BattleTech 50: MechWarrior Trilogie
Nackenmuskeln schmerzen. Die auf Notenergie flackernde Schadensanzeige erzählte eine Geschichte, die er nicht glauben mochte.
Das linke Bein seines Mechs war weg. Nicht nur beschädigt, sondern völlig abgetrennt. Anscheinend hatten die Laser des Mad Dog ihr Ziel endlich getroffen. Er hatte noch etwas Panzerung auf dem Mechtorso, aber nicht viel. Das Gyroskop war völlig ausgefallen, aber die Sensoren zeigten, daß er versuchen konnte, den Fusionsreaktor wieder zu starten, falls er dieses Wagnis einzugehen bereit war. Sein Mech war vernichtet. Galt dasselbe für seine Einheit?
Instinkt und Training setzten sich durch, obwohl der Körper aufgeben wollte. Stone öffnete den Gurtharnisch und versuchte, sich aufzusetzen, fand aber nicht die Kraft dazu. Seine Bewegungen waren unbeholfen und schludrig, als er den Neurohelm abnahm und sich zur Cockpitluke hochzog. Die Notentriegelung reagierte mit einem ermutigenden Zischen, und die Luke öffnete sich. Stone sammelte das wenige an Kraft, das er noch besaß, um durch die halboffene Luke zu kriechen, und schnitt sich dabei an einer vorstehenden Metallkante das linke Knie auf.
Die kühle Nässe des Sumpfs begrüßte ihn, als er aus seinem zerschmetterten BattleMech fiel. Er hörte das Donnern über ihn hinwegjagender Raketen, als er sich auf alle viere erhob. Seine Fäuste sanken ein wenig im schwarzen Morast ein. Er war umgeben vom Tosen der Schlacht. Als er den Kopf hob, sah er in der Ferne eine dichte, wabernde, grünlichweiße Rauchwolke aus den Trümmern einer Wolfsclan Adder aufsteigen, dem Mech, der Dolf verfolgt hatte. Stone wußte nicht, wie lange er ohne Bewußtsein gewesen war. Schwindelgefühl erfaßte ihn, als er sich an einem jungen Baum auf die Füße zog.
Nicht weit entfernt lag der Mad Dog, der ihn abgeschossen hatte. Seine Kniegelenke waren zertrümmert, und sein Kopf steckte im Sumpf. Er mußte vornüber gefallen und von einem anderen Mitglied des JagdSterns erledigt worden sein. Die andern Wolf-Mechs standen auf der anderen Seite des Sumpfes und zeigten unterschiedlich schwere Beschädigungen. Über seinem Kopf ebenso wie links und rechts von ihm schossen Raketen nach beiden Richtungen über das Brackwasser.
Er hob den Kommunikator an seinem Gürtel an den Mund. »Jagd Eins hier. Statusbericht«, gab er mühsam durch. Seine Rippen schmerzten, als er versuchte, mehr Luft in die Lungen zu ziehen, um seiner Stimme Kraft zu verleihen.
»Jagd Eins von Jagd Zwo. Wo bist du?«
»Bei meinem Mech«, antwortete Stone und wischte sich mit einer Hand übers Gesicht. »Status.«
»Sterncommander«, antwortete Dis, der andere Fire Moth Pilot seines Sterns. »Wir haben den Wölfen den geplanten Schaden zugefügt. Wir zeichnen Sensorkontakte in unserem Rücken. Ich löse mich aus der Fomation, um sie zu überprüfen.«
Kontakte im Rücken? Das war nicht vorgesehen, ganz und gar nicht vorgesehen. Er sah zwei Elementare in seiner Nähe landen. Sie nahmen mit den Kurzstreckenraketen ihrer Schulterwaffen einen Wolf Ice Ferret unter Beschuß und zertrümmerten seine Beine in einer Serie von Detonationen, die sich durch Panzerung und die Myomermuskelfasern fraßen, deren Leistung alle Bewegungen eines BattleMechs ermöglichte.
Stone preßte den Sender an die Lippen. »Negativ Jagd Fünnef. Phase Drei einleiten. Alle JagdSternEinheiten aus dem Gefecht lösen und abziehen. Bewegung.« Er verlor den Halt und sank auf die Knie.
Der kleine Kommunikator, auf dessen Anzeige die Befehlsfrequenz blinkte, erwachte zischend zum Leben. »Jagd Fünnef. Wolfsclan-Mechs in unserem Rücken. Wir werden angegriffen.« Plötzlich krachte eine Explosion über die Leitung, gefolgt von einem langen, beinahe schmerzhaften Zischen. Dann Stille. Stone kannte dieses Geräusch, wußte, was geschehen war. Dis war verloren, entweder tot oder kampfunfähig.
Er starrte in den Morast und fühlte das Blut in seinem Mund klebrig werden. Ich werde hier sterben. Es war ein guter Plan. Irgendwie sind sie in unseren Rücken gekommen. Es war ein guter Plan ... Er kämpfte nicht länger gegen den Zug der Schwerkraft an und fiel mit dem Gesicht voraus in den Sumpf. Aber er erreichte das Wasser nicht. Etwas packte ihn um die Hüften, und einen Moment schien er über dem Morast zu schweben, dann erhob er sich in die Luft. Er tastete mit den Händen hinter sich und fühlte Metall, die Ferrofibritpanzerung eines Elementarrüstung.
Wie durch einen Nebelschleier sah er hoch in die undurchsichtige Visierplatte Dolfs, der ihn
Weitere Kostenlose Bücher