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BattleTech 59: Stuerme des Schicksals

BattleTech 59: Stuerme des Schicksals

Titel: BattleTech 59: Stuerme des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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ließ das Gespräch ruhen, während Dehaver zur Tür vorausging und einen Sicherheitscode in die Wandtastatur eintippte. Ein Summen bestätigte das Öffnen des Schlosses und die Tür schwang auf leichten Druck auf.
Katrina hatte Dehavers Büro noch nie betreten, aber sie war immer davon ausgegangen, dass es einem Chefgeheimdienstberater angemessen war. Geräumig und mit reichlich Helfern an seiner Seite, die ihn über die neuesten Entwicklungen und eingegangenen Berichte auf dem Laufenden hielten. Holztäfelung und dicker Teppichboden. An den Wänden Bilder der Persönlichkeiten, die er kannte ... und ganz sicher eines von ihr.
Wie das in letzter Zeit immer wieder der Fall schien - die Wahrheit war weit prosaischer.
Dehaver schob sich um einen kleinen Metallschreibtisch, kaum breiter als sein Sessel. Es blieb ihm nichts anderes übrig, um ihr Platz zu machen. Nachdem die Tür sich hinter ihr geschlossen hatte, fand Katrina den Raum selbst für nur zwei Personen drückend eng. Drei Meter im Quadrat, mit kahlen, getünchten Wänden und ohne Fenster, hätte es ein umgebauter Besenschrank sein können. Ihre Garderobe war größer.
Die Bilder allerdings hatte Dehaver. Eine Wand war bedeckt mit Beobachtungsbildern von Victor, Tancred Sandoval, Jerrard Cranston und Galen Cox, Morgan Kell, George Hasek und Robert KelswaSteiner. Außerdem sah sie ihre Schwester Yvonne, mehrere ComGuard-Offiziere und eine große, dunkelhäutige Frau, bei der es sich um die ClanLeibwächterin ihres Bruders handeln musste. Ihr Porträt hing neben der Tür und füllte den Rahmen fast vollständig aus, mit dem Effekt, dass es schien, sie würde in das Zimmer starren und sich selbst mit Dehaver beobachten, um sicherzugehen, dass alles mit rechten Dingen zuging.
Er hob die ungerahmte Leinwand auf, die neben dem Schreibtisch stand und legte sie auf eine Ecke. »Hier ist es«, erklärte er. »Ich hätte es Euch auch gebracht.«
Natürlich hätte er das. Aber Katrina hatte keine Lust gehabt, darauf zu warten, als sie gehört hatte, dass der neueste Starling ins Palais gebracht worden war. Sie beugte sich vor, um das Bild zu betrachten, wie man im Zoo eine Giftschlange begutachtete, mit respektvoller Vorsicht, obwohl die Kreatur hinter Glas blieb. Dehaver hob es leicht an, damit sie es besser sehen konnte. Das Bild schien realistischer, als es bei Reginald Starling üblich war.
Blutprinzessin IX karikierte Katrina als verhärmte Vettel mit blutunterlaufenen Augen und schwarzen Zahnstummeln. Zwei überladene Kronen saßen ihr schräg auf dem Kopf. Juwelenbesetzte Kleider hingen altig an einem skelettdürren Körper. Das goldene Haar wirkte zwar glänzend und prächtig, fiel ihr aber in großen Büscheln aus, die sich auf den Schultern rauften oder um die Füße wanden. Die ganze Szene drückte Eitelkeit und innere Fäulnis aus und hätte selbst ohne alles andere genug ausgereicht, erneut seinen Tod zu befehlen.
In einer krallenartigen Hand hielt die Blutprinzessin einen Planeten. Ihre Finger gruben sich in seine Oberfläche und quetschten langsam das Leben heraus. Blut tropfte aus der sterbenden Welt. Die andere Hand war ausgestreckt und bewegte eine Marionette. Die Marionette konnte nur Reg Starling selbst darstellen, der ein Malermesser voll roter Farbe hielt und mit einem zweiten an den Fäden sägte, die ihn an seine böse Herrin fesselten. Als Katrina näher herantrat, sah sie, dass ihre verzerrte Doppelgängerin die Marionette nicht aus einer Schachtel, sondern aus einem Sarg zog, der neben einem offenen Grab stand. Der Grabstein im Hintergrund stellte das schärfste Motiv des ganzen Bildes dar, mit Tusche auf die leere Leinwand gezeichnet.
Der Name auf dem Stein war »Sven Newmark«.
»Das ist nicht das Original?«, fragte sie mit erstickter Stimme.
»Nein, Hoheit. Wir haben den Künstler, der die Kopie herstellte, bereits gefunden und unter Arrest gestellt. Seiner Aussage nach ist das Original noch beunruhigender.«
»Wo haben Sie ihn gefunden?«
»Hier in Avalon City. Er gibt an, vidphonisch angeheuert worden zu sein und nur mit Mittelsmännern Kontakt gehabt zu haben. Starling - oder wer auch immer es in Wirklichkeit ist - scheint sich hier auf New Avalon zu befinden.«
Katrina starrte ihren Geheimdienstberater an. »Und wie viel verlangt dieser Jemand?«
Er drehte das Gemälde um. Die Forderung war auf die Rückseite der Leinwand geschrieben und kunstvoll verschnörkelt signiert. »Zehn Millionen Kronen. Laut der Mitteilung die Hälfte dessen,

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