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1775 - Totenwelt

1775 - Totenwelt

Titel: 1775 - Totenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Die Detektivin schaute zum Fenster hin, das sich schwach abmalte. Es war ihr Schlafzimmer, in dem sie erwacht war, und sie dachte daran, dass sie auch ein Traum gehabt hatte. Nur konnte sie sich nicht daran erinnern, was sie geträumt hatte.
    Sie legte sich nicht wieder hin, um weiter zu schlafen. Sie schwang die Beine über die Bettkante und stand auf. In der Wohnung tat sich nichts, deshalb dachte sie darüber nach, ob das Geräusch vielleicht von draußen gekommen war. Sie beugte sich zum Nachttisch hinab, löschte das Licht und ging auf den Fensterausschnitt zu.
    Jane zog eine Gardine zur Seite und sah durch die Scheibe. Da kein Licht sie blendete, gelang es ihr auch, etwas zu erkennen. Ihr Blick fiel in den Hinterhof, auf den die Menschen, die hier in der Nähe wohnten, so stolz waren. Momentan konnte wegen des Wetters noch niemand draußen sitzen, doch die Vorbereitungen waren schon getroffen worden. Bänke und Stühle geputzt, neue Pflanzen in die Erde gedrückt worden, da stimmte alles. Nur nicht das Wetter. Aber das würde sich auch noch ändern, davon ging sie aus.
    Sie sah nichts, was ihr Misstrauen erweckt hätte. Dann öffnete sie das Fenster und hielt ihr Gesicht in die kühle Luft. Jetzt hätten die Außengeräusche eine Chance gehabt, von ihr gehört zu werden, aber da tat sich nichts.
    Jane Collins blieb nicht länger in der kühlen Luft stehen und schloss das Fenster. Wenn sie sich nicht zu sehr getäuscht hatte, musste das Geräusch innerhalb ihrer Wohnung aufgeklungen sein. Als sie daran dachte, kam ihr etwas Bestimmtes in den Sinn.
    Jane wohnte nicht mehr allein hier. Sie hatte Serena eine Heimat geboten. Freiwillig. Es war nicht mit dem zu vergleichen, was sie schon hinter sich hatte, denn da hatte sich bei ihr jemand eingenistet und war recht lange geblieben.
    Mit leichtem Gruseln dachte Jane Collins an die blonde Bestie und Vampirin Justine Cavallo, die sich bei ihr so etwas wie eine zweite Heimat gesucht hatte. Das war vorbei. Die Cavallo gehörte nicht mal im Entferntesten zum Team, und so war in diesem Haus wieder etwas frei geworden.
    Und in das Zimmer war Serena eingezogen, die Heilige, wie man sie auch nannte. Eine Frau, die Jahrhunderte überlebt hatte, weil durch ihre Adern das Blut frommer Menschen rann, wie sie immer behauptete.
    Sie war genau das Gegenteil von Justine Cavallo, und sie hatte sich auch an die neue Welt gewöhnt, in der sie sich inzwischen gut zurechtfand.
    Jane dachte darüber nach, ob sich vielleicht ihr neuer Gast mitten in der Nacht bemerkbar gemacht hatte. Das konnte durchaus sein, sicher aber war sie sich dessen nicht. Um jedoch Gewissheit zu haben, wollte sie nachschauen.
    Jane verließ ihre kleine Wohnung in der ersten Etage und trat in den Flur. Serenas Zimmer lag gegenüber. Auch hier war es still. Kein fremdes Geräusch, kein heftiges Atmen oder Stöhnen, es war eigentlich wie immer.
    Und doch beruhigte Jane das nicht. Sie ging zur Treppe und schaute die Stufen hinab. Auch von unten sah und hörte sie nichts, was sie aber immer noch nicht beruhigte.
    Sie drehte sich um und ging in die andere Richtung. Die Tür zu Serenas Zimmer ließ sie dabei nicht aus dem Blick.
    Was tun?
    Sie dachte darüber nach, die Tür zu öffnen und einen Blick in das Zimmer zu werfen. So richtig gefiel ihr das nicht. Sie wollte sich nicht unnötig in Serenas Privatleben einmischen.
    Dann war es wieder da!
    Dieser Laut, dieses Geräusch, das sie bisher nicht hatte identifizieren können. Und sie wusste jetzt auch, wo es seine Quelle hatte, und zwar hinter der geschlossenen Tür in Serenas Zimmer.
    Jane schluckte. Dann saugte sie die Luft durch die Nase ein. Es gefiel ihr nicht, dass sie die Laute gehört hatte, die sich jetzt wiederholten.
    Da Jane an der Tür stand, klangen sie deutlicher. Sie konnte sie auch beschreiben.
    Das war ein Stöhnen!
    Als ihr dieser Gedanke kam, zuckte sie zusammen. Sie wollte es nicht wahrhaben, denn dieses Stöhnen bedeutete bei Gott nichts Gutes. Die Tür öffnete sie noch nicht. Es war ihr wichtig, erst mal mehr herauszufinden, und deshalb trat sie noch dichter an die Tür heran und legte ein Ohr gegen das Holz.
    Fast wäre sie wieder zurückgezuckt, als sie den Laut erneut hörte. Diesmal wusste sie, dass das Stöhnen eine Reaktion auf Schmerzen sein musste.
    Und wer konnte die haben?
    Nur Serena. Sie litt. Sie befand sich möglicherweise in Gefahr. Da schoss der Detektivin schon einiges durch den Kopf und sie wusste, dass sie nicht länger zögern

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