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Begnadet - Buch 1 Aeia (German Edition)

Begnadet - Buch 1 Aeia (German Edition)

Titel: Begnadet - Buch 1 Aeia (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Lang
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Daumen (mit was auch sonst, langsam gewöhnte ich mich daran dass dieses genetische Kennwort alle Schlüssel, Chipkarten und Passwörter ersetzen würde) erweckte sie den Monitor zum Leben. Er war mindestens doppelt so groß wie mein Fernseher daheim. Und ich und mein Freund hatten einen echt großen LCD-TV an der Wand hängen.
     
    „Guten Morgen Dr. Kleist, es ist 8:23 Uhr. Sie sind heute später dran“, erklang ihre Stimme, eine angenehme Frauenstimme, aus den winzigen Lautsprechern. Doktor? Ich schrumpfte neben Lu?! - Dr. Lu! - noch einmal um mindestens zehn Zentimeter zusammen.
    „Guten Morgen Eve. Ich bin in Bekleidung.“ Dr. Luise Kleist, schaute mich mit ihren blauen Augen an. „Aeia und wie noch?“
    „Engel!“, hörte ich die Stimme ohne Mund meinen Nachnamen sagen.
    „Oh Eve kennt dich bereits. Ich bin überrascht. Warst du schon einmal hier?“
    „Nein, ganz bestimmt nicht!“
    „Mhm, seltsam? Engel also? Dein Nachname ist Engel, so wie der Teufel?“ Ich nickte. „Wie schön“, sagte sie und wandte sich dann wieder dem Monitor zu. „Also Eve würdest du Aeia Engel an ihrem ersten Tag helfen sich zurechtzufinden?“
    „Selbstverständlich Dr. Kleist, ich wünsche ihnen einen angenehmen Tag.“
    „Danke!“ Lu schenkte mir noch einmal ihr makellos weißes Lächeln. „Das muss ich unbedingt ändern. Sie ist noch etwas steif“, sagte sie und meinte wohl das Computerprogramm. Meine Güte, hatte sie das etwa programmiert?! Ich kam mir neben ihr vor wie eine Currywurst.
     
    „Eve ist eine KIF!“, sagte Doktor Lu.
    „Eine KIF?“
    „Künstliche Intelligenz und das F steht einfach nur für fünfzig. Sie besitzt einen fünfzigprozentigen Freiheitsgrad für Emotionen und Lernfähigkeit. Die zweite Hälfte wird durch determinierte Programmcodes gesteuert, die vor allem ihr soziologisches Verhalten und ihre rationalen Entscheidung kontrollieren.“
    „Aha“, sagte ich und sah bestimmt mega schlau dabei aus.
    „Sie wird dir helfen. Wir sehen uns dann gegen 12:00 Uhr in der Mensa ok? Bin gespannt auf deine ersten Eindrücke, Aeia.“
    „Ok!“, sagte ich. Meine ersten Eindrücke waren zu diesem Zeitpunkt schon voll krass. Aber Dr. Kleist gegenüber würde ich mich wohl anders ausdrücken müssen.
    „Ciao Aeia“, lächelte sie. Himmel hatte sie weiße Zähne. Ich lächelte natürlich zurück. Lu befahl mit ihrem Fingerabdruck einen Fahrstuhl herbei und dann war sie auch schon irgendwo in dem Gebäude abgetaucht.
     
    Ich ging auf den riesigen Monitor zu und räusperte mich, bevor ich mich vorstellte.
    „Hallo Eve, ich bin Aeia Engel“, sagte ich zu dem Monitor, und wusste nicht recht ob ich einfach auf den Bildschirm schauen sollte oder in das Mikro, das ich nicht finden konnte und deshalb wieder einmal echt hilflos aussehen musste (langsam macht es keinen Sinn mehr, das noch zu erwähnen, ich sah bestimmt die ganze Zeit hilflos aus).
    „Hallo Frau Engel.“
    „Muss ich dir jetzt nicht meinen Daumen irgendwo hindrücken, damit du mir glaubst?“, fragte ich.
    „Das ist nicht nötig, es befindet sich genügend organisches Gewebe von Ihnen in diesem Raum um Sie zu identifizieren, Frau Engel.“ Das hörte sich echt komisch an, wie die KIF mit mir sprach. Organisches Gewebe, um mich zu identifizieren?! Steckte wohl doch mehr hinter dem Sicherheitssystem, als nur ein Fingerabdruck! Und dann: Frau Engel? Wie sich das anhörte! Das letzte Mal hat mich mein Prof. so genannt, als er mir die -, ach ist eigentlich grad voll egal.
    „Eve?“, fragte ich.
    „Ja Frau Engel?“
    „Mir wäre es lieber, du nennst mich Aeia.“
    „Was kann ich für dich tun Aeia?“ Das war schon besser.
     
    „Heute ist mein erster Tag und ich muss wissen wo ich hin muss und wie ich dort hinkomme und wie ich dann von dort zur Mensa komme?“, fragte ich und überlegte kurz, ob diese geschachtelte Frage vielleicht zu viel für eine KIF war.
    Aber meine Sorgen waren total naiv, denn der Bildschirm flackerte kurz auf, um die Ansicht in zwei Hälften aufzuteilen. Links sah ich meinen aktuellen Standort und darunter die Ebene und den Namen, bei wem ich mich melden sollte. Ebene 3, Gate 13, Ronan Meusburger - Teamleiter GF, stand da und darunter so etwas wie ein Gebäudeplan und eine leuchtende blaue Linie, die den Weg nachzeichnete, den ich gehen musste.
    Alles in 3D.
    Wow.
    Rechts daneben auf der zweiten Hälfte des Monitors ging es dann zur Mensa. Ebene 0, Gate Mensa. In einer Gedankenblase stand eine Bemerkung.

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