufen. Seine Leistungen in Ishiyama fielen weit hinter seine sonstigen zurück, und in den Gängen des Felsenbergs hatte er schon einige Male gegen leichtere und weniger
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