Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 40: Die Jaeger

BattleTech 40: Die Jaeger

Titel: BattleTech 40: Die Jaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gressman
Vom Netzwerk:
öffnete mit seinem Stift das Nachtschränkchen.
»General, Sie kommen besser hier rein.«
Winston schloß das Wandschränkchen, mit dem sie beschäftigt war, und trat in den Nachbarraum.
»Haben Sie etwas gefunden?«
»Es geht darum, daß ich etwas nicht gefunden habe«, stellte Redburn verbittert fest. »Morgan hatte ein neues Laster, das er sich aufzugeben weigerte, obwohl Kym es haßte. Jede Nacht vor dem Einschlafen trinkt er ein kleines Glas Scotch.« Redburn bemerkte nicht, daß er von seinem Freund sprach, als lebe er noch.
»Er hat eine Flasche Glengarry Black Label im Nachtschrank neben seiner Pritsche stehen. Vorgestern bot er mir einen Drink an und mußte dazu eine frische Flasche anbrechen. Aber als ich jetzt nachsah, habe ich nur eine ungeöffnete Flasche gefunden. Von der angebrochenen keine Spur. In zwei Tagen hätte Morgan nie eine ganze Flasche Whisky geleert. Und das ist noch nicht alles. Seine Trinkblase ist weg.«
»Welche Trinkblase?«
Die dritte Stimme erklang so unverhofft, daß Redburn erschreckt zusammenzuckte. Winston ging auf ein Knie herunter und wirbelte herum, die aus einem versteckten Holster gezogene Laserpistole auf die Tür gerichtet. Sie zog die Waffe hoch, sobald sie Roger Montjar erkannte.
»Captain, wenn ich Sie nicht noch brauchen würde …«
»Sorry, General. Also, welche Trinkblase?«
Redburn wiederholte seine Geschichte von Morgans einziger Eigenheit.
Montjar überlegte kurz. »Hat einer von Ihnen die Flasche oder das Umfüllgerät angefaßt?«
»Hn-nh«, antwortete Redburn.
»Gut«, bellte Montjar, dessen Stimme einen professionell unbeteiligten Klang bekam. »Möglicherweise finde ich ein paar Abdrücke.«
Der Spezialeinheitsoffizier machte sich an die Arbeit und suchte alles, was ihm unter die Augen kam, nach Fingerabdrücken ab. Über eine Stunde durchsuchte er die Kabine und das Büro. Das Datengerät ließ er beiseite, mit der Erklärung, daß er mit Computern nicht sonderlich geschickt wäre. Montjar versprach aber, später den Speicher des Geräts von einem ComStar-Tech überprüfen zu lassen, und zwar unter Winstons, Redburns und seiner eigenen Aufsicht.
Abgesehen von der Entdeckung, daß die Flasche und Trinkblase fehlten, erbrachte die Suche nichts.
Als sie sich zum Gehen wandten, bemerkte Winston, daß Redburn zurückblieb. Sie hielt an und beobachtete ihn. Einen langen Augenblick blieb er in der Türöffnung stehen und starrte auf das leere, ungemachte Bett. Dann wandte er sich ab und schüttelte blinzelnd den Kopf. Ohne sich der Tränen zu schämen, die drohten, ihm übers Gesicht zu laufen, drehte er sich zu seiner neuen Kommandeurin um.
Winston nickte traurig.
»Er war der Letzte der alten Ordnung«, erklärte sie. »Seinesgleichen werden wir nicht mehr finden.«

Weitere Kostenlose Bücher