BattleTech 38: Exodus
Pardern hoch. Die Com Guard-Königskrabbe trat achtzig Meter entfernt neben ihn und nahm Russou unter Feuer, ohne ihn zu treffen. Die roten Warnlichter des Kampfdämon leuchteten vor Trent auf, und er spannte sich an.
fetzt sterbe ich in den Augen meines früheren Clans. Ich werde ein toter Verräter für sie sein. Er gab die letzte Ziffer der Selbstzerstörungssequenz ein und streckte die Hand nach dem Auslöser der Rettungsautomatik aus. Ein Laserstrahl bohrte sich in das Herz seines Mechs, als der Reaktor kritisch wurde. Die kalte Luft Maldonados schlug über ihm zusammen. Eine Explosion. Ein greller Lichtblitz, der sich mit der aufgehenden Sonne messen konnte. Trent kniff die Augen zusammen. Sein Blickfeld schien sich zu einem Tunnel zu verengen, und er versank in eine warme, feuchte, tröstende Dunkelheit.
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Unterkunft des Präzentors Martialum, Whitting-Konferenz, Tharkad City, Tharkad Distrikt Donegal, Protektorat Donegal, Lyranische Allianz
14. November 3058
Trent stand militärisch bequem zwischen den beiden ComGuard-Leibwächtern, als würde er von einem unausgesprochenen Befehl zurückgehalten. Sein grauer Krieger-Overall war gewaschen, wirkte aber trotzdem abgetragen. Er hatte ihn während des größten Teils der Reise von Maldonado zum Tharkad getragen. Judith stand an seiner Seite. Sie sagte nichts, aber er spürte ihre Nervosität. Sie war tagelang getrennt von ihm gehalten und verhört worden.
Obwohl in der letzten Phase der Schlacht am Shenandoah bewußtlos gewesen, wußte er, wie sie ausgegangen war. Die Explosion des Kampfdämon war plötzlich und unerwartet gekommen, und der elektromagnetische Impuls hatte die Sensoren der meisten umstehenden BattleMechs überladen. Russou und eine Handvoll Omnis waren entkommen, aber was sie mitgenommen hatten, war der Eindruck von Trents ehrenvollem Tod.
Präzentor Martialum Anastasius Focht, der bei den Clans berüchtigte Kommandeur der ComGuards, betrat den Raum durch die gegenüberliegende Tür. Trent betrachtete ihn neugierig. Das Erscheinungsbild des Mannes war bemerkenswert. Er hatte schlohweißes Haar und eine schwarze Klappe über einem Auge. Sein faltiges, ledriges Gesicht verriet nicht nur sein Alter, sondern auch Jahre in Wind und Wetter. Focht wanderte zu seinem Schreibtisch und deutete auf einen Sessel.
Trent ging hinüber und nahm langsam Platz. Das Leder knirschte, als er sich auf die Polster sinken ließ. Anastasius Focht, der Mann, der den Clans die größte Niederlage ihrer Geschichte beigebracht hatte, saß ihm gegenüber.
Der Raum selbst wirkte spartanisch. Er besaß nur ein kugelsicheres Fenster, einfache Holzmöbel und einen tiefblauen Teppich. Er schien so bescheiden, daß Trent für einen Augenblick vergaß, wo er war, nämlich in einem Zimmer auf der Zentralwelt der Lyranischen Allianz. Soweit er es verstanden hatte, waren die Anführer der Inneren Sphäre auf diesem Planeten zu einer Art Großem Konklave zusammengekommen. Deshalb war auch Focht hier.
»Ich bin Anastasius Focht«, erklärte sein Gegenüber mit tiefer Stimme. Er deutete auf einen neben ihm stehenden Adjutanten. »Das ist Präzentor Klaus Hettig, ein weiterer Veteran Tukayyids.«
Trent nickte beiden zu. »Ich bin Sterncaptain Trent, ehemals Clan Nebelparder.«
Focht warf Judith einen schnellen Blick zu, dann sah er wieder Trent an. »Meine Adjutanten berichten mir, daß du ComStar Informationen anzubieten hast. Informationen, die für uns von Interesse wären ...«
Langsam zog Trent die Optidiskette aus der Tasche, auf die er die Daten seines Armbandcomps überspielt hatte. Die Leibwächter beugten sich vor, die Hände am Abzug ihrer Waffen, möglicherweise aus Angst, er könne heimlich eine Waffe eingeschmuggelt haben. Focht nahm die Diskette und schob sie in die kleine Holovideinheit des Schreibtischs. Er drückte einen Knopf, und mit einem Flackern schaltete der Holoprojektor sich ein. Zwischen den beiden Männern formte sich das Bild einer Weltkugel. Der Planet drehte sich langsam um seine Achse. Seine wichtigsten Siedlungen waren als rote Lichtpunkte auf der Oberfläche gekennzeichnet.
»Es besteht keine Notwendigkeit für Leibwächter«, erklärte Trent. »Bei meiner Ehre, ich stelle keine Gefahr für dich oder deine Begleiter dar.«
Focht sagte nichts, sondern hob nur kurz die Hand. Die Wachen verließen das Zimmer, auch wenn jeder hier wußte, daß sie nur auf die andere Seite der Tür traten. Trent wartete, bis sie fort waren, dann ergriff er das Wort.
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