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BattleTech 47: Die Spitze des Dolches

BattleTech 47: Die Spitze des Dolches

Titel: BattleTech 47: Die Spitze des Dolches Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gressman
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legte er dem ersten Mann in der Reihe, einem Erkundungsspezialisten namens Jones, die Hand auf die Schulter. »Eins, an die Tür. Und... los.«
Jones warf sich aus der Luke. Die hydraulisch verstärkten Beine des Krötenpanzers halfen ihm, Distanz zum Landungsboot zu gewinnen. Unmittelbar darauf sprang der zweite Lederstrumpf, dicht gefolgt von Lieutenant Siwula. Während seine Leute das Boot verließen, nahm Kyle seine Position am Ende der Reihe ein. Dann atmete er noch einmal tief durch und schleuderte sich in den stürmischen Himmel von Milos.
Kaum hatte Kyle den Laderaum verlassen, als der Pilot des Typ VII die Haupttriebwerke seiner Maschine auch schon wieder zündete und mit Vollschub aus der planetaren Atmosphäre zurück ins All jagte, mit Kurs auf die relative Sicherheit der Circe. Nicht weit entfernt schloss sich ihm sein Schwesterschiff an, mit dem der zweite Trupp des Lederstrumpfzugs gekommen war.
Es schien, als müsste der Sturz hinunter zur Planetenoberfläche aus dieser Höhe Stunden dauern, aber Kyle wusste es besser. Seine Männer und er schossen mit einer beinahe konstanten Beschleunigung von 9,6 Metern pro Sekunde im Quadrat auf Milos zu. Selbst bei Berücksichtigung der in dieser Höhe kaum ins Gewicht fallenden Bremswirkung des Luftwiderstands hatten sie nicht annähernd so viel Zeit, wie man hätte glauben können. Kalter Schweiß brach ihm aus, als er den Höhenmesser der Sichtprojektion auf seiner Helmscheibe unaufhaltsam auf die Null und den Knochen brechenden Aufschlag auf die unnachgiebige Oberfläche des Weltkörpers unter ihnen zurasen sah.
Als der Zähler achttausend Meter erreichte, hörte und fühlte Kyle einen harten Schlag im Rücken. Der Bordcomputer des Nighthawk hatte den ersten seiner Bremsfallschirme ausgelöst. Das Stoffdach wölbte sich über seinem Kopf, riss ihn hart in eine aufrechte Haltung und bremste seine Sturzgeschwindigkeit um ein Drittel. Aber mit diesem Fallschirm würde er nicht bis hinunter zur Oberfläche sinken. Nach nur fünfzehn Sekunden detonierte ein Explosivbolzen, und der Lederstrumpf-Captain stürzte wieder im freien Fall. Dann öffnete sich ein zweites Fallschirmdach über ihm und bremste ihn weiter ab. Kyle zählte die Sekunden. Er wusste aus Erfahrung, dass dieser zweite Bremsschirm eine ganze Minute an seinem Anzug bleiben würde, bevor der Computer ihn abwarf und den letzten, steuerbaren Gleitschirm öffnete, mit dem er sich in die Zielabwurfzone der Einheit manövrieren konnte.
Zumindest war das die Theorie, aber wie in Gefechtssituationen üblich, ließ die Wirklichkeit einiges daran zu wünschen übrig. Die Uhr bestätigte ihm, dass der zweite Bremsschirm nur fünfundvierzig Sekunden entfaltet gewesen war, als ein scharfer Knall den verfrühten Abschied der dünnen schwarzen Nylonkuppel bekannt gab. Er hörte jedoch nichts von dem zweiten Knall, mit dem sich der steuerbare Gleitschirm hätte öffnen sollen.
Ein paar Sekunden fiel Captain Kyle senkrecht und ungebremst der Planetenoberfläche entgegen. Panik stieg in ihm auf und er fummelte an der Reißleine des Schirms. Zweimal versuchte er vergeblich, den schmalen, halbrunden Metallgriff mit den dicken Fingern der Krötenhand zu fassen. Dann hatte er endlich Erfolg. Unter wütendem Fluchen riss er an der Leine und hörte ein gedämpftes Rauschen und Knattern, als der Gleitschirm sich über ihm entfaltete.
Kyle sah nach oben, um sich zu vergewissern, dass der rechteckige schwarze Nylonschirm sich einwandfrei geöffnet hatte. Dann erst blickte er sich um und stellte fest, dass er unterhalb des restlichen Zugs hing und weit von der Landezone abgedriftet war. Durch heftiges Zerren an der linken Steuerleine des Schirms brachte er sich wieder auf Kurs. Während seine Flugbahn sich allmählich auf eine Linie ausrichtete, die ihn an den Rand der vorgesehenen Abwurfzone tragen würde, versprach der Lederstrumpf sich in Gedanken, später eine private Unterhaltung mit dem Rigger zu haben, der seine Schirme gepackt hatte, und den Mann einzuladen, ihn beim nächsten Abwurf zu begleiten.
Wenn er viel Glück hatte, würde Kyle ihm sogar erlauben, einen Fallschirm mitzunehmen.

12
    Sprungschiff der Leichten Eridani-Reiterei Gettysburg, Piratensprungpunkt, Milos-System
Xin-Sheng-Kommunalität, Konföderation Capella
7. Februar 3062
    Farben und Klänge verschwammen in Ed Amis' Wahrnehmung, als die Gettysburg aus dem Hyperraum trat. Tausende Kilometer entfernt kündigte eine Explosion unsichtbarer

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