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BattleTech 49: Gezeiten der Macht

BattleTech 49: Gezeiten der Macht

Titel: BattleTech 49: Gezeiten der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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Bedrohung durch eine feindliche Mechlanze in ihrem schwächer gepanzerten Rücken zu wenden.
    Tancred, dem klar war, welcher Schlagkraft Vencen mit dem schweren Panzer und den lyranischen Mechs gegenüberstand, fühlte sich für die Situation verantwortlich, in die er die Milizionäre gebracht hatte. Er drehte den Nachtstern auf einem breiten Absatz um und kehrte der Hauptoffensive den Rücken. »Gute Jagd, Monique. Sie gehören Ihnen.«
    »Lassen Sie sich nicht zu lange Zeit«, antwortete sie und ging im konstanten Geplapper des Gefechtsfunks fast unter.
›Lang‹ ist in der Schlacht ein relativer Begriff. Einerseits kann der Kampf stundenlang toben, andererseits können ein paar Minuten ausreichen, ein ganzes Bataillon zu verlieren. Häufig entscheiden Sekunden über die Existenz von Menschen und Maschinen. Wer feuert zuerst? Wer begeht den schwereren Fehler? In diesem Fall waren es die Lyraner.
    Indem sie der Selbsterhaltung den Vorrang vor einem koordinierten Angriff gaben und Tancreds Hauptoffensive den Rücken kehrten, machten sich die Mahlstrom Piloten und der Challenger X zum Ziel eines mörderischen Vernichtungsschlages. Während Paulos Vencen die Hauptstreitmacht der angreifenden lyranischen Kompanie aufhielt, führte Tancred seine Sturmlanze in die Schlacht. Er schaltete auf Gaussgeschütze und Laser und benutzte die schweren Geschosse der Magnetkanone, um die Schutzhülle des Kampfpanzers aufzubrechen. Seine Impulslaser schleuderten einen Schwarm smaragdgrüner Energiepfeile, die im Stakkato in das zertrümmerte Heck des Fahrzeugs schlugen und nach lebenswichtigen Bauteilen suchten, ohne sie zu finden. Noch nicht.
    Ein Mahlstrom ging unter dem koordinierten Beschuss von Tancreds Lanzenkameraden zu Boden, und der Challenger X versuchte eine erneute Drehung, um sein verwundbares Heck zu schützen. Aber er war nicht schnell genug. Die höhere Wendigkeit eines BattleMechs gestattete Tancred, das Panzerheck im Schussfeld zu behalten und einen PPKTreffer zu erzielen. Der silbern funkelnde Partikelstrom sprengte durch die letzten Überreste an Panzerung und füllte den Innenraum des lyranischen Fahrzeugs mit infernalischen Energien, die ein Munitionslager aufrissen und seinen Inhalt zur Explosion brachten. Mit einem lauten Knall flog der Geschützturm weg und wirbelte wie ein überdimensionaler Flaschenverschluss davon. Feuer schlug wie in einem Vulkanausbruch aus Ober-und Rückseite des Panzers, während der Challenger X zu einem harmlosen, schwarzverkohlten Wrack ausbrannte.
    Captain Vencen hatte einen Vollstrecker verloren, und sein Grashüpfer hatte auch schon bessere Tage gesehen, als Tancreds Nachtstern und ein Victor die MayettaLanze endlich entsetzten. Angesichts einer so schlagkräftigen Gegenwehr verlor der Angriff der Mückenklatscher an Schwung. Die Lyraner wurden langsamer und stoppten schließlich ganz, unsicher, ob sie weiter vorrücken oder sich in die Sicherheit der eigenen Linien zurückziehen sollten. Die Entscheidung wurde ihnen abgenommen, als eine schwere Panzerlanze der 1. Crucis-Lanciers ans entfernte Ende der Brücke rollte, über die sie gekommen waren.
    Selbst der Untergang des Mahlstrom, als ein PPKGlückstreffer durch das Kanzeldach schlug und das Cockpit ausbrannte, bot wenig Grund zur Freude. Im nächsten Augenblick mussten Tancred und sein Lanzenkamerad im Victor sich gegen einen lyranischen Bushwacker zusammentun. Ein Mayetta-Paladin verlor im Kampf mit zwei Plainsman-Schwebern einen Arm, machte den Verlust aber wett, als er mit einem wilden Tritt die Schürze eines der Luftkissenpanzer zerstörte und ihn damit bewegungsunfähig machte. Dann gelang Captain Vencen ein unwahrscheinlicher Erfolg, als er mit seinem schweren Laser eine Schwachstelle in der Brustpanzerung eines Orion entdeckte und dessen Kreiselstabilisator zu einem Schlackehaufen zerschmolz.
    Obwohl der Verlust ihres einzigen überschweren Mechs das Kräfteverhältnis nur ausglich, reichte das den Lyranern. Die Panzer drehten zuerst ab. Die Schweber lenkten über das Ufer hinaus auf den See, um zur Hauptstreitmacht zurückzukehren - die Kettenfahrzeuge nahmen mit Höchstgeschwindigkeit Kurs auf die Sicherheit des Industriesektors, dichtauf gefolgt von den sieben noch intakten Mechs des 3. Heers. Dann waren es nur noch sechs Mechs, als Vencens unterzählige Lanze der flüchtenden Einheit stolpernd und humpelnd nachsetzte und einen bereits angeschlagenen Totschläger zur Strecke brachte. Dann nur noch fünf.
    Tancred

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