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Beachrats

Beachrats

Titel: Beachrats Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias Jäger
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sogar schwer, meine Zigarette festzuhalten. In diesem Moment bogen wir in unsere Einfahrt ein.
    »Möchtest du mit rein kommen?«, fragte ich.
    Es war erst kurz nach 10 und ich wusste, dass er noch reichlich Zeit hatte.
    »Nicht heute Abend«, antwortete er so kalt, dass ich dachte, ich müsste mich übergeben.
    Als ich mich zu ihm umdrehte, sah ich, dass Kevin vor der Tür auf der Fahrerseite stand. Er klopfte an das Fenster und Jason öffnete es.
    »Jay, würdest du bitte mit rein kommen? Ich glaube, wir sollten uns unterhalten.«, sagte er.
    Ich konnte sehen, dass Jason nicht mit ins Haus gehen wollte, aber er stieg dennoch aus. Auch ich stieg aus und ging zur Front des Autos, wo wir uns trafen. Ich wollte seine Hand nehmen, aber er zog sie weg. Ich war kurz davor, in Tränen auszubrechen, aber an der Tür erwarteten uns meine Brüder. Beide hatten ein Grinsen im Gesicht. Kevin und Rick nahmen auf der Couch Platz, wir setzten uns wie immer auf den Boden davor.
    »Was heute Abend passiert ist, hätte nie passieren sollen«, sagte Kevin.
    »Was ist heute Abend passiert?«, fragte Jason.
    Er klang angepisst, wie auch schon auf der Fahrt nach Hause.
    »Du hast das gleiche gesehen wie wir«, sagte Alex.
    »Ja, das habe ich«, sagte Jason. »Dieser Typ kannte Jus.«
    »Kanntest du ihn, Justin?«, fragte Kevin.
    Seine Stimme war ruhig und einfühlsam. Ich wünschte mir aber trotzdem, dass ich ihm auf diese Frage nicht antworten müsste.
    »Antworte ihm«, sagte Jason. »Kanntest du diesen Mann?«
    Ich nickte und senkte den Kopf.
    »Woher zum Teufel kennst du ihn?«, wollte Jason wissen.
    »Ich kenne ihn von dort«, flüsterte ich.
    Es war mir so wahnsinnig peinlich.
    »Dort? Wo? Alabama?«
    Ich nickte erneut.
    »Wieso kennst du so einen Widerling?«, fragte er in einem fordernden Ton.
    »Jason, haben du und Justin mal darüber gesprochen, warum er hier bei uns wohnt?«, mischte Rick sich ein.
    »Nein, Sir«, antwortete Jason. »Nicht wirklich. Ich habe mich allerdings gewundert. Aber immer, wenn ich danach fragte, hat Jus das Thema gewechselt.«
    »Justin, würdest du dich bitte hier her zu mir setzen?«, fragte Rick und klopfte mit der Hand auf die Couch.
    Seine Stimme klang genauso einfühlsam wie die von Kevin. Ich stand auf und ging zu ihm. Rick nahm meine Hand, so wie es Alex und David im Hotel und an diesem Sonntag gemacht hatten, als ich Scheiße gebaut hatte.
    »Sohn, du weißt, dass wir dich lieben, oder?«, fragte er.
    Ich nickte, sagte aber nichts. Ich hatte Angst, dass ich sonst anfangen würde zu heulen.
    »Und du weißt, dass niemand von uns etwas tun würde, um dir wehzutun?«
    Ich nickte noch einmal.
    »Das könnte jetzt ein bisschen wehtun, Jus. Aber ich glaube, dein Freund hat ein Recht darauf, es zu erfahren. Wenn das, was heute passiert ist, nicht passiert wäre, dann hättest du es ihm nicht sagen müssen, solange du nicht möchtest. Aber ich glaube, jetzt geht es ihn etwas an.«
    »Ich weiß«, winselte ich.
    »Jay, Jus lebt bei uns, weil er unser kleiner Pflegebruder ist. Kevin und ich haben das Sorgerecht für ihn.«
    Unter anderen Umständen hätte ich gelacht, weil er nicht Pflegekind oder so gesagt hatte.
    Niemand sagte etwas, aber Jasons Gesicht nahm einen sehr verwirrten Ausdruck an.
    »Jay, unser kleiner Bruder wurde schrecklich missbraucht. Wir haben ihn in einem Hotelzimmer gefunden. Er hatte Fesseln an den Füßen und er war nackt. Der Freund seiner Mutter hat ihn zu seinem Sklaven gemacht, nachdem sie gestorben war. Zu einem Sex-Sklaven. Er ließ Justin von Männern vergewaltigen und zum Oralsex gegen Bezahlung zwingen. Dieser Mann wird im Herbst vor Gericht gestellt, weil er bei einem Drogendeal einen Polizisten getötet hat. Nach diesem Verfahren wird er für das, was er Justin angetan hat, auch noch einmal angeklagt.«
    Es herrschte Totenstille im Raum. Ich legte meinen Kopf in meine Hände. Ich schämte mich so sehr, dass ich mich verstecken wollte. Ich wollte nicht, dass Jason mich ansieht. Am liebsten wäre ich gestorben. Rick legte seine Hand auf meinen Rücken und streichelte ihn. Das gab mir zumindest das Gefühl, dass ich sicher war, egal was passieren würde.
    »Das ist alles so verwirrend, Rick«, sagte Jason und seufzte. »Ich muss nach Hause.«
    Damit stand er auf und ging zur Tür. Alex war direkt hinter ihm. Er brachte Jason zur Tür und ging sogar mit ihm raus. Wir sahen uns an, aber keiner sagte etwas, solange Alex draußen war. Nach ein paar Minuten hörten wir, wie

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