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BattleTech 38: Exodus

BattleTech 38: Exodus

Titel: BattleTech 38: Exodus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blaine Lee Pardoe
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so bleiben, bis sie entweder als Versager ausgesiebt wurden oder den letzten Positionstest erfolgreich abschlossen und sich als vollwertige ClanKrieger qualifizierten.
    Und heute war ein Tag wie so viele andere. Trent aber sollte sich sein ganzes Leben daran erinnern, und daran, was er an diesem Tag über sich und das Wesen seines Clans gelernt hatte. An diesem Tag bekannte er Farbe, ohne zu ahnen, wohin ihn das viele Jahre später und weite Lichtjahre entfernt führen sollte. An diesem nebelverhangenen Morgen, der in sein Gedächtnis eingebrannt schien, erwarb sich Trent seinen Platz in der Clan-Geschichte, einen wichtigeren Platz als er ihn hätte erreichen können, hätte er sich eine Zeile in der Erinnerung verdient, jenem langen, von allen Clannern verehrten epischen Gedicht, das jeder Krieger auswendig kannte.
    »Ihr habt alle unsere Geschichte studiert, aber heute will ich euch etwas beibringen, das über Geschichte hinausgeht, etwas darüber, wer wir als Volk sind. Du, Kadettin Sobna, sag mir: Wer sind wir?« Porcinis Frage war, wie so viele, die er stellte, eine offensichtliche Falle. »Aye, Sterncommander«, erwiderte Sobna und schaffte sich damit ein paar-flüchtige Augenblicke, um ihre Gedanken zu ordnen. »Wir sind Nebelparder, die wahren Erben der Hinterlassenschaft des Sternenbunds! Wir sind die Jäger unserer Feinde, die Verwüster, die Killer in der Nacht. Wir sind furchtlos im Kampf, die wahre Verkörperung des Kriegertums!« Das dunkelhaarige Mädchen antwortete mit fester Stimme und einer Überzeugung, die ihr fast von dem Tag an ins Kleinhirn gehämmert worden war, als sie aus dem Brutkasten schlüpfte, in dem sie durch Genmanipulation hergestellt worden war.
    »Du zitierst Worte aus Büchern und Lektionen, hübsche Worte in den Mündern unwürdiger Kinder. Du weißt noch nicht, was es heißt, ein Nebelparder zu sein«, höhnte Porcini. »Deine Schlachten schlägst du im Simulator und im Bett.« Seine verächtliche Miene ließ Sobna beschämt den Kopf senken. Geschko-Mitglieder waren alle zur gleichen Zeit aus dem Genmaterial derselben Spender gezüchtet worden, und wurden von frühester Kindheit an zusammen aufgezogen und trainiert. Das Leben in einer Geschko bestand aus konstantem Kampftraining und intensiver Konkurrenz. Jedes noch so kleine Versagen war gefürchtet. Porcinis kalter Blick schwenkte weiter zum ebenfalls dunkelhaarigen Russou, der übereifrig schien, die Frage zu beantworten.
»Kadett Russou, wer sind wir?«
    Russou blickte geradeheraus und furchtlos zu ihm hoch. »Wir sind die Auserwählten, denen es bestimmt ist, eines Tages den Sternenbund neu zu schmieden. Als einziger aller Clans jagt der Nebelparder um der Jagd willen. Wir sind Schleicher, geduldig, schnell und brutal. Wenn der Rauch der Schlacht sich hebt, werden wir allein das Banner des einen, des ilClans, und die Flagge des neuen Sternenbunds hochhalten.«
    Das Gesicht des jungen Russou leuchtete, als er vom Traum aller Clanner sprach, eines Tages in die Innere Sphäre zurückzukehren, wo sie den ruhmreichen Sternenbund unter ihrer Herrschaft wiederauferstehen lassen würden. Und wie alle anderen Clans waren die Nebelparder überzeugt davon, daß es ihr Clan war, der sich über alle anderen erheben würde.
    Sterncommander Porcini wandte sich etwas ab, dann wirbelte er plötzlich herum und schlug Russou mit solcher Gewalt den Lederhandschuh ins Gesicht, daß der junge Kadett zur Seite geschleudert wurde. Ebenso beschämt wie Sobna es gewesen war, rieb Russou die schmerzende rote Stelle auf seinem Gesicht. Widerstand war zwecklos und dumm.
    »Du kennst auch nur Worte. Die Worte, die du von dir gibst, entsprechen der Wahrheit, aber sie sagen nichts darüber aus, wer wir sind. Und von einem Kadetten gesprochen, der noch nie eine Schlacht im Namen seines Clans gefochten hat, grenzen sie an eine Verspottung aller wahren Krieger.«
    Porcinis Blick fiel auf Trent. In späteren Jahren sollte Trent sich an diesen Augenblick im zwölften Jahr seines Lebens als Kadett erinnern, an die abgrundtiefe Verachtung im Gesicht des Katzmeisters - seine fast haßerfüllte Miene.
    Porcini sah Trent in die Augen. »Du, Trent. Du glaubst, das Blut des Parders flösse in deinen Adern, frapos? Dann antworte mir: Wer sind wir?«
    Trent studierte den Ausbilder einen Moment lang. Sein Herz raste und seine Hände zitterten, als er nach einer Antwort suchte. »Keine Worte, Sterncommander«, erklärte er schließlich. »Worte allein machen keinen

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