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Beachrats

Beachrats

Titel: Beachrats Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias Jäger
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anderen Grund anrief. Es war ihm irgendwie gelungen, an die Super-Bowl-Karten unserer Mutter zu kommen. Meine Vermutung war, dass er es uns mit diesem Anruf noch einmal unter die Nase reiben wollte.
    »Schaut ihr euch morgen das Spiel an?«, kam er schließlich zum Thema.
    »Welches Spiel?«, fragte ich schmunzelnd.
    »Leck mich«, lachte Will.
    »Was ist los, großer Bruder?«, fragte ich. »Kümmert sich Cherie nicht um dich?«
    Cherie war seine Frau, ebenfalls Anwältin und einer der nettesten Menschen, die ich je kennengelernt habe.
    »Außerdem weißt du, dass wir Mom und Dad versprochen haben, so etwas nicht zu tun«, fügte ich hinzu.
    Wir liebten es, uns gegenseitig aufzuziehen und oft ging es dabei um unsere Sexualität. Will war mein bester Freund, Verbündeter und kühnster Verteidiger, der mit Freude versucht hätte, es mit einer Gruppe Schläger aufzunehmen, die hinter mir her sind. Er hat meine Sexualität von Anfang an akzeptiert und es war nie ein Problem für ihn.
    Als Rick meinen Bruder kennenlernte, war er von seinen Sticheleien anfangs irritiert und verwundert. Als er feststellte, dass es für Will und mich der Ausdruck unserer Zuneigung war, machte er bereitwillig mit und teilte genauso gut aus wie Will und ich.
    »Arschloch«, sagte mein Bruder, nachdem er aufgehört hatte zu lachen.
    »Hör zu, Will. Ich muss Schluss machen. Rick kommt gerade vom Laufen zurück. Ich wünsche euch viel Spaß beim Spiel.«
    »Wag es ja nicht, aufzulegen!«, brummte er. »Gib mir gefälligst meinen Bruder.«
    Für Will war Rick genauso sein Bruder wie ich und ich liebte ihn dafür. Rick kam durch die Hintertür und grinste mich an. Er war verschwitzt, aber kaum außer Atem.
    »Ist das Will?«, fragte er und gab mir einen Kuss zur Begrüßung.
    Ich nickte, schaltete den Lautsprecher des Telefons ein und gab es Rick.
    »Hast du ihn gerade geküsst?«, fragte mein Bruder.
    »Ja, klar. Warum?«
    »Das ist ja ekelhaft«, antwortete Will mit gespieltem Entsetzen.
    Rick grinste.
    »Also letzte Nacht habe ich ihn -«
    »Ja, ja, ja. Ich will es gar nicht wissen«, lachte Will. »Hattest du ein gutes Training heute Morgen?«
    »Ja, war wirklich gut«, antwortete Rick.
    »Wie viele?«
    »Ich glaube 20 ungefähr, vielleicht 21.«
    »Hey, das ist verdammt gut für eine Schwuchtel.«
    Rick grinste wieder.
    »Nein. Die meisten Schwuchteln schaffen an einem Tag wie heute vierzig. Aber ich habe versucht, als Hetero durchzugehen.«
    Will brüllte vor lachen und Rick und ich machten mit.
    »Schalte den verdammten Lautsprecher aus, Kevin. Mein Bruder und ich müssen reden.«
    »Ja, Mr. William, Sir«, sagte ich grinsend. »Küsse meine Schwägerin für mich. Mit viel Zunge, okay?«
    »Arschloch!«
    Will lachte immer noch, als ich den Lautsprecher ausschaltete. Während sie miteinander sprachen, holte ich mir eine frische Tasse Kaffee.
    Es dauerte eine halbe Stunde, bis Rick das Gespräch beendete. Ich war mir sicher, dass sie über das gleiche gesprochen hatten wie Will und ich, also fragte ich nicht weiter nach.
    »Was hast du heute vor?«, fragte ich ihn stattdessen.
    »Ich möchte heute ein bisschen was im Garten machen«, antwortete er und setzte sich mit einer Tasse Kaffee zu mir. »Und du?«
    »Das übliche.«
    Wir hatten eine klare Aufgabenverteilung: ich fuhr Samstag Vormittag zur Reinigung, ließ die Autos waschen und erledigte die Einkäufe. Rick kümmerte sich dafür um den Garten. Ich hasste Gartenarbeit, er liebte sie. Wir hätten uns problemlos einen Gärtner leisten können, aber Rick bestand darauf, es selbst zu erledigen. Ich half Rick dabei, indem ich ihm bei Gelegenheit ein bisschen Gesellschaft leistete und seine Arbeit lobte.
    Wir hatten ein wirklich gutes Leben. Wir arbeiteten beide für große Unternehmen, die im Hotelbereich tätig waren und verdienten zusammen über 100.000 Dollar im Jahr. Unser Haus war abbezahlt, was wir ein paar schlauen Großeltern auf meiner Seite zu verdanken hatten. Sie waren der Meinung, dass jedes Kind von Geburt an einen Treuhandfonds haben sollte.
    Es dauerte keine 5 Minuten, dann klingelte schon wieder das Telefon.
    »Das ist bestimmt Will«, sagte Rick. »Lass mich ran gehen.«
    Er grinste und nahm das Gespräch entgegen.
    »Was?«, sagte er schroff und lauschte. »Oh, Scheiße. Tut mir leid, George. Ich dachte du wärst schon wieder Kevins Bruder, der uns noch mehr mit seinem Bullshit auf den Geist gehen will.«
    Ich schaute Rick neugierig an, während er George

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