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BattleTech 48: Truegerische Siege

BattleTech 48: Truegerische Siege

Titel: BattleTech 48: Truegerische Siege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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verfügte über eine stärkere Rückenpanzerung als der Brandschatzer. Zum ersten Mal hatte Victor einen Panzerungsvorteil und er plante bereits die nächste Salve, als zwei silbrig glänzende Lichtblitze aus den Torsomündungen der Gaussgeschütze des Brandschatzer zuckten und mit brutaler Gewalt in den Rücken der Banshee einschlugen.
Eine der auf Überschallgeschwindigkeit beschleunigten massiven Nickeleisenkugeln traf den Mech exakt auf der Mittellinie des Torsos. Sie zertrümmerte die Rückenpanzerung nahezu bis zum letzten Gramm, schaffte es aber nicht, bis zum verwundbaren Titanstahlskelett unter der Rumpfhülle durchzuschlagen. Die zweite Kugel traf die rechte Hüfte der Banshee, zerschlug die Panzerung über dem Gelenk und trieb mehrere Stützstreben durch die sperrige Abschirmung um den extraleichten Fusionsreaktor der Kampfmaschine. Dann setzte Searcy nach und feuerte auch die Laserwaffen auf den Rücken der Banshee ab. Der schwere Laser schoss vorbei und schlug in die Arenafassade, aber beide mittelschweren Lichtwerfer hämmerten auf die verwüstete Rückenpanzerung ein und suchten nach lebenswichtigen Bauteilen.
Verrat! Davion-Hund! Victor hatte das unverwechselbare Aufleuchten der Gauss-Spiralen auf der Rundumanzeige des Sichtschirms gesehen und erkannt, dass er Searcy geradewegs in die Hände gespielt hatte, noch bevor der Aufprall ihm die Pilotenliege hart in den Rücken trieb. Er kämpfte mit den Kontrollen, versuchte verzweifelt, fünfundneunzig Tonnen in humanoide Gestalt gepresstes Metall gegen die Schwerkraft aufrecht zu halten. Vergebens. Die Banshee kippte nach vorne, brach mit Kopf und Schultern durch den Eingang, der bis zur vorigen Woche täglich tausenden von Fans die Gelegenheit geboten hatte, sich als Zuschauer eines der Arenaduelle zu versammeln.
Victor fing den Sturz ab, indem er hastig die Mecharme ausstreckte, aber die Bewegung kostete ihn fast eine Tonne von den Armen geschürfte Panzerung und einen zertrümmerten Handaktivator, als die rechte Hand der Banshee abrutschte, und das Handgelenk teilweise zerquetscht wurde. Dann schlug der Schaden an der Reaktorabschirmung durch. Die Innentemperatur des Cockpits schoss in die Höhe. Vor seinen Augen verschwamm die Umgebung und mit jedem keuchenden Atemzug schienen sich glühende Nadeln in seine Brust zu bohren. Er sackte in die Gurte, schüttelte den Kopf, um die Nachwirkungen des Sturzes und der Hitze abzuschütteln. Dann hebelte er die Banshee hastig wieder auf unsichere Beine. Julian Nero brüllte aufgeregt in seine Ohren. Victor schaltete ihn mit einem schnellen Knopfdruck auf der Kommkonsole ab.
Während die Betriebstemperatur der Banshee auf gefährliche Werte anstieg, kam der Brandschatzer mit für die nächste Salve aufladenden Waffen näher. Victor reagierte auf die einzige Weise, die ihm blieb. Er zog sich in die prächtigen Eingangshallen zurück, die den eigentlichen Arenabereich des Kolosseums umgaben. Jeder Schritt versetzte ihm einen neuen Stich, weil er schon wieder auf der Flucht vor Michael Searcy war. Er musste fliehen, wenn er nicht untergehen wollte. Aber er würde nicht weit oder lange fliehen. Er wechselte nur den Schauplatz. Er dachte nicht daran, diesen Kampf aufzugeben.
Diesmal würde Victor nicht klein beigeben. Er würde nicht verlieren. Er konnte nicht verlieren! Er griff die Knüppel der Banshee fester, bis die Muskeln schmerzten und seine Finger taub vor Anstrengung waren.
Das war alles, was ihm noch geblieben war.

24
Kolosseum, Schlesien, Solaris City, Solaris VII Freedom-Theater, Provinz Skye, Lyranische Allianz
     
22. August 3062
    Julian Nero zuckte zusammen und erwartete jeden Moment einen Zusammenstoß, als der Hubschrauberpilot einen anderen Helikopter vom Landefeld auf dem Dach des Kolosseums abdrängte. Fast hätte er ihn angefahren, aber dann besann er sich noch rechtzeitig eines Besseren und lehnte sich für den restlichen Landeanflug mit geschlossenen Augen zurück. Der Mann war ein Angestellter von Antenne Donegal und ein Profi, der nur seine Arbeit tat, so wie Julian die seine.
    Er beschützte die Interessen des Senders. Julian sprang aus der Maschine und rannte über das Dach zum Treppenhauseingang, kaum dass die Kufen das kreisrunde Landefeld berührt hatten. Während das Kamerateam hastig seine Ausrüstung auslud, öffnete er mit seiner Hauptschlüsselkarte die Tür. Die donnernden Rotoren fegten dichte Staubwolken über das Dach, dann hob die schwere Maschine wieder ab und ging über dem

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