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BattleTech 47: Die Spitze des Dolches

BattleTech 47: Die Spitze des Dolches

Titel: BattleTech 47: Die Spitze des Dolches Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gressman
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Sternenkonstellationen des Milos-Systems.
    »Navigator, Position überprüfen«, bellte Morningstar und schüttelte die Nachwirkungen der Nullzeittransition über dreißig Lichtjahre an. »SensorTech, alle Kontakte melden.«
»Kapitän, wir sind im System über Milos«, rief der
    Navigator. »Genau wie geplant.«
»Brücke, Sensoren. Ich zeichne keine größeren
Kontakte.«
»Was?«, schnappte Morningstar und überquerte
die Brücke zur Hauptortungskonsole. Die Magnetstiefel, die nötig waren, um in der Schwerelosigkeit
Bodenkontakt zu behalten, machten ein Laufen unmöglich, aber mit den weiten, lockeren Schritten einer Berufsraumfahrerin legte sie die Distanz auch so
in kürzester Zeit zurück.
»Meine Schirme sind leer, Skipper. Im ganzen System ist kein größerer Kontakt zu finden.«
»Was ist mit dem Zerstörer?«
»Nichts zu machen, Skipper. Ich finde keine Spur
von ihm«, antwortete der Tech und lehnte sich zurück, damit seine Kommandeurin sich selbst davon
überzeugen konnte. »Entweder er ist außer Sensorreichweite, oder er hat das System verlassen, während wir über Kittery den Antrieb wieder aufluden.
So oder so taucht er auf meiner Ortung nicht auf.« »Na schön«, entschied Morningstar mit Nachdruck. »Wir werden uns hüten, auf die Suche nach
Problemen zu gehen. Wenn der Zufti noch hier ist,
dann ist er zumindest weit genug entfernt, um uns
keine Schwierigkeiten machen zu können. Das System weiter passiv und aktiv abtasten. Wenn irgendeine Spur des Kriegsschiffs auftaucht, will ich es
wissen, noch bevor Sie es tun, verstanden? Signal an
Captain Kyle. Die Lederstrümpfe können ablegen.
Mister Walthrop, laden Sie den Antrieb auf. Heißladung, aber übertreiben Sie es nicht. Wir wollen die
Antriebsspirale nicht durch den ganzen Maschinenraum blasen.«
Ein Chor von »Aye-ayes« bestätigte ihre Befehlslitanei.
Morningstar wandte sich von der Ortungskonsole
ab. Sie wusste, dass sie Befehl hatte, die Lederstrümpfe abzusetzen und das System wieder zu verlassen, aber der Gedanke behagte ihr absolut nicht.
Auch wenn sie Schlammstampfer waren, und dazu
noch Infanteristen, Captain Kyle und seine Spezialeinheiten blieben Mitglieder der Leichten Eridani -
und kein Eridani brachte es ohne heftigstes Magengrimmen über sich, Kameraden auf einer von gegnerischen Truppen besetzten Welt hinter den Linien
zurückzulassen.
* * *
    Ein paar Decks unter der Brücke wurde Captain William Kyle hart in die dicken Polster seines Sitzes gedrückt, als das Landungsboot vom Typ VII mit knapp vier g Beschleunigung aus dem Beiboothangar der Circe jagte. Hinter ihm ging es seinem Stellvertreter, Lieutenant Chatham Siwula und den sechs übrigen Männern und Frauen im Laderaum nicht besser.
    Sie alle trugen von der Gray Death Legion gekaufte leichte Nighthawk -Scoutkrötenpanzer und hatten die Helmvisiere geschlossen, was es nahezu unmöglich machte, irgendetwas aus ihrer Haltung oder Miene herauszulesen. Trotzdem glaubte Kyle zu wissen, was in jedem der Soldaten in diesem Raumboot und dem Schwesterboot vorging, das ihnen nur Sekunden später aus dem Beiboothangar des Sprungschiffs folgte. Jeder der Leichten-EridaniLederstrümpfe empfand eine Mischung aus Stolz, Nervosität und Angst.
    Stolz, weil sie als erste Mitglieder der Leichten Reiterei auf Milos landen würden, als Speerspitze der Operation. Nervosität, weil sie allein in diese Mission flogen, ohne die Unterstützung der schwereren Mechelemente der Brigade. Und Angst, weil keiner von ihnen bei dieser Feuerprobe versagen wollte. Sie alle waren für genau diese Aufgabe ausgesucht und trainiert worden. Für die Lederstrümpfe würde ein Scheitern bedeuten, ihre Freunde und Kameraden zu enttäuschen und irgendwie auch das Vertrauen der verstorbenen Generalin Ariana Winston, die dieses erste Sondereinsatzkommando der Leichten EridaniReiterei gegründet hatte.
    »Major Kyle?«, rief der Pilot des Raumboots entsprechend der Raumfahrertradition, dass ein Captain der Bodentruppen an Bord eines Raumschiffs ehrenhalber um eine Rangstufe befördert wurde. »Wir sind draußen und auf Kurs. Ich schätze, dass wir in etwa neuneinhalb Stunden in die Stratosphäre eintauchen werden. Versuchen Sie, sich zu entspannen. Ich gebe Ihnen Bescheid, wenn wir den Luftmantel erreichen.«
    »Danke, Captain«, antwortete Kyle. Sich entspannen? Leichter gesagt als getan, vor allem, weil der Pilot mit Vollschub zurück zu seinem Mutterschiff fliegen und anschließend mit der Circe zurück nach

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