Begierde
ihr fast den Atem ab. Durch ihren Tränenschleier verschwamm alles vor ihren Augen.
»Bringt sie raus und bindet sie an, so wie sie jetzt ist. Die anderen sollen ein bisschen Spaß haben. Jeder darf sie anfassen. Ich will sehen, ob sie das heiß macht. Damit hat sie heute auch gleich ihre erste Lektion und lernt, wie es ist, keine Rechte zu haben. Verbindet ihr die Augen. Sie muss schneller als die anderen lernen, sie hat einiges nachzuholen. Sorgt dafür, spannt auch alle anderen dabei ein. Ich lasse euch alle notwendigen Freiheiten.« Der Zug um ihre Mundwinkel war herablassend. Vicky würde keine Gnade zu erwarten haben.
Stefano nahm Vicky fest am Oberarm und zog sie mit sich. Es blieb ihr nichts anderes übrig, als mit ihm mit zu stolpern, die Treppe hinunter, ins Foyer. Dieses wirkte wie das Entree einer Stadtvilla aus einem Historienroman. Links und rechts führte die breite, mit einem roten Teppich ausgelegte Treppe nach oben. Ein opulentes schmiedeeisernes Geländer bildete den Abschluss. Hoch oben war eine reich mit Stuck und Gold verzierte Decke zu sehen, von falschen Halbsäulen an den Wänden getragen.
Der großräumige Eingangsbereich verjüngte sich hinter den Treppen ins Haus hinein zu einem langen Flur, von dessen Ende Stimmengewirr und Gelächter zu hören waren.
Stefano führte Vicky zu einem Säulenstumpf, der mitten im Bereich zwischen den Treppen aus dem Boden ragte und an dem große Ringe verankert waren. Sie wurde rücklings angebunden, die Arme nach hinten gezogen. Zusätzliche Fesseln an den Oberarmen zwangen ihre Arme noch strenger nach hinten und ihren Rücken in ein Hohlkreuz, wodurch ihre Brüste schutzlos nach vorne gepresst wurden.
»Bitte, lasst Sie mich doch gehen«, dachte sie und brummte in den Knebel.
Stefano zog ihr eine Augenbinde über. »Hör auf zu weinen. Du wirst dich schon noch daran gewöhnen, dass es hier ein bisschen anders zugeht.« Seine Hände waren warm, als sie Vickys Arme entlang strichen, trotzdem fröstelte sie dabei vor Angst. »Du bist wirklich rassig – schade, dass ich dich heute nicht nehmen darf. Die Patrona würde mich dafür einen Kopf kürzer machen. Aber der Tag wird kommen – und dann wirst du mir zeigen, ob du es drauf hast.«
Sie spürte seinen heißen Atem, als er ihr ins Ohr flüsterte, seine Hände fest auf ihren Brüsten und ein Bein zwischen ihre Schenkel gepresst. Noch nie in ihrem Leben hatte Vicky sich ähnlich hilflos gefühlt. »Füge dich in dein Schicksal, Sklavin.«
»Stefano. Ich brauche dich hier oben.«
Vicky wurde augenblicklich losgelassen. Sie hörte, wie er die Treppe empor sprang, wohl zwei Stufen auf einmal nehmend. Es war nicht genau auszumachen, da der Teppich die Wucht seiner Sprünge dämpfte.
Andere Schritte kamen bald darauf näher und schon betasteten Hände ungeniert ihren Körper, doch sie waren sanft und kühl. Ihre Brustwarzen wurden gezupft, die Form ihrer Brüste getestet, ihre Schamhaare gekrault. Jemand kicherte leise. Es schien Vicky, als ob es mehrere Personen waren. Nervös drehte sie ihren Kopf hin und her.
»Hübsch ist sie, nicht wahr?«
»
Hübsch
wäre keine Konkurrenz für uns. Sie ist einzigartig und attraktiver als die meisten hier.« Gift und Eifersucht lag in der Stimme der zweiten Frau.
Eine dritte Stimme mischte sich ein, tiefer, mit französischem Akzent. »Komm jetzt. Ich habe Hunger. Der Gong hat schon das erste Mal geläutet.«
Schritte entfernten sich, leise, von Teppichen gedämpft.
Vickys Kiefer schmerzten von dem Knebel, der ihren Mund aufspreizte. Speichel lief ihr seitlich heraus, ohne dass sie es kontrollieren konnte und ein Film aus kaltem Schweiß überzog ihren ganzen Körper. Sie wimmerte vor sich hin. Die Situation überforderte ihren Verstand. Ihr Herz klopfte so sehr vor Panik, dass es in der Brust schmerzte. Zwar beruhigte sie sich immer wieder mal und redete sich ein, dass es nicht so schlimm werden würde. Doch bei jedem Geräusch zuckte sie zusammen und ihr Herz fing wie verrückt an zu rasen.
Eine erstaunlich tiefe Frauenstimme erklang plötzlich nah bei ihr. Sie hatte nicht gehört, dass sich jemand näherte.
»Ach, da haben wir ja unseren Neuzugang.« Sie spürte den warmen Atem auf ihrem Gesicht, ein Hauch von Tabak streifte sie, dann flüsterte die Stimme rau in ihr Ohr. »Willkommen, meine Kleine.«
Vicky lief ein kalter Schauer den Rücken herunter. Hände streichelten sanft über ihre Brüste, erkundeten alles, ihren schlanken Bauch, ihre Taille,
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