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BattleTech 49: Gezeiten der Macht

BattleTech 49: Gezeiten der Macht

Titel: BattleTech 49: Gezeiten der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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abfeuern, die Tancreds Panzerung und zwei Wärmetauscher zertrümmerte.
Eine Sekunde lang hoffte Tancred, Jessica Carson hätte seinen beschädigten Reaktor übersehen. Dann schlug die Hitze durch den Boden und die Klimaanlage, und die Wärmeskala schoss tief in den roten Bereich. Mit vor Hitze verschwimmender Sicht schlug Tancred gerade noch rechtzeitig auf den Veloschalter, um eine Stillegung zu verhindern.
»Noch nicht«, versprach er, wenn auch gerade leise genug, um das Helmmikro nicht zu aktivieren. »So leicht nicht.« Er drehte den Steuerknüppel nach rechts und drehte von dem Kanonenboot ab, während er auf Gehgeschwindigkeit abbremste. Das kostete ihn eine weitere Lasersalve auf die linke Seite und den Rücken des BattleMechs, aber es verhinderte einen weiteren Reaktortreffer.
Dann drehte er wieder nach links, streckte den Mecharm aus und feuerte. Die Smaragdpfeile des Impulslasers hämmerten auf das Kanonenboot ein und schwächten die Panzerung über der linken Brustpartie, dann krachte die Gausskugel mit der ganzen Wucht ihrer Überschallgeschwindigkeit durch die Panzerung. Im Innern des Torsos zertrümmerte die schwere Kugel die Streben des Titanstahlskeletts und bohrte sich geradewegs in die Seite des wuchtigen VOX-Extraleicht-Reaktors. Goldenes atomares Feuer drang aus der Reaktorkammer und weitete den Riss aus. Dämpfungsfelder bauten sich auf und versuchten den Schaden zu begrenzen. Es gelang nicht.
Jessica Carson konnte sich noch mit dem Schleudersitz retten, unmittelbar bevor eine reaktionsplasmagespeiste Feuerfontäne durch das Cockpit schlug. Die Explosion traf Tancreds Nachtstern im Rücken und stieß ihn nach vorne. Indem er den Kopf in den Nacken warf, gelang es ihm, dem Kreiselstabilisator genug Gegenimpuls für den Ausgleich zu liefern. Er hielt den Mech mühsam auf den Beinen und lenkte ihn langsam in einer engen Drehung zurück zum Wrack des Kanonenboot.
Als hätte dessen Untergang das Zeichen zum Ende des Kampfes um Woodbine gegeben, kamen ringsum die BattleMechs zum Stehen, als das 3. Lyranische Heer kapitulierte und die Kampfmaschinen abschaltete. Nicht dass es nicht noch ein paar letzte Salven gegeben hätte, um die eine oder andere Rechnung zu begleichen, aber nicht genug, um die Schlacht in Gang zu halten.
Tancred drehte sich zu Monique Reins Drachenfeuer um, der langsam heranhumpelte und neben seinem Mech stehenblieb. Er schaute durch das Kanzeldach hinüber in ihr Cockpit und verbeugte sich übertrieben deutlich, damit sie es bemerkte.
»Jetzt ist es vorbei«, erklärte er für die Truppen unter seinem Befehl. Ihr fahriger Salut zeigte, dass sie ihm kein Wort glaubte.
In Wahrheit war der Kampf um Woodbine noch lange nicht ausgefochten.

33
Hannah's Ridge, Port Nichols, Coventry Provinz Coventry, Lyranische Allianz
     
12. Dezember 3063
    Obwohl er wusste, dass die wirbelnden Rotorblätter des Cyrano sich mehrere Meter über seinem Kopf drehten, duckte Victor Steiner-Davion sich unwillkürlich, als er aus dem Hubschrauber stieg. Jerrard Cranston und Tiarets Sicherheitsteam erwarteten ihn am Rande des Schlachtfelds. Der Boden glühte nicht mehr, wo die Laser das Gras in Brand gesetzt hatten, aber über den verkohlten Resten von Gebüsch, Bäumen und zerschossenen BattleMechs stiegen noch immer dünne Rauchfäden in den Himmel.
    Cranston begrüßte Victor mit ausgestreckter Hand. Der dumpfe Schmerz in seinen sonst so leuchtend blauen Augen zeigte Victor, dass Jerrard allmählich die ganze Last des Bürgerkriegs bewusst wurde.
    Oder vielleicht lag es auch nur an der letzten Schlacht, in der Cranston als Victors Mann bei den 39. Avalon-Husaren sein Teil beigetragen hatte. Eine aus dem nahen Küstengebirge herüberwehende leichte Brise trug Victor den beißenden Gestank verschmorten Myomers in die Nase. Er verzog das Gesicht und schluckte, um den öligen Geschmack im Rachen zu vertreiben. Dann musterte er das Schlachtfeld mit erfahrenem Blick und malte sich den letzten Kampf der Coventry-Jäger aus.
    »Sie haben auf dem Kamm eine überschwere Kompanie aufgestellt«, eröffnete Victor das Gespräch und betrachtete den flachen Bergzug. Er erinnerte sich an Cranstons Bericht. »Mobile Segmente dort am Rand der Berge, und Panzer als Straßensperren.« Als er nach Süden schaute, konnte er eben den Taleingang erkennen, aus dem die Jäger auf diese schmale Ebene geströmt waren.
    »Der erste Mech fiel noch im Tal«, erklärte Cranston. »Ein Glückstreffer der Artillerie. Danach stürmten

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