BattleTech 54: Flammen der Revolte
ängstlich auf. Im Norden erhob sich eine gewaltige Rauchsäule und Stahlbetonbrokken hagelten auf Stihls Gewerbegebiet herab. Ein paar Stücke prallten von Xander Barajas' Falkner ab und hinterließen Scharten in der Panzerung. Die Munitionsfabrik war zerstört. Der Verlust und der damit verbundene Sieg der Miliz nagten an ihm, während er die Sprungdüsen auslöste und den Mech in den Himmel steuerte. Aber eine lautere Stimme drängte diese Sorgen beiseite, ließ die Niederlage vor einer größeren Verlockung verblassen. Die Jagd hatte begonnen.
Xander landete den Falkner auf dem Dach einer Lagerhalle und stampfte am Rand des Flachdachs entlang. Er trat die Lüftungskamine beiseite, zerstampfte sie wie leere Aluminiumdosen. Eine niedrige Backsteinbrüstung, die das Dach umschloss, barst, wo der humanoide Kampfkoloss sie streifte, dessen Fuß gelegentlich einen halben Meter über den Rand hing. In der Straße unter ihm hasteten die Menschen in die relative Sicherheit der Geschäfte und Restaurants. Fahrzeuge kollidierten in der Hektik und blokkierten den Verkehr. Xander lachte. Ihre Angst belustigte ihn, aber er bändigte sein Vergnügen, als die Sichtprojektion vor einer Bedrohung warnte.
An der gegenüberliegenden Kreuzung bog ein Enfield in der grün-roten Lackierung der MCM Kathil in die Straße, die Xander bewachte. Offensichtlich sah der Pilot den sich gegen den Himmel deutlich abzeichnenden Falkner. Er drehte sofort um und verschwand hinter einem großen Baumarkt. Laserfeuer und eine Salve Kurzstreckenraketen hetzten ihn über die Kreuzung, Sekunden später gefolgt von zwei RKG-BattleMechs, die in dem Bemühen, sich in die vorderste Position zu schieben, beinahe zusammenstießen.
Xander ließ sie ziehen. Der Enfield war kein würdiger Gegner für seinen Falkner. Mit dem Gaussgeschütz und der Extremreichweiten-PPK hätte er den mittelschweren Mech mit Leichtigkeit zerlegen können und nicht einmal die vier mittelschweren Laser einzusetzen brauchen. Nein, den würde er den anderen überlassen.
Er hatte es auf den Bushwacker abgesehen, den Mech, der seine Lanze kostbare Sekunden aufgehalten und daran gehindert hatte, die Kay-Burne-Fabrik zu entsetzen. Erst, als er die ganze Lanze in Position gebracht und drei seiner vier Mechs über die Milizionäre hatte springen lassen, war deren Linie aufgebrochen. Doch zu diesem Zeitpunkt war es bereits zu spät gewesen.
Schlimm genug, dass Kommandant Greene ihn eingeteilt hatte, in District City zu bleiben, während er selbst auf eine wichtige Mission für Lieutenant General Fallon zog. Jetzt kam es auch noch zu einer erbitterten Schlacht um eine so wichtige Anlage wie eine Munitionsfabrik, und er kam zu spät, um sich einen Sieg ans Revers heften zu können. Dafür würde jemand bezahlen.
Und dieser MechKrieger war die Mühe wert. Der Bushwacker hatte sich ihm zwar bis jetzt noch nicht zum Kampf gestellt, aber für eine nicht sprungfähige Maschine bewegte er sich reichlich schnell durch die Vororte. Während er mithilfe der Sprungdüsen von einem Dach zum nächsten hüpfte, versuchte Xander das Bewegungsmuster nachzuvollziehen. West, Süd, Süd, West... Falls er richtig lag, würde der Bushwakker immer noch auf Südsüdwestkurs eine Straße weiter auftauchen. Sein Instinkt sagte ihm, dass der Pilot früher oder später wieder nach Osten abbiegen würde, in der Hoffnung, zu seinen jetzt weit entfernten Kameraden aufzuschließen Er grinste. Nicht, wenn er ihn vorher fand. Im tödlichen Versteckspiel des Straßenkampfes wurden Schlachten in den wenigen Sekunden gewonnen und verloren, die ein Feind in einer Seitengasse oder auf einer Kreuzung in Sicht kam. Unter anderem damit erklärte sich Xanders Vorliebe für Dächer. Zumindest, bis er sein Opfer gesichtet hatte. Wie jetzt, eine Straße entfernt, genau so, wie er es vorhergesehen hatte.
Die Ortung gellte warnend, als der Bushwacker auf die Kreuzung rannte, abbremste, um sich vorsichtig neunzig Grad zu drehen, ohne mit den ausladenden Armen eine Hausecke zu rammen, und wieder beschleunigte. Zu spät bemerkte der Pilot den Falkner. Xander drückte den Feuerknopf durch und erwischte den Kampfkoloss mit dem Gaussgeschütz knapp über dem linken Knie. Die Teilchenkanone schleuderte eine Kaskade grell gleißender Energie auf die Schulter derselben Seite, aber die niedrige Silhouette der gegnerischen Maschine ermöglichte es ihr, dem Schuss auszuweichen. Stattdessen peitschte der bläulich strahlende Blitzschlag durch die
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