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BattleTech 38: Exodus

BattleTech 38: Exodus

Titel: BattleTech 38: Exodus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blaine Lee Pardoe
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Volk gewandt.«
Russou rieb sich die Stirn, dort, wo Jahre zuvor sein Haaransatz gewesen war, in der Hoffnung, den Druck zu lindern, den er verspürte. Ohne Erfolg. »Ich bin deiner Meinung. Aber andere, die ins Netz der Politik verstrickt sind, sind es nicht. Sie haben ihn des Schmuggels verdächtigt und hielten ihn für eine möglicherweise große Gefahr im Hinblick auf die Sicherheit unseres Clans.«
»Diese >anderen<... Sie haben seinen Tod befohlen?«
»Aye. Sterncolonel Paul Moon hat mir den Befehl gegeben, ihn zu töten. Und wie ein guter Krieger habe ich gehorcht.«
»Ist Trent in Ehren gefallen?«
Russou nickte.
Allen senkte den Kopf. »Dann wollen wir heute abend über den Trent sprechen, den wir kannten, den Krieger, an den wir uns erinnern ...«
    Trent sah an seiner neuen mattweißen Uniform mit dem blauen Umhang hinab. Paßform und Erscheinungsbild sagten ihm zu. Es waren erst vierundzwanzig Stunden seit seiner ersten Begegnung mit dem Präzentor Martialum verstrichen, aber in dieser Zeit hatte er schon eine scheinbar endlose Serie von Gesprächen und Befragungen über sich ergehen lassen müssen. Die verschiedenen Experten waren seine Daten über den Weg zu den Heimatwelten und die Karte Dianas bis ins Detail durchgegangen und hatten ihn zu jeder Kleinigkeit verhört.
    Dies war sein erster Augenblick allein, soweit man das sagen konnte. Vor der Tür standen zwei Wachen, nicht, um Trents Flucht zu verhindern, sondern zu seinem Schutz. Sie hatten ihn in einen Sicherheitsbereich gebracht, der nach Clanbegriffen durchaus komfortabel war. Wenn dem Zimmer irgend etwas fehlte, war es ein Fenster, aber Präzentor Heftig hatte ihm erklärt, daß Trent den Schutz der Wachen brauchte, weil er jetzt eine >Bedrohung< für die Clans war. Ich fühle mich nicht wie eine Bedrohung. Aber auch nicht wie ein Verräter.
    Statt dessen fühlte er eine Art Befreiung, als sei endlich eine Last von ihm abgefallen, die er viel zu lange mit sich herumgeschleppt hatte. Und einen Stich des Bedauerns. Paul Moon war nicht auf Maldonado gefallen. Zumindest laut Präzentor Karl Karter nicht, der den Sterncolonel noch beim Abzug seiner Truppen Flüche und Drohungen gegen die ComGuards hatte ausstoßen hören. Der Überfall war zu einem Fehlschlag für die Parder geworden, aber Trent war sicher, daß Moon einen Weg gefunden hatte, die Wahrheit zu seinem Vorteil zu verdrehen. Und auch wenn die Nebelparder auf Maldonado zurückgeschlagen worden waren, würde Moon wahrscheinlich in dem Glauben Trost finden, daß Trent dort gestorben war.
    Das war vielleicht das einzige, was Trent bereute. Irgendwo dort draußen mußte Russou in dem Glauben weiterleben, seinen engsten Kameraden getötet zu haben. Er kannte Russou gut genug, um zu wissen, daß die Schuldgefühle wie glühende Kohlen in seinem Innern brennen mußten. Er wollte Russou irgendwie wissen lassen, daß er noch lebte, und daß er alles bewahrt hatte, was das Wesen Clan Nebelparders ausmachte Ehre und Pflicht. Aber das war unmöglich. Und letztlich würde auch Russou Opfer der Politik werden. Eines Tages würden Männer wie Sterncolonel Paul Moon Russou als alt und wertlos abschieben, ihn auf den Solahma-Schrotthaufen werfen, wie sie es mit Trent versucht hatten.
    Aber was Paul Moon getan hatte oder noch tat, war nicht mehr von Bedeutung. Trent hatte ihn auf dessen eigenem Terrain geschlagen. Und das mußte genügen.
    Es klopfte, und er ging zur Tür, um sie zu öffnen. Dort stand Judith. Sie trat auf ein Nicken der Wachen ein und schloß die Türe hinter sich. Erst sagte sie nichts, betrachtete Trent nur stolz in seiner neuen ComGuardsAusgehuniform, nicht mehr ...
    »Es ist schön, dich zu sehen, Judith - Faber«, meinte er, und versuchte, ihren Nachnamen zu benutzen.
»Den Namen hab ich schon so lange nicht mehr gehört, daß ich ihn kaum wiedererkenne. Aber zwischen uns braucht er nicht.« Trent bemerkte ihre für Clanohren sehr schludrige Ausdrucksweise, verzichtete aber auf einen Kommentar.
»Aye«, sagte er statt dessen, legte ihr die Hände auf die Schultern und hielt sie fest. »Ich habe dich in meinen Besprechungen nicht gesehen. Wo warst du?«
»Nachbesprechungen, genau wie du. Der Präzentor Martialum hat mir erklärt, daß ich eine neue Aufgabe bei ROM bekomme, aber bis jetzt steht wohl noch nichts fest. Es ist eine >Belohnung für Dienste über das normale Maß hinaus<. Aber ich tat, was ich getan habe, weil es das Richtige war. Nicht nur für ComStar, sondern für

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