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BattleTech 24: Auge um Auge

BattleTech 24: Auge um Auge

Titel: BattleTech 24: Auge um Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milan
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glitzernder Transpex- und Metallfragmente, die helle Narben in die Frontpanzerung der beiden Geistermechs rissen, zerfetzten.
    »Ein Punkt für uns, Tai-sa«, sagte Mond. Seinem Tonfall nach hätte er genauso gut über den leichten Schnee sprechen können, der jetzt auf den Straßen liegenblieb.
    »Ja«, sagte Lainie und spürte das heiße Brennen auf ihren Wangen, das sie bei einem Todesschuß immer empfand. Halt dieses Gefühl fest, sagte sie sich, und denk bloß nicht darüber nach, wen du da tötest.
    »Kompanie B«, verlangte sie zu wissen, »was ist los? Warum achtet ihr nicht auf eure linke Flanke?«
»Keine Entschuldigung, Tai-sa«, antwortete Tai-i Iyehara, der Kommandant von B. »Aber wir wurden aus dem Norden gerade schwer getroffen. Es scheint ein Angriff in Kompaniegröße zu sein.«
Fast augenblicklich knatterten andere Berichte in ihren Neurohelm. Rechts von ihr war Kompanie C auf erbitterten Widerstand gestoßen. Lainie spürte, wie ein hartes, trockenes Lächeln ihre Lippen teilte. Spürte, wie sie aus sich selbst heraustrat und in die größere Rolle einer Kommandantin einer Schlacht schlüpfte.
Endlich, dachte sie, wird das Spiel interessant.
Chu-i Sammy Ozawa hatte das Kriegsspiel der Caballeros am Yamato nicht gesehen und den Berichten derer, die es gesehen hatten, keinen rechten Glauben geschenkt.
Er hatte seinen 35-Tonnen Panther ostwärts eine Gasse entlang gelenkt und die Nordflanke der Kompanie B gedeckt, wie diese die Flanke von A deckte. Der Gaijin-Vorstoß von Norden war an ihm vorbeigerauscht, ohne auch nur Notiz von ihm zu nehmen.
Für einen leichten Mech war der Panther langsam, auch wenn er sich am oberen Ende der Gewichtsklasse befand. Er kompensierte das mit einer um Artemis IV verstärkten KSR-Batterie in seiner Brust und einer verflucht bösen Lord's Light-PPK im rechten Arm. Als Sammy den riesigen Kampftitan unachtsam an der Mündung der Gasse vorbeigehen sah, hatte sich in seinem Kopf sofort ein Plan gebildet.
Wie die meisten Piloten leichter Mechs träumte er ständig davon, einen Angriffsmech zu beschämen. Angriffspiloten hielten sich für das Geschenk des Drachen an die Innere Sphäre, die Könige und Königinnen des Schlachtfelds. Seine PPK mit der verbesserten Reichweite war im Nahbereich nicht so gut – der Strahl brauchte hundert Meter oder so, um sich zu bündeln -, aber sie war treffsicher. Sie und seine Raketen würden ausreichen, um einen Knieaktivator zu zerschmelzen und den Atlas mit einem raschen Streich aus dem Kampf zu werfen. Und dann konnte ihn die gar nicht so üble Sprungfähigkeit seiner Lexingtonheber in Sicherheit bringen, ehe die Kameraden des Monsters Vergeltung üben konnten.
Der Atlas war kaum fünfzig Meter von ihm entfernt. Er schlüpfte aus der Gasse und beschoß das rechte Knie des Atlas von hinten. Schnell wie ein Heuschreck wirbelte der Kampftitan herum und sprang ihn an.
Unmöglich! dachte Sammy. Einen Augenblick lang stand er da und kämpfte, feuerte die KSR auf die Brustmitte des Monsters und hob seine PPK, die schon feuerte, während sie noch hochkam. Er beschädigte kaum die Frontpanzerung des Kampftitan.
Zu spät kam ihm die Idee zu springen. Als er sich erhob, packte ihn der Koloß am Fuß. Gegen die volle Kraft seiner Sprungdüsen zerrte er den Panther wieder herunter. Während Schweiß über sein Gesicht strömte und Überhitzungswarnungen in seinen Ohren gellten, versuchte Sammy, die PPK in sein häßliches, schädelartiges Gesicht abzufeuern. Statt dessen legte ihn die Notabschaltung still.
Sammy Ozawa war zu gelähmt, um auszusteigen. Das letzte, was er sah, war die Faust des Kampftitan, die seinen Sichtschirm erfüllte wie ein Mond mit Knöcheln.
    Lainie Shimazu war zwar eine geborene Athletin, aber nicht viel mehr als eine kompetente BattleMech-Pilotin. Als Taktikerin war sie brillant, in der Fähigkeit, mit ihrer großen Maschine und ihrem Regiment gleichzeitig effektiv zu kämpfen.
    Blitzschnell schätzte sie ihre Situation ab. Die Söldner führten offenbar Störangriffe durch und versuchten, ihre Streitkräfte so weit wie möglich zu beschädigen und in Unordnung zu bringen, ehe sie den Komplex erreichten. Sie vermutete, daß ihre Hauptmacht hinter diesen blanken Steinmauern lauerte.
    Ihrer Einschätzung nach war die Gegenwehr, von der Kompanie C berichtete, nur Tarnung. Aus dem Bauch heraus wußte sie, daß der echte Schlag B von Norden her traf. Zwei Drittel des Dritten Bataillons folgten ihnen als Reserve. Es war noch

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