Bei dir kann ich nicht Nein sagen (Bianca) (German Edition)
Gutmenschen war er schon früher begegnet. Das waren doch alles Nervensägen. „Hören Sie, ich bin selbst so aufgewachsen. Ich habe überhaupt keine Lust, mir den Sommer mit solchen Problemen zu vermiesen.“
Ihr Vater warf ihm einen finsteren Blick zu. „Wenn du wieder ins Team willst, dann hast du Lust. Kapiert?“
Oh ja, das hatte er. Wenn Jake nicht spurte, würde er in Zukunft für das mieseste Team der ganzen Liga spielen.
Zu Hause ließ sich Jake mit einem Glas Whiskey in der Hand aufs Sofa fallen. Die Rangelei mit der Tochter seines Chefs war wirklich der größte Mist, den er je gebaut hatte. Er war einfach nur dankbar, dass ihr nichts passiert war.
Er war völlig in Gedanken versunken, als ein Summton ihm signalisierte, dass in diesem Moment die Wohnungstür geöffnet wurde.
Wenn er nicht auf der Ranch war, wohnte er in einem schicken Apartment. Hier gab es einen Pförtner, der theoretisch Besucher ankündigte. Offensichtlich war der Kerl jedoch eine richtige Schlafmütze.
Jake machte sich nicht die Mühe aufzustehen. Nur wenige Leute hatten einen Schlüssel zu seiner Wohnung – seine Cousins, seine Mutter und sein letzter Fehler, was Beziehungen anging. Brenda fing jedes Mal an zu weinen, wenn er den Schlüssel zurückhaben wollte.
Wie aufs Stichwort kam eine Blondine in einem extrem kurzen Minirock herein, als ob ihr die Wohnung gehörte. „Brenda, funktioniert die Türklingel nicht?“ Normalerweise war Sarkasmus nicht sein Stil. Aber verdammt noch mal, sie hatte hier nichts verloren.
Der ungebetene Gast setzte sich ganz dicht neben ihn.
„Jake, Süßer, ich habe jetzt schon tagelang nichts von dir gehört.“ Brenda spielte mit dem Kragen seines Poloshirts.
Er schob ihre Hand weg. „Dafür gibt es einen Grund. Ich weiß nicht, wie ich mich noch klarer ausdrücken kann. Wir haben nichts gemeinsam. Ich habe keinerlei Interesse daran, in irgendeiner Art und Weise mit dir zusammen zu sein.“ Jake wollte nicht grausam sein, aber …
„Oh, Baby. Das meinst du doch nicht ernst.“ Sie schmiegte sich an ihn. „Ich war in der Gegend und da habe ich gedacht, ich komme mal vorbei. Das macht dir doch nichts aus, oder?“
Jake stand auf und setzte sich in einen Sessel. „Allerdings macht mir das was aus. Ich verreise am Freitag. Ich werde ein paar Wochen nicht hier sein. Warum gibst du mir nicht schon mal meinen Schlüssel zurück?“
Jake zuckte zusammen, als sie sein Glas nahm und auf den gläsernen Sofatisch knallte. „Mit anderen Worten, damit sogar eine Idiotin wie ich es versteht, du machst mit mir Schluss.“
Jake verzog das Gesicht. „Hör mal, Süße …“
„Ich habe schon verstanden.“ Sie warf die blonde Mähne über die Schulter zurück. Dann schmiss sie ihm den Schlüssel vor die Füße und stürmte aus der Wohnung.
Jake starrte hinter ihr her. „Was für ein grauenhafter, grauenhafter Tag.“
Und da er in Kürze ins absolute Hinterland von Texas fahren musste, konnte der Rest des Monats nur noch schlimmer werden.
Das gemeinsame Abendessen war bei der Familie Hurst immer ein Ereignis. Nach dem Fiasko des Tages wusste CiCi genau, dass ihr ein Verhör bevorstand.
„CiCi, hör bloß auf, den Hund unter dem Tisch zu füttern.“ Ihre Mutter blickte nicht einmal auf, als sie CiCi ermahnte. Entweder hatte sie Augen im Hinterkopf oder sie war telepathisch begabt.
Dabei war CiCi so sicher gewesen, dass sie und Sugar Plum, die Neufundländerhündin der Familie, inzwischen Experten waren, was das heimliche Füttern mit Leckerbissen anging. Anscheinend hatte sie sich da getäuscht.
„Außerdem, Winston, wo wir gerade von Sugar Plum reden, kannst du dafür sorgen, dass sie draußen bleibt, wenn die Damen zum Bridge kommen? Das letzte Mal hat sie die Frau vom Bürgermeister vollgesabbert.“ Ihre Mama lachte leise.
Ein unbeteiligter Beobachter musste Marianne Hurst für eine typische Ehefrau der besseren Gesellschaft halten. Aber insgeheim war sie eine Rebellin. Das versteckte sie nur gut.
„Hey, CiCi, warum erzählst du nicht, was heute zwischen dir und Jake Culpepper passiert ist?“ Natürlich musste Mackenzie das Thema zur Sprache bringen, das CiCi am meisten vermeiden wollte.
„Da gibt’s nicht viel zu erzählen. Ich habe im Kostüm herumgehampelt. Und plötzlich lag Jake Culpepper auf mir.“
Mac fächelte sich Luft zu. „Allein schon bei dem Gedanken wird mir ganz heiß. Der Mann ist so was von sexy.“ Aus irgendeinem Grund hegte ihre Schwester keinerlei Groll
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