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BattleTech 48: Truegerische Siege

BattleTech 48: Truegerische Siege

Titel: BattleTech 48: Truegerische Siege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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beharkten.
»Obwohl Michael Searcy auf seine Gaussgeschütze
zu verzichten scheint, Waffen, deren Einsatz das
Kampfglück massiv zu seinen Gunsten beeinflussen
würden, ist es ihm doch gelungen, Vandergriff zurückzudrängen, sodass die Banshee inzwischen aussieht, als stünde sie in der Warteschlange für den
Einlass in die Steiner-Arena. Dorthin, wo die Rivalität dieser beiden am Tag 5 des Großen Turniers ihren
Anfang nahm. In einem Duell, das bis heute keinen
Abschluss fand.«
Es war nicht viel, aber die anhaltende Bevorzugung Searcys bei der Kommentierung dieses Kampfes war das Beste, was Julian Nero anzubieten hatte.
Es gab Grenzen für seine Bereitschaft, seinen Ruf
aufs Spiel zu setzen, und es überraschte ihn schon,
dass er überhaupt bereit war, so viel für einen Gladiator der Vereinigten Sonnen zu tun. Besonders
nach seiner eigenen Rolle in Hasek-Davions Plänen,
die zum Anheizen der Gewalt beigetragen hatte. Aber es musste ein Ende haben, auch wenn der
Krieg seinen Bekanntheitsgrad erheblich gesteigert
hatte. Hasek-Davion selbst hatte Julian daran erinnert, wie viel die Medien dazu beigetragen hatten,
die Lage bis zum offenen Bürgerkrieg eskalieren zu
lassen. Die Kämpfe der letzten Woche waren zu einer Mediensensation geworden, einem Ereignis, das
reichlich Fahrzeuge, Badeschaum und Holodisks
verkauft hatte.
Jetzt war es an der Zeit, dem Publikum eine Rückkehr zur Vernunft zu verkaufen.
»Nicht ein anderer Krieger hat auch nur einen einzigen Schuss abgegeben oder den geringsten Versuch
unternommen, sich in dieses spektakuläre Mechduell
einzumischen.« Den Schwerpunkt verschieben, ermahnte er sich. Vielleicht ihre Neutralität betonen,
für den Fall, dass mich von den MechKriegern da
unten jemand hört. »Was wir hier erleben, ist keine
Invasion. Das ist vielmehr der erbittertste Revanchekampf, den die Spielwelt je gesehen hat. Ein Krieg,
ja, das ist es, aber ein sehr persönlicher Krieg, ein
Privatkrieg. Nicht ein Ruf zu den Waffen im Dienste
Archon Katrina Steiners oder Victor Davions, sondern ein Duell zwischen zwei Champions, zwei Bewerbern um den Thron der Spielwelt.«
Und wenn er seinen Zuschauern das verkaufen
konnte, würde der Große Nero etwas Bedeutendes
geleistet haben. Und er würde auch weiter der Mann
mit dem Durchblick bleiben. Der Unfehlbare Nero.
Denn...
* * * Jetzt war alles sonnenklar. Der Einsatz für diesen Kampf und was nötig war, ihn zu gewinnen.
    Victor Vandergriff hatte zugehört, wie Julian Nero ihn verraten hatte. Neben den vereinzelten Warnungen und Anfeuerungen seines Bataillons hatte die Kommanlage der Banshee auch den Kampfbericht des AD-Kommentators aufgefangen. Er hatte die versteckten Anspielungen gegen ihn gehört, mit denen Nero die lyranischen Zuhörer gegen Victor beeinflusst hatte. Er ließ durchblicken, dass der Kampf nur deswegen so ausgeglichen war, weil Michael Searcy sich zurückhielt, dass Searcy es geschafft hatte, Victor zurückzudrängen, obwohl er die Hauptwaffen seines Brandschatzer nicht einsetzte.
    Ihn zurückgedrängt! Der Gedanke ließ Victor verächtlich spucken. Nero mochte ganz gut sein, wenn es darum ging, die Beobachtungen anderer zu kommentieren, aber vom Gewerbe eines Kriegers verstand er gar nichts. Victor hatte Boden gegen Beweglichkeit eingetauscht, hatte sich bewusst zu einem schwierigeren Ziel gemacht, für den Fall, dass der heimtückische Davionist seine Killergeschütze doch noch ins Spiel brachte. Er hatte die Beweglichkeit der Banshee eingesetzt, um die schwerere Bestükkung und Panzerung des Brandschatzer auszugleichen. Die größere Manövrierfähigkeit seines Kampfkolosses war Victors einziger Vorteil, und der verdammte Julian Nero war zu blind, das zu erkennen. In den langen Minuten, die ihr Duell bereits dauerte, hatte Victor nach seiner eigenen Einschätzung eine um zwanzig Prozent höhere Treffsicherheit erzielt als Searcy. Bei einigen seiner Salven hatte der Crucier nicht einen einzigen Treffer gelandet! Und die Schadensanzeigen, die sein Bordcomputer für beide Maschinen generierte, meldeten, dass er den Panzerungsvorteil seines Gegners inzwischen auf eine einzige Tonne reduziert hatte. Nicht, dass seine Banshee sonderlich gut dastand, aber zumindest lag sein Sieg in Reichweite.
    Seine Ehrenrettung.
Mit diesem Gedanken brachte Victor beide Arme der Banshee hoch und richtete die Sekundärwaffen auf Searcy. Die Anzeige der Wärmeskala stand tief im gelben Bereich und das Innere des Cockpits glich einer Sauna. Die

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