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BattleTech 50: MechWarrior Trilogie

BattleTech 50: MechWarrior Trilogie

Titel: BattleTech 50: MechWarrior Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Kenson , Blaine Lee Pardoe , Mel Odom
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Familie? Uns hast du auch verraten.«
»Du hattest schon immer eine melodramatische Ader, Brüderchen. Es war eine geschäftliche Transaktion, nicht mehr und nicht weniger.«
»Für die Aces, die auf dem Vogelsangkamm gestorben sind, war es mehr.«
»Komm mir ja nicht so, Brüderchen. Sie waren MechKrieger. Als sie in ihre Cockpits gestiegen sind, wußten sie, daß sie es möglicherweise nicht mehr lebend verlassen würden. Daran ändern deine Worte nichts. Du bist jetzt selbst ein MechKrieger. Wir haben uns mehr als einmal auf dem Schlachtfeld gegenübergestanden. Du hast dem Tod ins Auge geblickt, oder? Du weißt, was ein Soldat zu tun hat, was ein Soldat riskiert. Jetzt schalt' die Zielerfassung ab und laß uns von hier verschwinden, solange es noch geht.«
Bens Worte trafen Harley bis ins Mark, weil er teilweise recht hatte. »Es stimmt, Ben. Sie wußten, welches Risiko sie eingingen, aber mit deinem Verrat hast du das Risiko in eine Gewißheit verwandelt. Du hast deine Kompanie verkauft, und jetzt sind sie alle tot. Sie sind nicht nur ein Risiko eingegangen. Du hast sie in den sicheren Tod geschickt. Sie hatten nie eine Chance.«
»Stimmt, Har. Sie sind tot. Hershorn und ich haben sie verraten. Ist es das, was du hören willst?«
»Ich würde lieber hören, daß es dir etwas ausgemacht hat. Und was ist mit Da und Jolee? An deinen Händen klebt das Blut einer Menge Menschen, Bert Und du hast Da und unsere Schwester durch die Hölle gehen lassen. Er hat eine Menge Gefallen einfordern müssen, damit ich hier stehen kann. Ich wäre gar nicht bei Able's Aces, wenn du nicht zum Überläufer geworden wärst. Ich bin gekommen, um herauszufinden, was aus dir geworden ist, um die Wahrheit zu entdecken.«
Harley fühlte Wut in sich aufsteigen. Er hatte immer zu Ben aufgeblickt, hatte bei all seinen Streichen und Plänen mitgemacht. Er hatte sich bemüht, ihm zu gefallen, wollte ihm gleichen. Das schien jetzt eine Ewigkeit zurückzuliegen, fast schon Teil eines anderen Lebens gewesen zu sein. In den letzten Minuten hatte sich Grundlegendes geändert.
»Da?« höhnte Ben. »Du machst dir Gedanken darüber, wie Da sich fühlt? Wann hat er sich je die Mühe gemacht, einen Gedanken an uns zu verschwenden? Er hat Herrgott mit unserem Leben gespielt, Har, und das weißt du auch. Er hat jeden Aspekt unseres Daseins beherrscht. Erinnerst du dich nicht, wie es war, von ihm aufgezogen zu werden? Wir hätten uns etwas Besseres leisten können. Er hatte Fähigkeiten, mit denen er reichlich Geld verdienen und uns ein angenehmeres Leben hätte verschaffen können. Statt dessen mußte er unbedingt den Bauern spielen und uns erziehen, dasselbe zu machen wie er. Das mag für dich und Jolee in Ordnung sein, aber nicht für mich. Ich will etwas Besseres. Ich verdiene etwas Besseres.«
Harley wußte, daß ein gewisses Maß an Wahrheit in dem steckte, was Ben über Da gesagt hatte, aber nicht genug, um seine Handlungen zu rechtfertigen. »Er war möglicherweise streng mit uns, Ben, aber er hat uns beigebracht, unser Leben zu führen, ohne andere für unsere Fehler bezahlen zu lassen. Du hast fremde Leben geopfert, um deines zu ändern. Ich kann mich kaum an Mutter erinnern, aber ich bezweifle, daß ihr das, was du getan hast, besser gefallen würde als Da. Und bevor du ihn völlig verurteilst, vergiß nicht, daß dein Schicksal Da wichtig genug war, mich loszuschicken, damit ich herausfinde, was aus dir geworden ist.«
»Was erwartest du, Har?« zischte Ben zurück. »Glaubst du ernsthaft, nach allem, was ich getan habe, könnte ich mich noch ergeben?«
»Es ist nicht zu spät, Ben. Davon, daß du wegläufst, wird es nicht besser.«
»Wenn du mich nicht begleiten willst, dann geh mir aus dem Weg und laß mich vorbei.«
Einen Moment fragte Harley sich, ob er Ben tatsächlich gehen lassen, ihn mit dem Leben davonkommen lassen sollte. Aber der Gedanke weckte nur den Abscheu darüber wieder neu, was aus Ben geworden war. Das war nicht mehr sein Bruder, sondern ein Pirat, ein Plünderer, ein Mörder und Verräter. Was sollte er Da sagen? Was sollte er Jolee sagen?
»Ich befürchte, das kann ich nicht«, stellte Harley schließlich fest und starrte den zerbeulten Timber Wolf auf seinem Sichtschirm an. Er erschien ihm häßlicher als je zuvor.
»Du schaffst es nicht, auf mich zu schießen, Har.« Die Selbstgefälligkeit in Bens Stimme erinnerte ihn an die Jahre ihrer Jugend und die Selbstverständlichkeit, mit der ein älterer Bruder seine jüngeren

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