Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 24: Auge um Auge

BattleTech 24: Auge um Auge

Titel: BattleTech 24: Auge um Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milan
Vom Netzwerk:
Einsatzes als Hausgast des Grafen von Hachiman ihr Trainingsprogramm fortzusetzen.
    Affenartig huschte sie an Dix vorbei die Stahlsprossenleiter an der Seite des Einstiegs empor, um hinauszuspähen. Das trübe Morgenlicht wirkte nach der Dunkelheit in der Kanalisation blendend. Cassie blinzelte in das Gleißen und konnte sehen, daß der Sergeant recht hatte.
    Das Herz Masamoris stand in Flammen. PPK-Strahlen, Bombenexplosionen, Laser und Raketen hatten zig Feuer entfacht. Hachimans Hauptstadt war zwar feuerfest erbaut worden, doch ein rascher Blick zeigte Cassie ein halbes Dutzend Gebäude, die in einem Flammeninferno aufgegangen waren, darunter ein hundertstöckiger Bronzekoloß. Unter ihr husteten mehrere ihrer Soldaten, als der Rauch des Stadtgefechts durch die Gullyöffnung hereinkam: ein fürchterlicher Gestank nach brennendem Gummi, der beißende Gestank von brennendem Plastik und Polymer sowie der Rauchgeruch von Papier und Möbel, die in Wohnhäusern und Unternehmen brannten. Über allem lag der widerliche Geruch von brennendem Menschenfleisch.
    Der Lärm war ohrenbetäubend. Er schien zwischen dem Rand des Einstiegs und dem Deckel hindurchzustechen wie blendendes Sonnenlicht durch Risse in einer Wand. Der Höllenlärm war nicht unterscheidbar, man konnte die einzelnen Geräusche nicht wahrnehmen, aus denen er sich zusammensetzte. Nur ein beständiges Dröhnen jenseits des weißen Rauschens, das zum chaotischen Rhythmus einer Schwermetallschlacht an- und abschwoll. Wäre der Knochenleitlautsprecher nicht hinter ihr Ohr geklebt gewesen, hätte Cassie den Kommentar des Sergeanten niemals gehört.
    Sie schlug Dix auf die Schulter und deutete. Er nickte und floß auf die Oberfläche hinaus wie Öl. Aus Gründen, die nur ihnen selbst bekannt waren, hatten die Stadtplaner Masamoris ihre Einstiege in die Kanalisation genau auf die Mitte von Kreuzungen gelegt, zumindest in diesem Stadtteil. Dix rannte zur Nordwestecke der Kreuzung, wo Fensterpuppen in der neuesten Mode die Schlacht beobachteten, eingefroren in Posen synthetischer Heiterkeit. Cassie folgte ihm auf dem Fuß.
    Der Rest des Zugs war ihnen dicht auf den Fersen. Barnes und sein Heckenschützenteam hatten sich bereits abgesondert. Die anderen elf sprinteten allein oder zu zweit los, um sich ihren Gefährten anzuschließen, die auf dem Gehsteig kauerten, in der weitgehend illusorischen Schutzwirkung der Gebäudeecke zwischen ihnen und der Schlacht.
    Sie waren viel zu nahe dran, als daß sie sich hätten wohl fühlen können. Cassie konnte den Teil der Adelante-Streitmacht, der Kolonel Shimazu überrascht hatte, weniger als einen halben Klick entfernt mit den Geistern im Nahkampf sehen. Mechs waren gefallen. Sie konnte gerade so eben die Form einer Banane mit Rückenflosse sich aus einem rauchenden Schutthaufen erheben sehen und fürchtete, dies sei der Kopf von Benito Delshays Tomahawk.
    Adelante schien auf dem Rückzug. Cassie sah Gabby Camachos Dunkelfalke hoch droben auf seinen Sprungdüsen reiten und über ein dreistöckiges Gebäude hinwegschweben, als sich Schußlinien an ihm kreuzten. Reb Perez' Todesbote stand mitten auf der Straße und deckte offenbar den Rückzug seiner Kameraden. Sein Angriffsmech mit der flachen Front wurde zusammengeschossen, Rauch kräuselte sich aus seinen flackernden Schulterlagern. Aber der trotzige Cowboy gab seinen zwanzig Wärmetauschern mit doppelter Kapazität etwas zu tun und schoß mit seiner schrecklichen Hauptbewaffnung – drei PPKs mit verbesserter Reichweite und einem mittelschweren Impulslaser -, was die Rohre hergaben.
    Weiter unten auf der Straße explodierte ein Drac-Mech. Über den Köpfen der Mechs zersplitterte Glas, als eine zurückgeworfene Druckwelle Fenster in oberen Stockwerken zertrümmerte. Die Splitter fielen auf die Kundschafter wie ein Rasierklingenregen. Cassie blickte voll Entsetzen auf die großen Schaufenster direkt über ihr. Wenn die splitterten, würden die dabei entstehenden Glasscherben direkt auf die kleine Gruppe Caballeros fallen. Eine in ihrer Mitte explodierende Mörsergranate konnte nicht schlimmer sein.
    Die großen Fenster bebten und schwangen dissonant wie eine Kreissäge, die mit einem Geigenbogen bearbeitet wird, aber sie hielten. Die Zunahme von Deki-goro-zoku-Banden, Jugendlichen, die die Straßen auf der Suche nach Gelegenheiten zum Vandalismus, für Plünderungen und nach einem gelegentlichen Kopf zum Einschlagen durchstreiften, hatten Ladenbesitzer im Erdgeschoß vor die

Weitere Kostenlose Bücher