Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 47: Die Spitze des Dolches

BattleTech 47: Die Spitze des Dolches

Titel: BattleTech 47: Die Spitze des Dolches Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gressman
Vom Netzwerk:
Leichten Reiterei in den Landungsschiffen nach.«
    »Welche Abwurf-/Landezone haben Sie vorgesehen?«, fragte Sortek mit Blick auf den Schirm eines elektronischen Kartentischs, der die Planetenoberfläche Milos' zeigte.
    »Genau hier«, antwortete Edwin Amis und betätigte eine Taste. Ein kleines Quadrat leuchtete auf dem Bildschirm auf und wurde schnell größer, sodass das Gelände in höherer Auflösung zu sehen war. »Dieses weite, relativ flache Tundragebiet. Es liegt etwa drei Mechtagesmärsche nordöstlich von Touchstone und ist damit weit genug von der Stadt entfernt, um zu verhindern, dass die Garnison uns ernsthafte Schwierigkeiten machen kann.«
    Amis pausierte und ließ ein paar ausgesuchte Flüche ab.
»Ich würde es vorziehen, schnell und hart mit der ganzen Truppe zu landen, aber das ist unmöglich. Nach dem verfluchten Gemetzel auf Diana sind gute, qualifizierte Mechpiloten bei uns so rar, dass uns nicht mehr genug MechKrieger mit ausreichenden Kenntnissen über die Gefechtsabwurfdoktrin der Leichten Reiterei zur Verfügung stehen, um einen sauberen Angriff auf die Beine zu stellen. Und das ist nicht einmal das Schlimmste. Was ist mit dem verdammten Zerstörer?«
Amis' Tonfall und Wortwahl wurden allmählich immer grobschlächtiger, bis er schließlich in die Sprachmuster eines Master Sergeants verfiel, wie er selbst Jahre zuvor einer gewesen war. »Wie schlau ist dieser Kong-sang-wei Kar? Bildet er sich ein, er hätte mich eingeschüchtert, hätte der ganzen verdammten Leichten Eridani-Reiterei mit seinem Kasten eine solche Todesangst eingejagt, dass wir mit eingekniffenem Schwanz die Flucht ergriffen haben? Oder hat er Grips genug, mir den Mumm zuzutrauen, der nötig ist, um eine Truppe wie die Leichte Reiterei zu kommandieren? Sieht er voraus, dass wir genau so reagieren müssen, wie wir es gerade planen, mit einem Piratenpunktangriff? Oder schlimmer noch, erwartet er, dass ich ein paar SBVS-Kriegsschiffe ranpfeife und mit offenen Geschützluken wieder über Milos materialisiere? Was immer wir sonst tun, wir müssen davon ausgehen, dass dieser Liao-Bastard schlau genug ist, den Befehl über einen nagelneuen capellanischen Raumzerstörer zu verdienen. Also werden alle Sprungschiffe unmittelbar nach Abkoppeln der Landungsschiffe den Antrieb heißladen und machen, dass sie wieder aus dem System kommen, weg von dem dreimal verfluchten Zerstörer.« Amis beugte sich in seinem Sessel vor und legte die Ellbogen auf den Konferenztisch. »Das bedeutet, unsere Bodentruppen werden auf sich gestellt sein. Mir gefällt das kein Stück besser als Ihnen, meine Herren, aber es ist nicht anders möglich.«

11
    Sprungschiff der Leichten Eridani-Reiterei Gettysburg, Nadirsprungpunkt, Kittery-System
Mark Capella, Vereinigtes Commonwealth
4. Februar 3062
    »In Ordnung, Skipper, wir sind fertig aufgeladen und bereit zum Absprung«, meldete der Bordingenieur der Circe.
    Kimberly Morningstar drehte sich um und sah ihn an. »Also dann, Mister Walthrop, bringen Sie uns nach Milos.«
    »Aye-aye, Käp'tin, auf nach Milos«, antwortete Walthrop und klang eher wie ein Peripheriepirat denn wie der erstklassige Raumoffizier, der er in Wirklichkeit war. Seine Finger tanzten über die Kontrollkonsole vor seinem Platz, während er die einzelnen Schritte der Sprungprozedur abspulte. »Antrieb wird aktiviert. Kurs ist berechnet und liegt an.«
    Eine laute Sirene heulte durch das Schiff und warnte alle an Bord der Circe, dass sie kurz davor stand, ins Nichts des Hyperraums einzutauchen.
    »Ich will bloß hoffen, General Amis weiß, was er tut. Wenn diese Sternenbund-Raumkarten auch nur einen Kilometer falsch liegen, wird das ein verflucht kurzer Sprung«, grinste Walthrop sardonisch.
    Morningstar warf ihm einen warnenden Blick zu, aber der Bordingenieur zuckte nur mit den Schultern und drückte einen letzten Knopf. »Feldinitiator aktiviert. Sprung.«
    Vor den Augen der Kapitänin der Circe zerschmolz die ruhige, geordnete, rationale Welt des Einsteinkontinuums zu einem Kaleidoskop aus Farben, Licht und Tönen. Ihr Vater war ein VollblutLakota, der ihr oft von ihren Vorfahren erzählt hatte und den Visionen, die sie mit Tänzen und Gesängen beschworen hatten. Einen Moment lang fragte sie sich, ob der Geistertanz angsteinflößendere Bilder zustande bringen konnte als ein Hyperraumsprung.
    Dann waren die Albtraumbilder so schnell wieder verschwunden, wie sie gekommen waren, und an ihre Stelle traten die fremden

Weitere Kostenlose Bücher