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Bei Null bist du Tod

Bei Null bist du Tod

Titel: Bei Null bist du Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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Cira«, sagte er grimmig. »Das war ein schrecklicher Albtraum.«
    Sie ließ ihren Blick durch das Flugzeug schweifen und versuchte, einen klaren Kopf zu bekommen. Richtig. Trevor. Mike war tot, und sie waren unterwegs nach Schottland. Jane schüttelte den Kopf, um wieder klar denken zu können. Was hatte Trevor gesagt? Irgendetwas über Cira … Sie richtete sich in ihrem Sitz auf. »Ich habe schon seit vier Jahren nicht mehr von Cira geträumt.«
    »Dann war das wohl ein Traum vom Schlaraffenland. Sie waren völlig verängstigt.«
    »Ich war nicht verängstigt.« Es war Cira, die Angst gehabt hatte und wütend war. Cira, die glaubte, betrogen zu werden. Ach verflixt, sie musste aufhören, so ein Zeug zu denken. Es war ihr eigener Traum gewesen und jedes dadurch ausgelöste Gefühl war ihr eigenes, nicht das einer seit Ewigkeiten toten Schauspielerin. »Woher wissen Sie überhaupt, dass ich von Cira geträumt habe? Habe ich ihren Namen gerufen?«
    »Nein, Julius’ Namen. Und weil Julius Precebio der Schurke in dem Stück war, muss es sich um einen Traum von Cira gehandelt haben.«
    »Sehr logisch.« Sie atmete tief durch. »Ich denke, es ist ganz natürlich, dass ich von Cira geträumt habe. Mit Ihrem Gerede über die Schriftrollen und das Gold, das sie versteckt hat, haben Sie mir das alles wieder in Erinnerung gebracht.«
    »Offenbar brauchte ich nicht sehr tief zu graben«, erwiderte er trocken. »Sie müssen doch die ganze Zeit an sie gedacht haben. Warum hätten Sie sich sonst die Mühe gemacht, an diesen archäologischen Exkursionen teilzunehmen?« Er stand auf. »Ich bringe Ihnen einen Kaffee. Sie sehen aus, als könnten Sie welchen gebrauchen.«
    Das konnte sie wirklich, dachte sie, während sie ihm nachschaute, wie er zu der kleinen Bordküche im hinteren Teil des Flugzeugs ging. Wie immer war der Traum von Cira ausgesprochen realistisch gewesen und sie hatte Mühe, wieder in die Wirklichkeit zurückzukehren. Am liebsten wäre sie wieder abgetaucht, um Ciras Geschichte zu Ende zu träumen.
    Du bist verrückt, schalt sie sich selbst. Komm wieder zu dir. Es war nur ein Traum.
    »Schwarz, oder?« Trevor stand neben ihr und reichte ihr einen Styroporbecher. »Es ist lange her, dass ich Ihnen einen Kaffee gemacht habe.«
    Aber er erinnerte sich noch daran, wie sie ihn am liebsten trank. Es gab nicht viel, woran Trevor sich nicht erinnerte. Wie Eve gesagt hatte, er war unglaublich intelligent, mit einem IQ weit jenseits des Durchschnitts, und dieses verblüffende Gedächtnis gehörte einfach dazu. »Ja, schwarz.« Sie nippte an ihrem Kaffee. »Wie lange dauert es noch, bis wir landen?«
    »Ungefähr eine Stunde.«
    »Dann habe ich länger geschlafen, als ich dachte.«
    »Sie hatten es nötig. Sie haben einen fürchterlichen Tag hinter sich.« Er nahm wieder neben ihr Platz. »Zu schade, dass Sie keine angenehmen Träume hatten. Aber die Träume von Cira sind wohl nie besonders angenehm, stimmt’s?«
    »Das würde ich so nicht sagen. Sie haben mir doch mal erzählt, dass Sie auch von Cira geträumt haben, nachdem Sie das erste Mal in den Schriftrollen gelesen hatten, und dass Ihre Träume sehr anregend waren.«
    Er lachte vor sich hin. »Na und? Ich bin ein Mann. Was haben Sie erwartet?«
    »Ein bisschen Respekt vor einer Frau, die in einer Zeit, in der die Verhältnisse ihr nicht die geringste Chance ließen, ihr Bestes versucht hat.«
    »Ich respektiere sie. Aber diese Schriftrollen, die Julius über sie verfasst hat, waren so erotisch wie das Kamasutra. Sie werden es selbst sehen, sobald Sie sie lesen.« Er hob den Becher an die Lippen. »Sie haben mir nie von Ihren Träumen erzählt.«
    »Doch, das habe ich.«
    »Nicht viel jedenfalls. Sie befindet sich in einer Höhle oder einem Tunnel und flieht, es ist heiß und sie kriegt keine Luft. Ist das die Nacht, als der Vesuv ausgebrochen ist?«
    »Wahrscheinlich. Die Bedingungen müssen ganz ähnlich gewesen sein.« Sie schaute auf ihren Kaffee. »Und wenn die Träume durch etwas ausgelöst wurden, das ich irgendwo gelesen habe, dann wäre es nahe liegend, dass der Vulkanausbruch darin eine Rolle gespielt hat. Schließlich handelt es sich um das berühmteste Ereignis, das zu jener Zeit stattgefunden hat.«
    »Aber Sie konnten weder in irgendwelchen Geschichtsbüchern noch in anderen Quellen einen Hinweis auf Cira finden?«
    »Das heißt noch lange nicht, dass es keinen gibt. Schon als kleines Mädchen war ich ein Bücherwurm. Es könnten ein oder zwei Zeilen

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