hatten ihn so zugerichtet. Mit einem Aschenbecher. Mit einem Tritt ins Gesicht. Zorn stieg in ihm auf. Wie konnte er nur so versagen. Zweimal schon ist sie ihm entkommen. In der letzten Nacht hatte sie Hilfe. Die Freundin von Levi hatte sich auf Samuel gestürzt, und wie durch einen dummen Zufall hatte sie es geschafft ihn zu töten.
Langsam spülte Dagon Samuels Blut von der sternförmigen Klinge des Ritualdolchs.
Samuel musste er zurücklassen. Er hätte die Leiche seines Meisters verbrennen sollen, so wie er die Leiche des erschossenen Liebhabers im Wald verbrannt hatte und seine Knochen vergraben hatte. Aber es bestand keine Chance Samuels toten Körper unbemerkt aus dem Krankenhaus zu schaffen. Und Dr. Luise Kleist?
Er hätte das Ritual vollenden können, während Levi diese verfluchte Aeia im Wagen verstaute. Aber Dr. Luise Kleist war nicht mehr da, als er zurück auf die Intensiv 1 kam. Es stellte sich für Dagon schwerer dar als gedacht, zum Meisteranwärter zu intendieren.
Die uralte Klinge war nun äußerlich gesäubert. Dagon ließ das Wasser trotzdem weiter laufen und ging zurück in das Schlafzimmer nebenan. Er zündete drei Kerzen an, die einen Duft nach Wurzeln und Kräutern verströmten. Drei ist die heilige Zahl.
Es gibt 3 Erzengel: Michael, Gabriel und Raphael.
3 Stunden litt Jesus am Kreuz
3 Tage ruhte er im Grab.
3 Mal fragte Jesus den Petrus, ob er ihn liebe,
3 Mal verleugnete Petrus den Herrn.
Dagon war kein Jude und war kein Christ, aber er kannte den Ursprung der Macht dieser Zahl, wenn sie dreimal Verwendung fand.
Der Mensch wurde nach Gottes Bild geschaffen, sprach Mose 1:27.
Gott schuf also den Menschen als sein Abbild;
als Abbild Gottes schuf er ihn
als Mann und
als Frau schuf er sie.
Dreimal, dachte Dagon, weil er nicht sprechen konnte.
Dann legte er den Ritualdolch auf ein violettes Seidentuch auf den Boden und schwenkte die Kerzen darüber. Eine nach der anderen. Er reinigte die Klinge auf energetischer Ebene.
Dagon würde sich ein paar Tage hier versteckt halten. Würde viel über die vergangenen Ereignisse nachdenken.
Über den Plan wie er Meister würde. Dazu musste er zuerst das zu Ende bringen, was Samuel nicht vollendet hatte.
Als er so nachdachte, wurde es ihm bewusst, dass es an Samuels Unvermögen gelegen hatte, dass sie gescheitert waren.
Samuel war schuld.
Dagon hätte Dr. Luise Kleist gleich in ihrer Wohnung töten können, anstatt zu versuchen sie zu kidnappen.
Dagon hatte dem IT-Freak im Institut das Genick gebrochen und danach hatten sie das Ritual an ihm durchgeführt. Warum nicht auch bei Dr. Luise Kleist. Samuel war schuld.
Ja so war es.
Und dafür musste er mit seinem Leben bezahlen.
Jetzt war Dagon auf sich gestellt. Er würde die Sache auf seine Weise erledigen. Er löschte die Kerzen. Jede stand für ein Leben, das er in naher Zukunft auslöschen würde. Drei Kerzen. Drei Leben.
Dr. Luise Kleist, Aeia Engel und der Verräter Levi.
Dagon hob den Dolch auf, legte das Seidentuch in eine schmale Holzschachtel und bettete ihn darauf. Als er die Schachtel schloss, vibrierte Samuels Handy, das auf dem Bett lag.
Dagon nahm ab und lauschte der Stimme der Kontaktperson aus dem Institut. Er vernahm Anweisungen und während er zuhörte nahm er eine vierte Kerze aus dem Kästchen in dem auch der Dolch lag.
Es würde noch jemand sterben müssen.
Dagon benötigte keine Anweisungen mehr. Bald würde er ein Meister sein. Und es würde ihm Genugtuung bereiten, in die angsterfüllten Augen der Kontaktperson zu blicken, während er die Klinge in ihr Herz bohren würde.
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Sophie
[email protected] „Man kann sich die Leser von Sophie´s Büchern als fingernagelvernichtende, verzückte, glückliche Menschen vorstellen.“
Sophie Lang
VIOLET
Buch
I-II-III
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ROMAN
Beschreibung
Die Menschheit, vom Aussterben bedroht, versklavt, umprogrammiert. Die einzige Chance aus ihrer lethargischen Massenohnmacht zu erwachen ist, die Wahrheit zu erkennen.
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