BattleTech 50: MechWarrior Trilogie
in einer Stunde bewegungsfähig sein und in drei Stunden hier eintreffen wird. Ihrer Meldung nach wird es mindestens drei Tage dauern, ihn vollständig instandzusetzen. Das Gyroskop ist schwer beschädigt, und selbst in einer regulären Wartungsanlage ist so eine Maschine schwierig zu eichen.«
»Aye«, bestätigte Angela. »Haben wir einen Ersatzmech hier oder wenigstens in der Nähe?«
Barthelow nickte. »Unser einziger Reservemech ist eine ältere Viper in Nachschubdepot Bravo. Aber das ist über zweihundertfünfzig Kilometer entfernt.«
Angela überlegte. Schließlich fragte sie: »Wirst du hier gebraucht, Barthelow?«
»Neg, Sterncaptain. Ich kann den Teams zur Hand gehen, habe aber weniger beizutragen als der hiesige Techstab.«
»Dann möchte ich, daß du unseren Reservemech holst. Einer der Techs kann dich hinbringen. Bis du wieder zurück bist, könnte Sterncommander Stone soweit sein, ihn benutzen zu können.«
Der Leibeigene starrte sie einen Moment mit offenem Mund an. »Aye, Sterncaptain, und danke!«
Angela verstand ihn. Barthelow war ein MechKrieger gewesen, bevor er zum Leibeigenen wurde. Als MechKrieger hatte er dafür gelebt, einen BattleMech zu steuern. Jetzt gab sie ihm nicht nur die Gelegenheit, sondern sogar den Befehl. »Ich werde Sterncommander Tseng informieren.«
Sie drehte sich zu dem beschädigten Mist Lynx um, an dem die Techs gerade mit einem Flaschenzug und einer Handwinde eine Panzerplatte am Torso in Position hievten. Ihre Einheit war angeschlagen, aber zumindest einen Teil der Schäden konnten sie wieder wettmachen. Sie hoffte nur, daß sie den Wölfen damit ein Stück voraus waren.
* * *
Sterncolonel Dirk Radick stand auf dem Rumpf des zerstörten Geisterbär Fire Moth und betrachtete die Umgebung. Einige Bäume auf den Hügeln, die den Sumpf umgaben, waren von Lasertreffern und Partikelprojektorkanonen gezeichnet. Der Boden war von Raketen- und Granateneinschlägen aufgerissen und mit Kratern bedeckt. Sein kleines Techteam arbeitete wie wild an Sterncommander Biffly Wards Mad Dog und schien, soweit er das erkennen konnte, vor allem mit dem Versuch beschäftigt, die Maschine wiederaufzurichten.
Er war gezwungen, Angela Bekkers Wahl des Schlachtfelds zu bewundern. Das Gelände kam ihren Kräften entgegen. Es war reines Glück gewesen, daß ReißerStern in der Nähe gewesen war, als der Kampf entbrannte. Sie hatten sich gerade dem Kampfgebiet genähert, als sie auf einen Posten der Pirschenden Bären gestoßen waren. Der Fire Moth hatte sie attakkiert, sich dann wieder zurückgezogen und den Vormarsch ReißerSterns damit um kostbare Sekunden gebremst. Gerade lange genug, um einigen Geisterbären den Abzug zu ermöglichen. Radicks Leute hatten den leichten Mech so gründlich auseinandergenommen, daß vor dem Piloten nicht mehr als ein verkohlter Leichnarr geblieben war, den Mund für alle Zeiten zu einem Aufschrei geöffnet.
Sterncommander Biffly Ward watete durch den Morast heran und kletterte zu seinem Kommandeur auf das Wrack des Fire Moth. »Die Techs melden, daß sie meinen Mech bergen und voraussichtlich auf achtzig Prozent der ursprünglichen Leistungsfähigkeit reparieren können.«
»Und die Adder?« fragte Radick und deutete über das Wasser zu den zerschmolzenen Überresten des anderen abgeschossenen Wolf-Mechs.
»Die ist ein Totalverlust. Das haben wir den Geisterbären-Elementaren zu verdanken. Und von den Mechs, die sie in diesem Gefecht verloren haben, ist nicht genug übrig, um es zu bergen.«
»Welche Verluste hatten die Geisterbären?« »Wir haben zwei tote Elementare und zwei zerstörte Mechs gefunden. Einige ihrer Mechs wurden ernsthaft beschädigt, wie die unseren, und einer der abgeschossenen Krieger wird vermißt.« Biffly wischte sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn und ließ an dessen Stelle eine breite Schmutzspur auf der Haut zurück.
»Du hast die anderen entkommen lassen, Sterncommander«, stellte Dirk eisig fest.
»Ich hatte keine Wahl. Die Geländebedingungen machten eine Verfolgung unmöglich.« Er war sichtlich nervös, und Radick durchschaute, was er vorhatte. Er wollte die Schuld dafür, daß niemand die Geisterbären verfolgt hatte, Sterncommander Digorno zuschieben, aber er war der Narr, der ihnen überhaupt erst in die Falle gegangen war.
»Ich gebe dir nicht die alleinige Schuld, Biffly Ward. Wir kannten die Absichten und Möglichkeiten der Geisterbären nicht ausreichend, bis du deiner Einheit gestattet hast, ihnen in die
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