BattleTech 54: Flammen der Revolte
Maschinen: Durch das Eckhaus. Ein Farbenladen, stellte er durch den Vorhang aus herabstürzenden Ziegeln und Mörtel fest. Literweise spritzte Farbe durch die Luft, als der Metallkoloss durch die Verkaufsdisplays und Regale stampfte und Farbkanister in alle Richtungen davonschleuderte, wo sie an Decke und Wänden zerplatzten. Grellgelbe Farbe schlug auf das Kanzeldach, spritzte über die Kameras und blockte einen großen Teil des Sichtschirms aus. Aber es reichte nicht aus, ihn zu stoppen.
Nichts konnte ihn stoppen.
* * *
An der Kay-Burne-Fabrik hatte Amanda es für einen Augenblick mit der Angst zu tun bekommen, als die abrückenden Verteidiger sich mit der Entsatzlanze vereinigt hatten. Das waren zu viele Feindmaschinen in nächster Nähe gewesen, und damit in der bevorzugten Kampf Situation der 8. RKG, und nicht genug Zeit für McCarthy, ihr zu Hilfe zu kommen.
Als sie Barnes' Paladin ein Opfer des Falkner werden sah, hatte sie zu verzweifelten Maßnahmen greifen müssen. Seit dem Simulatorduell gegen McCarthy hatte sie eine Aversion gegen Straßenkämpfe, doch der Schutz der Straßen war die einzige Möglichkeit gewesen, den Rest ihrer Lanze zu retten. Also hatte sie die Sergeants Geriene und Benjamin zu sich gerufen und war losgestürmt, um die Katzbalger-Maschinen möglichst weit hinter sich zu lassen.
In den Straßen Stihls hatten sie sich aufgeteilt, um den Gegner in verschiedene Richtungen zu locken, in der Hoffnung, es würde ihnen allen gelingen, irgendwie zurück zur Einheit zu finden. Sergeant Benjamin hatte es geschafft: Amanda hatte einen Teil des Funkverkehrs aufgefangen, als sie McCarthy erreichte, aber dann war die Verbindung im Funkschatten des nächsten Hauses erneut abgerissen.
Jetzt war die Angst wieder da. Nicht um ihre Lanze sondern um die Einwohner Stihls. Wie sie befürchtet hatte, kostete die Flucht durch die Stadt unschuldige Bürger das Leben, Bürger, die zu beschützen sie als Mitglied der planetaren Miliz geschworen hatte. Aber dieser Schwur schien für den Mechpiloten des Falkner ohne jede Bedeutung.
Einen Augenblick lang, als sie ihn am Rand der Rundumanzeige des Sichtschirms stürzen sah, hatte sie gehofft, die fünfundsiebzig Tonnen Gestalt gewordenen Albtraums abschütteln zu können. Wenn es ihr gelang, ein Parkhaus zu finden, oder vielleicht eine Lagerhalle, irgendeinen Ort ohne viel Verkehr, hätte sie sich verstecken und sich nach einer Weile einen Weg zurück ins Industriegebiet suchen können. Zurück zum Landungsschiff und ihrem einzigen Heimweg.
Dann sah sie hinter sich die Explosion aus Ziegeln und Mörtel. Der Falkner trat sich den Weg aus dem Gebäude frei, die obere Rumpfhälfte mit grauem Staub bedeckt, die Beine von grellen Farbklecksen übersät.
Sie war noch ein gutes Stück von der nächsten Kreuzung entfernt. Amanda blieb nur, weiter geradeaus zu stürmen, oder ihrerseits durch ein Haus zu brechen. Aber diese Häuser bestanden nicht aus Pixeln auf den Bildschirmen einer Simulatorkabine. Die Schäden in diesem Gefecht waren keine Illusion. Sie betrugen Tausende höchst realer C-Noten und unbezahlbare Kathiler Menschenleben.
Als sie abbremste, um in die nächste Querstraße vier Schritte voraus einzubiegen, erwischte das Gaussgeschütz des Falkner sie im Rücken. Die Nikkeleisenkugel brach durch die Schutzpanzerung wie durch eine Eierschale, barst durch Titanstahlstützstreben und bohrte sich tief in die linke Rumpfseite. Die Statusanzeige für das Maschinengewehr im Torso des Bushwacker blinkte rot auf und meldete die Zerstörung der wohl unwichtigsten Komponente ihrer Maschine.
Wieder feuerte der Falkner. Die PPK fraß sich tief in den rechten Knöchel, riss den Aktivator auseinander und verschmolz das Gelenk wie ein titanischer Elektroschweißer. Der Bushwacker stolperte, und nur durch den blitzschnellen Einsatz der riesigen Arme konnte sie die Balance halten und einen Sturz verhindern.
Aber der Schaden war angerichtet. Der zertrümmerte Knöchel bremste sie dermaßen, dass der Falkner sie mit Leichtigkeit einholen konnte. Die nächste Ecke erreichte sie vielleicht noch, aber was dann? Sollte sie den Katzbalger-Krieger durch noch ein Gebäude brechen lassen, um sie einzuholen? Wie viele Leben war sie zu opfern bereit?
Amanda nahm Geschwindigkeit zurück, bremste den Mech auf ein langsames Humpeln ab und hielt schließlich an. Eine zweite Gausskugel traf den linken Mecharm, als sie sich zu ihrem Gegner umwandte. Der Schuss schlug den Arm nach
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