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Drachenfedern I - Schicksalhafte Begegnung

Drachenfedern I - Schicksalhafte Begegnung

Titel: Drachenfedern I - Schicksalhafte Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ashan Delon
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    Es war einer dieser Tage, die man am liebsten im Freibad oder an einem See verbrachte. Die Klimaanlage im Büro schaffte es kaum, die Luft auf die zum arbeiten angenehmen zwanzig Grad herunter zu kühlen. Bereits am Mittag klebte jedem Mann das Hemd am Leib und jeder Frau rannen kleine Schweißtröpfchen zwischen ihre Brüste. Jonas verbrachte wie viele andere aus den umliegenden Büro- und Geschäftshäusern seine Mittagspause unter einem Baum im englischen Garten im Herzen von München.
    Seit zwei Tagen brütete er über einen Werbeslogan für eine neue Zahnpasta und hoffte hier draußen einen klaren Kopf und neue Eindrücke zu bekommen. Sein Notebook lag aufgeklappt auf seinen Knien, während er per Surf-Stick im Internet nach bereits bekannten Sprüchen für Zahncreme forschte. Unter dem Nachbarbaum saß eine weitere Gruppe von Geschäftsleuten, die angeregt über notwendige Sparmaßnahmen bei irgendwelchen Projekten diskutierten, die Jonas nicht näher erfahren wollte. Es war schwer, nicht zuzuhören, denn die Unterhaltung wurde hin und wieder recht laut und lenkte ihn ein ums andere Mal von seinen eigenen Gedanken ab. Etwa zehn Meter entfernt lag ein junges Pärchen auf einer Decke, innig in einen langen Kuss vertieft. Neben ihnen stand ein tragbares Radio, das nicht gerade leise die neuesten Charts trällerte. Immer wieder ertappte sich Jonas dabei, wie er sie mit belustigtem Interesse beobachtete.
    Eben gab der Sprecher die aktuellen Lokalnachrichten durch. Er sprach von einem Zusammenstoß einer Cessna letzter Nacht mit einem großen Vogel über Grünwald. Der Pilot hatte notlanden müssen. Personen waren keine verletzt worden. Beim Sachschaden schaltete Jonas seine Aufmerksamkeit ab. Er musste sich auf Zahnpasta konzentrieren und schloss für einen Moment die Augen, um sich in sein Badezimmer zu versetzen. Dort war es wenigstens kühler als hier, wo der Wind genauso sparsam über die Grünfläche wehte, wie das Budget der Nachbargruppe.
    Er fuhr sich mit gespreizten Fingern durch sein kurz geschnittenes, blondes Haar und schnaufte tief durch. In seinem Nacken stand erneut der Schweiß, obwohl er ihn bereits vor wenigen Minuten mit der flachen Hand weggewischt hatte.
    Sehnsüchtig wünschte er seinen Urlaub herbei, auf den er allerdings noch fünf Wochen warten musste, oder wenigstens einen Platz im Freibad oder einer Kühlhalle. Blindlings angelte er nach der Wasserflasche neben sich, die inzwischen so warm wie die Umgebung war, und trank einige Schlücke. Dabei fiel sein Blick auf eine Gruppe Jugendlicher, die offensichtlich großen Spaß beim Fußballspielen besaßen. Gedankenverloren beobachtete er den ausgelassenen Haufen eine Weile, ehe er sich an seinen PC zurückrief.
    Sein Handy klingelte und er ging seufzend ran. Es war sein Arbeitskollege Hans, der ihn über die Ergebnisse seiner letzten Präsentation informierte. Die Angelegenheit mit dem neuen Schokodrink lief nicht so gut. Der Kunde hatte sich offenbar eine andere  Strategie vorgestellt. Daher musste sich Jonas jetzt wirklich auf Zahncreme konzentrieren und hoffen, dass er für die Agentur wenigstens diesen Auftrag an Land ziehen konnte.
    Zwei junge Frauen flanierten in ein Gespräch vertieft unweit an ihm vorbei. Beide ungefähr Anfang Mitte zwanzig, wie er selbst. Eine mit schwarzem Jeans-Minirock, engem schwarzen Top und kurzen, schwarzen Haaren, aus denen einige lila Strähnen hervorstachen. Die Andere, mit blonder, langer Barbiemähne, ebensolcher Figur, sinnlichen roten Lippen und strahlenden blauen, adrett geschminkten Augen, in ein geblümtes, bei jedem Schritt leicht flatterndes Sommerkleid gehüllt, das ihre ansehnlichen Formen reizvoll in Szene setzte.
    Die könnte ihm gefallen, dachte er bei sich und malte sich in Gedanken bereits aus, wie sie auf seinem Sofa lag und er von ihren üppigen Knospen naschte. Jonas beobachtete die beiden interessiert, bis er bemerkte, dass die Blonde ihrerseits ihn musterte, während ihre Freundin unentwegt weiter plapperte und dabei mit den Händen gestikulierte, als wollte sie ihre Rede noch in Zeichensprache übersetzen.
    Ihre Blicke trafen sich. Sie lächelte. Er lächelte zurück.
    Ihr Lächeln wurde etwas breiter, seines ebenfalls. Sie hielt jedoch nicht an, als sie in einer Entfernung von weniger als zwei Metern an ihm vorüber spazierten. Stattdessen schob sie den Strohhalm ihres Smoothies zwischen ihre Lippen und drehte den Kopf in Richtung ihrer

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