Befreie mich, versklave mich | Erotischer SM-Roman (German Edition)
schon gewisse Phantasien gehabt. Aber natürlich hatte er ihr davon nichts erzählt, und auch nicht vorgehabt, irgendetwas davon umzusetzen, wenn sie nicht wollte. Aber sie hatte ihm offensichtlich nicht vertraut. Und es war ihm davor nicht einmal aufgefallen. Seine Phantasien nicht mit ihr ausleben zu können, weil sie keinen Gefallen daran fand, hätte er akzeptieren können. Aber dass sie nicht bereit war, sich wenigstens einmal von ihm ans Bett ketten zu lassen, entzog ihrer Beziehung in seinen Augen jede Grundlage.
Danach hatte er begonnen, Kontakte in BDSM-Kreisen zu knüpfen. Er hatte im Laufe der Zeit mehrere Sklavinnen gehabt, war jedoch nie über die reine Meister-Sklavinnen-Beziehung hinausgegangen. Doch er war zufrieden damit gewesen. Also warum zum Teufel musste er sich jetzt ausgerechnet eine Frau aussuchen, die mit seiner Welt vermutlich gar nichts am Hut hatte! Und um ehrlich zu sein, das Stadium, in dem er bereit gewesen wäre, darauf zu verzichten, hatte er längst hinter sich gelassen. Dazu genoss er die Sessions mit seinen Sklavinnen viel zu sehr. Er wusste genau, dass er auf Dauer unzufrieden sein würde, wenn er wieder so tun müsste, als wäre ihm ganz normaler Vanillasex genug.
Aber trotz aller Schwierigkeiten wollte er diese Frau. Er würde es einfach riskieren müssen. Und er würde sich schnell Gewissheit verschaffen, wie die Chancen standen. Wenn sie ihn schon für pervers befinden wollte, dann sollte sie es tun, solange sie noch schadlos getrennte Wege gehen konnten.
3
Laura war froh, dass endlich Wochenende war und sie den Stress der vergangenen Tage hinter sich lassen konnte. Es war eine sehr arbeitsreiche Woche gewesen, aber immerhin hatte sie vor lauter Arbeit nicht die Zeit gehabt, zu intensiv über Mario nachzudenken. Nun aber war sie wieder auf dem Weg zu ihrem Kurs und aufgeregt wie ein Teenager. Würde sie ihn heute wiedersehen? Und wie würde dieses Wiedersehen verlaufen?
Als sie die Garderobe betrat, war sie fast ein wenig enttäuscht, Melanie dort anzutreffen. Natürlich war sie froh, dass es ihrer Freundin wieder besser ging, aber die Wahrscheinlichkeit, Mario zu treffen, hatte sich gerade bedeutend verschlechtert. Sie versuchte, den Gedanken zu verdrängen und sich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren.
»Hallo, Melanie, wie geht es dir? Hast du dich schon wieder ausreichend erholt?«
»Es geht so, ich werde mich wohl heute noch ein bisschen schonen müssen. Aber mir fällt zu Hause schon die Decke auf den Kopf. Nach einer Woche wird nur Faulenzen und Fernsehen auch ganz schön öde.«
»Ich weiß genau, was du meinst. Und das, was so in der Flimmerkiste läuft, ist ja auch nicht unbedingt das Gelbe vom Ei.«
»Das kannst du laut sagen. Ein Glück, dass es Serien auf DVD gibt. So habe ich die letzte Woche damit verbracht, mir drei Staffeln ›24‹ auch nahezu in Echtzeit anzusehen. Und was hat sich hier so getan? Habe ich letztes Mal etwas verpasst?«
»Nein, eigentlich nicht.«
Außer, dass ich mich total verknallt habe in einen Mann, den ich kaum zwei Stunden kenne.
***
Obwohl Laura sich wirklich Mühe gab, sich zu konzentrieren, schweiften ihre Gedanken während des Kurses dennoch ständig zu Mario ab. Es ließ sich nicht länger leugnen, sie war zutiefst enttäuscht, ihn nicht getroffen zu haben. Und womöglich würde sie ihn so bald auch nicht wiedersehen. Er hatte zwar gesagt, dass er regelmäßig herkam, aber das musste noch lange nicht während ihres Kurses sein. Vielleicht sollte sie versuchen herauszufinden, wann er üblicherweise anzutreffen war.
»Hallo, Laura.«
Erschrocken zuckte Laura zusammen und hätte beinahe einen Sprung zur Seite gemacht. Sie war so in ihre Gedanken vertieft gewesen, dass sie gar nicht gemerkt hatte, dass sich ihr jemand von hinten genähert hatte. Nein, nicht jemand ... Mario! Sie musste einmal tief durchatmen, um den Schock abzuschütteln, bevor sie etwas erwidern konnte.
»Oh, hallo, Mario.«
Er betrachtete sie, anscheinend ohne die geringste Spur von Reue, sie so erschreckt zu haben. Im Gegenteil, er schien eher belustigt über ihre Reaktion. Laura hatte das Gefühl, etwas dazu sagen zu müssen, um sich nicht völlig zum Affen zu machen. Sonst glaubte er womöglich noch, sie sei paranoid oder hysterisch, oder sonst was.
»Du hast mich ganz schön erschreckt. Ich bin gerade so in Gedanken gewesen, dass ich dich gar nicht bemerkt habe.«
Ein Glück, dass er nicht wusste, woran sie gedacht hatte.
»Das müssen ja
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